Fußball Starker SC Kapellen belohnt sich nicht

Kapellen · Trotz einer ganzen Reihe hochkarätiger Torchancen kamen die Erftstädter zum Rückrundenstart der Fußball-Oberliga Niederrhein gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter nicht über ein recht unbefriedigendes 1:1-Unentschieden hinaus.

 Und schon wieder ein Großchance vertan: Alleine vor dem leeren Tor verstolpert Kapellens Benny Schütz den Ball, so dass Hönnepels eigentlich schon geschlagener Keeper Tim Weichelt doch noch retten kann.

Und schon wieder ein Großchance vertan: Alleine vor dem leeren Tor verstolpert Kapellens Benny Schütz den Ball, so dass Hönnepels eigentlich schon geschlagener Keeper Tim Weichelt doch noch retten kann.

Foto: Lothar Berns

Die durchaus löbliche Absicht, den Genesungsprozess bei dem schwer erkältet im Bett liegenden Trainer Frank Mitschkowski mit einem Sieg zu fördern, war den Oberliga-Fußballern des SC Kapellen deutlich anzumerken. Die von Co-Trainer Wolfgang Brück betreuten Hausherren spielten zum Rückrundenstart gegen den amtierenden Niederrheinmeister SV Hönnepel-Niedermörmer stark auf, mussten sich jedoch mit einem im Abstiegskampf nur bedingt wertvollen 1:1 (Halbzeit 1:1) zufrieden geben. Und das war eindeutig zu wenig, fand im Übrigen auch SCK-Vorsitzender Peter Kempermann: "Es hätten drei Punkte sein müssen."

Dass den Gastgebern das befreiende Gefühl des Sieges verwehrt blieb, hatten sie sich freilich selber zuzuschreiben. Vor allem in der ersten Hälfte waren sie das klar bessere Team, belohnten sich aber nicht für die vielleicht beste Saisonleistung. Sven Raddatz (10.) und David Dygaycz (33.) scheiterten bei hundertprozentigen Einschusschancen an SV-Keeper Tim Weichelt, Marc Beckert rettete gegen den Kopfball von Neuzugang Emrah Cavdar für seinen schon geschlagenen Torhüter auf der Torlinie (20.). "Was wir vor der Pause geboten haben, war grottenschlecht", gab SV-Trainer Georg Mewes unumwunden zu. "Das Beste war noch das Ergebnis."

Dabei ging Kapellen doch noch in Führung: Nach einem Freistoß von Robert Wilschrey mit anschließender Kopfballverlängerung Cavdars drückte Benny Schütz das Leder volley ins Netz (26.). Dumm nur, dass die Gäste im Gegenzug bei ihrer einzigen gefährlichen Aktion des ersten Abschnitts zum Ausgleich kamen. Nach einem Pressschlag im Strafraum sprang das Leder genau vor die Füße von Goalgetter André Trienenjost, der aus kurzer Entfernung vollstreckte (28.). Die zweite Hälfte gestaltete der SCK dann nicht mehr ganz so dominant - und erspielte sich trotzdem einige erstklassige Einschussgelegenheiten: Sven Raddatz fand mit seinem Kopfball in Tim Weichelt seinen Meister, Robert Norf trat beherzt an, stellte Hönnepels Schlussmann mit seinem zarten Schuss aber ebenfalls vor keine unlösbaren Probleme. Was sich in der 80. Minute abspielte, ging dann nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut: In Sven Raddatz und Benny Schütz liefen gleich zwei Kapellener Kicker alleine auf den Kasten der Gäste zu. Zunächst sah alles danach aus, als ob Raddatz die Angelegenheit selber erledigen würde, schließlich schob er die Kugel aber doch noch quer zu seinem Teamkollegen. Der hatte allerdings offensichtlich schon abgeschaltet und verstolperte den Ball vor dem leeren Tor. Eine Slapsticknummer aus dem Lehrbuch. Als Schütz nur eine Minute später aus fünf Metern patzte, schwante den meisten unter den 274 Zuschauern schon Böses. Wer derartig fahrlässig mit seinen Möglichkeiten umgeht, wird im Fußball fast immer bestraft. Und in der 83. Minute hätte Marc Beckert die Gültigkeit dieses ungeschriebenen Gesetzes um ein Haar unter Beweis gestellt: Sein fein Richtung Tor gezirkelter Ball verfehlte das Ziel nur knapp - an diesen Schuss wäre SC-Keeper Christopher Möllering wohl nicht mehr herangekommen.

Trotz deutlicher Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt zeigte sich Mewes mit dem "glücklichen Punktgewinn" zufrieden, "denn Kapellen hat eine Klassemannschaft und ist insgesamt sogar besser besetzt als wir."

(NGZ)
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