Brandschutzerziehung im Katholischen Kindergarten Spontanes Dankes-Küsschen

Brandschutzerziehung im Katholischen Kindergarten · Dass ein trockener Adventskranz innerhalb von zwei Minuten komplett ´runterbrennen kann, demonstrierte Brandschutz-Erzieher Uwe Foerster jetzt im Katholischen Kindergarten St. Maternus. Die 14 Vorschulkinder staunten: "Das gibt's doch nicht" oder "Puh, was für ein Qualm" waren ihre Kommentare, bevor sie gemeinsam mit dem Feuerwehrmann schnell einen Eimer Wasser herbeiholten und das Minifeuer auf dem Außengelände ihres Kindergartens löschten.

"Wenn dieser Adventskranz drinnen gestanden hätte, vielleicht noch eine Gardine oder ein Tischtuch entzündet hätte, dann würde jetzt das ganze Zimmer in Flammen stehen", erklärte Foerster und fügte hinzu: "Deshalb ist es so wichtig, dass ihr die Kerzen immer auspustet, bevor ihr aus dem Zimmer geht." Der Vertreter des Kleinenbroicher Löschzugs zeigte den Minis auch, was sie machen müssen, wenn tatsächlich ein Feuer ausgebrochen ist: 112 wählen und den eigenen Standort nennen.

Jeanne Christina traute sich als erstes, einen Probealarm auszulösen: "Ich heiße Jeanne Christina und bin im Maternus-Kindergarten", sprach die forsche Fünfjährige ins Handy hinein. "Hier brennts!" Wenig später summte Foersters Pieper, und in voller Feuerwehrmontur - mit nicht entflammbarem Anzug, Atemschutzmaske und Sauerstoff-Flasche - "rettete" er ein Kindergartenkind, indem er es sich unter den Arm klemmte. "Wichtig ist", so der Brandschutzerzieher, "dass ihr euch immer dicht am Fenster aufhaltet und nicht versteckt."

"Und was machen wir, wenn wir nicht mehr anrufen können, weil das Telefon schon abgebrannt ist?" fragte die pfiffige Bernadette (5). Der Tipp des Fachmanns: ein Handy benutzen oder zum Nachbarn rennen. Wenn irgend möglich, sollten die Bewohner einer in Flammen stehenden Wohnung die Räume verlassen. Foerster übte gemeinsam mit den Kids, wie sie bei Feueralarm geordnet aus dem Kindergarten in Form einer Schlange herauskommen. Sollte der Rauch schon zu niedrig sein, dann kriechen sie am besten als Raupe hinaus - jeder hält sich an den Waden des Vordermannes fest.

Dabei erfuhr die Vorschulgruppe, wie gefährlich Rauch sein kann, und einige Mutige verwandelten sich mit Atemschutzmaske in kleine Astronauten. Wie leicht einzelne Stoffe entflammbar sind, führte der Kleinenbroicher Feuerwehr-Vertreter in einem Experiment vor. Haare können schnell versengen, ebenso Geschenkpapier und Schleifen. "Besonders vorsichtig müsst ihr bei trockenen Tannenbäumen sein", gab Foerster den Kids mit auf den Weg und hielt eine Wunderkerze an einen Tannenzweig, der gleich darauf in Flammen stand.

Die Vorschulgruppe machte rund eine Stunde lang begeistert mit; zum Abschied bekam der überraschte Feuerwehrmann spontan sogar ein Küsschen von Jeanne Christina. In den Tagen nach Neujahr ist er noch einmal im Kindergarten zu Gast, wenn er den Beteiligten eine Urkunde überreicht. "Auf diese Weise wird das Gelernte aufgefrischt", erläutert er im Gespräch mit der NGZ. Manchmal bekommen die Kinder auch Malvorlagen oder besuchen ein paar Tage später die Feuerwache.

Ähnlich wie seine drei Kollegen im Stadtgebiet besucht Foerster seit zwei Jahren regelmäßig Schulungen, um die Problematik kindgerecht aufzuarbeiten. Die Erzieherinnen begrüßen diese Zusammenarbeit: "Insbesondere im Zusammenhang mit brennenden Tannenbäumen ist es wichtig, den Kindern die Gefahr zu vermitteln", betont die Kindergarten-Leiterin Elke Schnock. Aber auch für die Zeit jetzt nach dem Fest profitierten die Kinder von den Tipps. Petra Koch

(NGZ)
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