Lokalsport SCK sehnt sich nach dem Glückserlebnis

Kapellen · Zum Start der Rückrunde in der Fußball-Oberliga Niederrhein em-pfängt der SC Kapellen morgen den Aufstiegsaspiranten SSVg Velbert.

 Voller Einsatz: Marcel Lüft (l.) ist nach verbüßter Sperre gegen Velbert wieder dabei. Auf der linken Außenbahn mag der SC Kapellen auf die Dienste des flinken Antreibers nicht verzichten.

Voller Einsatz: Marcel Lüft (l.) ist nach verbüßter Sperre gegen Velbert wieder dabei. Auf der linken Außenbahn mag der SC Kapellen auf die Dienste des flinken Antreibers nicht verzichten.

Foto: Hubert Wilschrey

Kommt ein Mann ans Krankenhausbett und fragt: "Wie groß sind sie?" - "Eins achtzig, Herr Doktor." - "Ich bin nicht der Arzt, ich bin der Schreiner." Humor ist, wenn man trotzdem lacht - eine Tugend, die sowohl dem SC Kapellen als auch der SSVg Velbert, die morgen (14.15 Uhr) zum Start der Rückrunde in der Fußball-Oberliga Niederrhein im Erftstadion aufeinandertreffen, über eine schwere Zeit hinweghelfen könnte. Auf dem Sterbebett liegen die beiden Teams zwar (noch) nicht, doch Patienten sind sie irgendwie beide.

Der SC Kapellen hat seit Ende September nur einen Sieg eingefahren (4:2 in Fischeln) und von insgesamt neun Partien fünf verloren. Die drei Unentschieden haben die Schützlinge von Trainer Toni Molina immerhin davor bewahrt, auf einen Abstiegsplatz zu rutschen, doch sitzt ihnen der nur zwei Punkte entfernte Aufsteiger Cronenberger SC, bei dem der SCK am 18. Dezember im letzten Match vor Weihnachten ran muss, schon im Nacken. Zwar auf deutlich höherem Niveau, aber genauso heftig leidet Velbert. Nach den beiden Niederlagen im Spitzenspiel gegen Schonnebeck (0:1) und in Baumberg (1:3) steht der Absteiger aus der Regionalliga dicht davor, in Schonnebeck (sechs Punkte besser) und Uerdingen (5) die direkte Konkurrenz im Aufstiegskampf aus dem Blick zu verlieren. Selbst Platz drei ist nicht mehr sicher, Bocholt hat punktemäßig gleichgezogen. Nicht unbedingt das, was die etwa 84.000 Einwohner zählende Stadt im Herzen des Niederbergischen Landes für ihre Kicker im Sinn hat. Immerhin hat sich Trainer Karsten Hutwelker seine Zuversicht bewahrt. Nach der Pleite in Schonnebeck brach er eine Lanze für seine Jungs: "Ich bin guter Dinge, denn die Mannschaft hat einen Riesencharakter."

Natürlich glaubt auch Molina an seine Mannen, doch hält er nichts von falschen Posen: "Was soll ich mich jetzt hier breitbeinig hinstellen und verkünden, dass wir auf jeden Fall gewinnen?" fragt er. Das sei nun mal nicht sein Ding. "Ich will authentisch bleiben. Was ich mir aber wünsche, ist jetzt einfach mal ein Glückserlebnis."

Und dafür hat er mit seinem Team unter der Woche hart gearbeitet. Weil er die schwache zweite Hälfte in Schonnebeck (0:4) nicht vergessen hat, "damit waren wir alle - und ich meine ausdrücklich alle - unzufrieden", wird er der Startformation gegen Velbert ein anderes Gesicht verpassen. "Spieler, die zuletzt nur im zweiten Glied standen, bekommen ihre Chance, sich von Anfang an zu beweisen", verspricht er. Auf jeden Fall dabei ist Marcel Lüft. Der dynamische Antreiber auf der linken Außenbahn ist nach Verletzung sowie Roter und Gelb-Roter Karte nicht im Rhythmus, auf seine wertvollen Dienste möchte der Coach aber nicht verzichten. Das muss er schon im Fall von Jan Bresser, dessen chronische Knieblessur einen Einsatz unmöglich macht. Schwer wiegt auch der Ausfall von Arbeitsbiene Robert Wilschrey, der sich seit Monaten mit Oberschenkelproblemen herumplagt. Molina: "So etwas kriegst du nur durch eine längere Pause weg."

Mut macht den Gastgebern der starke Auftritt im Niederrheinpokal, als der SCK beim 0:2 in Velbert mit einer Rumpfmannschaft nur an seinem Abschlusspech scheiterte. Molina: "Da war ein Superspiel!"

(NGZ)
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