SC Kapellen SCK kassiert dritte Niederlage in Folge

Kapellen · Noch beträgt der Vorsprung des SC Kapellen auf den ersten Abstiegsplatz acht Punkte, doch mit der 0:1-Heimschlappe gegen den TV Jahn Hiesfeld sieht Trainer Wolfgang Brück einen unguten Trend bestätigt. Platz fünf ist erstmal futsch.

 Nah dran: Kapellens Angriffskraft Andrej Hildenberg taucht in gefährlicher Position vor dem Gehäuse des TV Jahn Hiesfeld auf, doch dessen aufmerksamer Schlussmann Kevin Hillebrand hat die Lage mal wieder voll im Griff.

Nah dran: Kapellens Angriffskraft Andrej Hildenberg taucht in gefährlicher Position vor dem Gehäuse des TV Jahn Hiesfeld auf, doch dessen aufmerksamer Schlussmann Kevin Hillebrand hat die Lage mal wieder voll im Griff.

Foto: Lothar Berns

Nach der dritten Niederlage in Folge war Wolfgang "Wolla" Brück kein Mann der Zwischentöne. "Schlecht! Schlecht! Das war einfach nur schlecht", kommentierte der Trainer des Fußball-Oberligisten SC Kapellen die 0:1-Heimpleite (Halbzeit 0:1) gegen den TV Jahn Hiesfeld, die seine Jungs in der Tabelle von Platz fünf auf sieben zurückfallen ließ.

Sicher, eine Nullnummer im Erftstadion gegen kompakte Veilchen, die zudem seit Wochen in Hochform auftrumpfen (jetzt sieben Siege aus den letzten zehn Spielen), ist keine Schande, doch Brück ärgert vor allem die zu laxe Einstellung seiner Truppe, die bis zur Niederlage gegen Spitzenreiter Wuppertaler SV vor gut einer Woche noch das Prädikat zweitbeste Rückrunden-Mannschaft trug. Auch wenn sich das in Kapellen eigentlich schon abgehakte Thema Abstieg angesichts des weiterhin einigermaßen komfortablen Acht-Punkte-Vorsprungs auf Rang 15 für den Coach nicht stellt, "daran denke ich nicht", geht ihm gegen den Strich, "dass wir gerade dabei sind, uns unsere sehr gute Saison kaputt zu machen. Ich will nicht, dass wir am Ende noch bis zu Platz zehn durchgereicht werden."

Dass die Hausherren nach 90 zumeist freudlosen Spielminuten trotz des wunderschönen Regenbogens über Grevenbroich ziemlich angefressen vom glitschigen Kunstrasen marschierten, wäre in der Tat vermeidbar gewesen. Weil nämlich auch die vom Ex-Uedesheimer Thomas Drotboom trainierten Gäste in der Offensive keineswegs ein Feuerwerk abbrannten, hätte sich der SCK schon früh besser positionieren können: So sank der von Lennart Ingmann gekonnt per Steilpass in Szene gesetzte Andrej Hildenberg im gegnerischen Strafraum zu Boden, obwohl ihm der Weg zum Tor offenstand. Schiedsrichter Hendrik Heuvens sah indes keine Regelwidrigkeit (7.). Auch George Madatsidis (21.) und Keisuke Ota (24.) hätten an einem guten Tag mehr Abschlussglück gehabt. Hiesfeld setzte im Gegenzug mit aller Macht auf seine Kopfballstärke. "Warum der Gegner trotzdem sein Zentrum geöffnet hat", vermochte Drotboom nicht nachzuvollziehen. Geradezu waffenscheinpflichtig waren die stets von Kevin Kolberg ausgeführten Standards der Veilchen: Den Kopfball von Joel Zwikirsch aus kurzer Entfernung vermochte SCK-Keeper Christopher Möllering noch über die Torlatte zu boxen (26.), doch nur vier Minuten später wuchtete Maik Goralski die Kugel im Anschluss an eine Ecke per Kopf ins Netz. Allerdings trug Lennart Ingmann eine Teilschuld an diesem Treffer, denn nur seine ungenaue Rückgabe auf Möllering hatte den Gästen diese Standardsituation beschert. Die neue Gefechtslage machte den Job des SCK noch schwieriger. Das Bemühen war den Gastgebern nie abzusprechen, doch wirklich gefährlich wurde es vor TV-Keeper Kevin Hillebrand auch im zweiten Abschnitt nur selten. Die mit Abstand größte Chance bot sich Andrej Hildenberg, der nach starker Vorarbeit von Marcel Koch aus vier Metern an Hillebrand scheiterte (53.). Hiesfelds Schlussmann strich auch den von George Madatsidis aus spitzem Winkel abgefeuerten Ball mit den Fingerspitzen über seinen Kasten (68.). "Da haben wir Glück gehabt", räumte Drotboom ein, sah dies aber auch als Zugeständnis an die Güteklasse des Kontrahenten. "Wir haben hier ja nicht gegen eine Blaskapelle gespielt." Grundsätzlich war er mit der Vorstellung seiner Truppe überaus einverstanden: "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass wir unsere Konter besser fahren, aber ansonsten war das schon klasse. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie unheimlich stolz ich auf diese Mannschaft bin."

Dabei ist das Erfolgsrezept des 49-Jährigen, der den SV Uedesheim 2012 an der Seite von Ingmar Putz in die Oberliga Niederrhein geführt hatte, denkbar einfach: "Bei mir geht alles über die Kameradschaft. Darum haben wir auch am Freitag mit der ganzen Mannschaft gegrillt."

(NGZ)
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