Lokalsport SCK lässt sich nicht nervös machen

Kapellen · Zum Saisondebüt im Erftstadion empfängt der Fußball-Oberligist Cronenberg.

 Obenauf: SCK-Kapitän Tim Rubink bei der Abwehrarbeit.

Obenauf: SCK-Kapitän Tim Rubink bei der Abwehrarbeit.

Foto: H. Wilschrey

Die Experten - und davon gibt es rund ums Erftstadion ja eine ganze Menge - sind sich mal wieder einig: Nach der 0:2-Niederlage des Fußball-Oberligisten SC Kapellen zum Saisonauftakt am Sonntag in Velbert muss heute Abend (Anstoß 20 Uhr) im ersten Heimspiel gegen den Aufsteiger Cronenberger SC nun dringend ein Sieg her, stehen in der Folge doch schwierige Auswärtspartien in Ratingen und Uerdingen auf dem Programm.

Mit dem Wort "muss" hat Trainer Toni Molina jedoch so seine Probleme. Natürlich ist auch ihm bewusst, dass seine Jungs diese Partie "gewinnen sollten", aber er trotzt dem stets von außen kommenden Zwang ganz energisch. "Wir dürfen nicht nervös werden", fordert er stattdessen: "Natürlich ist Erfolg wichtig für uns, schließlich investieren wir viel Zeit - und auch Geld - in den Fußball. Aber man darf nicht glauben, das wäre das Wichtigste der Welt. Und Druck ist immer hinderlich. Wenn du keinen Spaß hast, an dem was du tust, hast du auch keinen Erfolg." Beides hielt sich in Velbert in Grenzen. Obwohl die Gäste dort mit ganz viel Glück durchaus Zählbares hätten einbringen können, stellt Molina ehrlich fest: "Am Ende des Tages hatten wir keine Chance." Das indes hatte Gründe: Die Defizite im Sturmzentrum, wo Jan Bresser auf ebenso einsamem wie hoffnungslosem Posten stand, waren offensichtlich. Dazu mussten ausgerechnet die neuen Kicker auf für sie ungewohnten Positionen ran: Der eigentlich so schussstarke Talha Demir "ist ein Zentrums- und kein Flügelspieler", erklärt Molina. Als Aushilfskraft auf der linken Außenbahn blieb er den Beweis seiner Klasse (noch) schuldig. Auch der gelernte Innenverteidiger Burak Yildiz fühlte sich auf dem Flügel nicht zu Hause. Sehr zufrieden war der Trainer darum nur mit Marco Czempik, der auf der rechten Seite vor allem vor der Pause Gelegenheit zu mutigen Vorstößen fand. Weil der spät im zweiten Durchgang für Talha Demir eingewechselte Oguz Ayhan gute Ansätze zeigte, könnte er heute Abend eine größere Rolle in der Spitze übernehmen. Allzu gerne würde Molina auch den operativ von einem schmerzhaften Abszess am Steißbein befreiten Manou Ioannidis zurück aufs Feld beordern. "Ihn möchte ich schnellstmöglich reinkriegen."

Nur suboptimal fand der Coach, dass er seine Schützlinge nach Sonntag erst gestern Abend wiedersah. "Ich bin es gewohnt, viermal die Woche zu trainieren", sagt er. Die fehlenden Einheiten schadeten in erster Linie den am Wochenende nicht eingesetzten Kickern, die so nicht vernünftig zu belasten seien. Dabei benötigt er im anstehenden Duell mit dem Aufsteiger ein Team am Leistungslimit. Er kennt die Cronenberger genau und sieht sich mit deren trotz 1:2-Heimniederlage gutem Auftritt gegen Schonnebeck bestätigt: "Die haben gegen eine hochkarätige Mannschaft nur knapp verloren. Das ist eine gute Einheit mit einem sehr guten Trainer." Großen Respekt hat er vor Lee-David Korkmaz, im Aufstiegsjahr in 29 Partien für 21 Treffer gut. In Bruno Silva Ferreira und Martin Osei stehen zwei Ex-Kapellener im Stammkader.

(NGZ)
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