Lokalsport SCK-Heimserie reißt in Unterzahl

Kapellen · Fußball-Oberligist SC Kapellen unterliegt FC Bocholt mit 1:3. Marcel Lüft sieht die Rote Karte.

 Dieser Zweikampf mit Bocholts Christian Gurny (l.) geht an Manu Ioannidis, der den SC Kapellen auch früh mit 1:0 in Führung schoss.

Dieser Zweikampf mit Bocholts Christian Gurny (l.) geht an Manu Ioannidis, der den SC Kapellen auch früh mit 1:0 in Führung schoss.

Foto: Lothar Berns

Auch wenn Trainer Toni Molina hinterher freimütig von einer verdienten Niederlage sprach, die Geschichte der 1:3-Heimpleite (Halbzeit 1:1) des Fußball-Oberligisten SC Kapellen gegen den 1. FC Bocholt hätte auch einen gänzlich anderen Verlauf nehmen können.

Dazu hätten die mit drei Heimsiegen in Folge ins Match gestarteten Erft-Kicker nach dem frühen Treffer von Manu Ioannidis, der beim 1:0 von einem Anspiel Marcel Kochs profitierte, einfach nur dranbleiben müssen. Die Absicht war da: Robert Wilschrey legte auf für Marco Czempik, der das Leder auch mustergültig mit der Brust festmachte, es dann aber mit Schmackes weit übers Gestänge hieb (17.). Noch viel näher am zweiten Tor war Marcel Koch, als er den Ball nach einer Wilschrey-Ecke mit dem Kopf an die Latte wuchtete (30.). Trotz dieser erstklassigen Chancen ging das Remis zur Pause schon in Ordnung, denn die Gäste wirkten nicht nur spritziger, sondern auch spielerisch reifer. Es bedurfte indes gleich zweier Fehler der Hausherren: Zunächst unterlief Koch die Kugel nach einen weiten Schlag aus der Bocholter Hälfte heraus, dann verlor der zur Rettung herbeigeeilte Lennart Ingmann das Laufduell mit Toni Munoz-Bonilla, der kurz darauf lässig mit dem Außenrist vollendete (39.). Und es kam noch schlimmer für die Gastgeber: In der Nachspielzeit der ersten Hälfte machte Marcel Lüft nach einem unbedeutenden Ausball seinem Unmut über die Entscheidung des Schiedsrichter-Assistenten mit den unbedachten Worten, die in die Richtung "Blindfisch" gegangen sein sollen, Luft. Dafür sah er die Rote Karte.

Und weil ein Unglück selten alleine kommt, kassierte der SCK kurz nach Wiederbeginn direkt das 1:2. Dass der Torschütze Barkin Cömert dabei unbedrängt bis vor den Kasten des dann chancenlosen Torhüters Christopher Möllering laufen durfte, war allerdings fahrlässig. Weil es die Gäste jedoch in der Folge bei ihren hundertprozentigen Einschusschancen durch Munoz-Bonilla (48.) und Emre Kilav (52.) versäumten, den berühmten Sack zuzumachen. arbeitete sich der SCK zurück ins Spiel. Und hätte ausgleichen können: Ein Schuss von Manu Ioannidis tropfte aufs Außennetz (53.), nach einer Hereingabe von Robert Wilschrey fand Czempik mit seinem Kopfball in FC-Keeper Maik Welling seinen Meister (67.). In dieser Szene hätte der (leider) verletzte Jan Bresser ziemlich sicher geknipst. Ein Andrej Hildenberg in Topform hätte aus seiner Gelegenheit in der 70. Minute wahrscheinlich auch mehr gemacht. Bei seinem Einstand nach Lungen-OP und anschließender Erkältung umkurvte der von Ingmann eingesetzte Stürmer zwar Bocholts Schlussmann, setzte das Leder dann jedoch aus zu spitzem Winkel nur ans Außennetz.

Geschlagen waren die nie aufsteckenden Gastgeber aber erst in der 78. Minute, als Kilav einen Konter zum 3:1 ins Ziel brachte. Nach Spielschluss holte sich Molina direkt die aktuelle Tabelle aufs Smartphone - und sah dort halbwegs erleichtert, dass seine Schützlinge trotz der zweiten Niederlage in Folge ihr Sechs-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz gehalten haben.

(NGZ)
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