Lokalsport SCK bleibt trotz Erfolgsserie demütig

Kapellen · Der Fußball-Oberligist aus Kapellen ist seit vier Spielen ungeschlagen und gewann zuletzt dreimal in Folge. Baumberg verlor gerade erst zweimal hintereinander, stellt aufgrund seiner individuellen Klasse aber eine Herausforderung dar.

 Im Aufwind: Beim 5:0-Sieg über den FC Kray am vergangenen Wochenende machte Talha Demir (M.) sein bislang bestes Saisonspiel für den SC Kapellen in der Oberliga Niederrhein.

Im Aufwind: Beim 5:0-Sieg über den FC Kray am vergangenen Wochenende machte Talha Demir (M.) sein bislang bestes Saisonspiel für den SC Kapellen in der Oberliga Niederrhein.

Foto: Hubert Wilschrey

Manchmal hilft der Blick von außen, die eigene Lage einzuschätzen. So stellt Salah El Halimi, morgen Nachmittag (15 Uhr) mit dem von ihm trainierten Aufsteiger SF Baumberg auf dem Kunstrasen des Mega-Stadions an der Sandstraße in Monheim Gastgeber des Fußball-Oberligisten SC Kapellen, nicht ohne Neid fest: "Das hätte ich am liebsten auch: dicke Brocken schon hinter mir und dann trotzdem wie Kapellen stehen."

In der Tat ging es dem SCK schon schlechter. Obwohl ihm das Startprogramm auswärts Brocken wie Velbert (0:2), Uerdingen (0:4), Ratingen (0:5) und TuRU Düsseldorf (1:1) beschert hatte, steht der sympathische Dorfklub nach acht Spielen mit 13 Punkten als Tabellensiebter richtig gut da und hat innerhalb seiner Serie von vier Partien ohne Niederlage sogar dreimal in Folge gewonnen. Toni Molina, dem als Spanier Euphorie und ansteckende Lebensfreude durchaus nicht fremd sind, hat das eigentliche Saisonziel jedoch keineswegs aus dem Blick verloren. "Ich gucke auch weiterhin ein Stückchen nach unten, weil es immer gefährlich ist - und davon lasse ich mich nicht abbringen." Trotz erfolgreicher Wochen mit zehn Zählern am Stück geht er voller Demut an die Aufgabe in Baumberg heran. "Denn ich bin jemand, der jedem Kontrahenten mit viel Respekt begegnet." Im Fall des offensichtlich auch finanziell prächtig aufgestellten Liga-Rückkehrers eine ziemlich gute Idee, denn die Sportfreunde können in ihrem engen, an einen Kessel erinnernden Mega-Stadion nicht nur richtig unangenehm werden, sondern verfügen auch über einen erstklassigen Kader: Der beim 1. FC Köln ausgebildete Robin Hömig hat bei in dieser Saison bislang sechs Einsätzen schon sechsmal getroffen. Angreifer Marco Quotschalla spielte mit dem FC Rodange in der zweithöchsten Klasse Luxemburgs und davor mit der TuS Koblenz, Eintracht Trier, dem Wuppertaler SV sowie dem Bonner SC durchgängig in der Regionalliga. Marius Schultens kickte für Velbert und Viktoria Köln ebenfalls schon in der Regionalliga. Torhüter Daniel Schwabke kam im Sommer vom KFC Uerdingen und stand davor im Kasten der Regionalligisten RW Essen und 1. FC Köln II. Dazu gesellen sich in der Liga seit Jahren bekannte Größen wie Goalgetter Jose-Miguel Lopez Torres, Ivan Pusic, Louis Klotz oder auch der zurzeit allerdings verletzte Ali Daour. Das alles ergibt ein Team, "das individuell viel zu bieten hat", sagt Toni Molina. Trotzdem setzte es nach gutem Beginn (zehn Punkte in sechs Spielen) für Baumberg zuletzt Niederlagen gegen SW Essen (1:2) und Schonnebeck (2:5).

Während die Gastgeber morgen neben dem Langzeitverletzten Ali Daour möglicherweise auch Jose-Miguel Lopez Torres (Knieprobleme) und Ludwig Kofo Asenso (Prellung) ersetzen müssen, meldet Molina "volle Kanone." Mit einer Ausnahme: Andrej Hildenberg, der sich erstaunlich schnell von seiner Lungenoperation erholt hat, bezahlte seinen Übereifer mit einer Trainingspause. Weil der Stürmer am Dienstag trotz eines grippalen Infekts alle Einheiten mitmachte, verbannte ihn Molina bis morgen vom Platz. "Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn Donnerstag und Freitag nicht sehen will. Andrej ist ein positiv Verrückter, aber manchmal muss man Spieler auch vor sich selber schützen." Für die Partie in Baumberg gilt dagegen Vollgas. Molina: "Wir wollen und müssen unseren Lauf mitnehmen und nachlegen." Der kluge Mann baut vor.

(NGZ)
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