Insgesamt sind bis Ende diesen Jahres exakt 13 Renntage mit 103 Rennen und einem Preisgeld von 452.500 Euro ausgeschrieben. Die Finanzierungsbasis ist der neue Vertrag zwischen dem erfolgreichen deutschen Wett-Unternehmen German Tote und seinem neuen Mehrheitseigner, dem französischen Wett-Konzern Pari Mutuel Urbain (PMU). Diese Zahlen sind für Außenstehende schwer zu werten, aber sehr imposant: Im Jahre 2014 wurden über die German Tote-Konten 172 Millionen Euro Wetteinsätze auf Rennen in Frankreich abgewickelt. PMU ist in 44 Ländern mit 72 Partnern vertreten. Das gesamte Wettaufkommen weltweit liegt bei rund zehn Milliarden Euro mit einem Gewinn von 850 Millionen Euro. Sechs Millionen PMU-Kunden gibt es auf dem Erdball. Der Komparse namens Neuss darf also im Jahre 2015 sieben Mal auf der großen PMU-Bühne mitspielen.

Neusser Rennpferde sind am Wochenende beim Doppelrenntag in Köln-Weidenpesch im Einsatz. Dort geht es in der "Hauptsache" um das Europa-Gruppe I-Rennen des Preises von Europa. Ohne den dafür eigentlich gebuchten Derbysieger Nutan, dessen Laufbahn nach nur fünf Starts verletzungsbedingt schon wieder beendet ist. Man sucht einen Platz als Deckhengst im Ausland. Fünf Pferde des Neusser Trainers Axel Kleinkorres gehen an den Start, wobei vier bereits am Samstag antreten. Zu den Chancen befragt, gab es eine klare Antwort: "Die besten Siegchanen hat Cloud, der am Sonntag läuft." Auf der von Kleinkorres bevorzugten Bahn von Mons-Ghlin in Belgien gewann er kürzlich mit Classic Star. Zum ersten Mal in seiner Karriere hat Kleinkorres mit dem Hengst Sinatras aus der Zucht von Marc Rühl ein Pferd für das Deutsche Derby in Hamburg gemeldet. Es findet am 10. Juli 2016 statt. Die Neusser Trainerin Marion Weber ist mit dem frischen Sieger Shaw in Köln dabei, den ihr Sohn Robin reitet. Der 15-jährige setzte seine erfolgreiche Saison in Dortmund fort, als er mit dem Wallach Twin Star gewann. Es war beeindruckend, wie der Bursche aus Neuss erneut die Nerven bewahrte und den fünften Gang des Pferdes aus dem Saarland auf den Punkt einkuppelte. Katja Gernreich ist in Köln mit Antonov vertreten.

Wie es mit dem Trainingsbetrieb in Neuss weitergeht, soll auf einer in der kommenden Woche erneut angesetzten Sitzung des Rennvereins-Vorstandes besprochen werden. Kleinkorres: "Ich möchte in jedem Fall in Neuss bleiben. Auch mein größter Besitzer Werner Krüger aus Berlin will mit seinen Pferden in Neuss bleiben. Es wird auch kein Problem geben, wenn das Haus für die Flüchtlinge bezogen wird."