Lokalsport Steinstoßer liefern in Norf bärenstarke Wettkämpfe ab

Neuss · Die 16. Offenen Deutschen Meisterschaften im Steinstoß-Zehn- und Achtkampf fanden zum ersten Mal auf Neusser Boden, im von-Waldthausen-Stadion des TSV Norf, statt.

 Der älteste Teilnehmer: Heinz-Georg Schmitz (82).

Der älteste Teilnehmer: Heinz-Georg Schmitz (82).

Foto: A. Woitschützke

30 Spezialsportler, darunter auch zwei Frauen, aus ganz Deutschland trafen sich in Norf. "Es gab immer wieder noch neue Anmeldungen," sagte Chef-Organisator Dieter Wolf, "ich musste am Morgen sogar noch mal die Starterlisten neu schreiben." Vor allem der 23 Jahre alte Top-Zehnkämpfer Nico Becker aus Aachen versetzte die Umstehenden in Erstaunen. "Das ist unser Super-Ass," prophezeite Wolf und sollte damit recht behalten. Schon der erste Stoß des Wettkampfs mit dem Drei-Kilogramm-Stein landete bei 23,45 Metern. Drei Versuche pro Stein hatten die Teilnehmer, bevor es an den schwereren Brocken ging. "Frauen machen den Achtkampf, Männer können sowohl beim Acht- als auch beim Zehnkampf an den Start gehen," sagt Dieter Wolf. Im Achtkampf stoßen die Sportler mit zehn verschieden schweren Steinen, von drei bis 25 Kilogramm. Im Zehnkampf geht es bis 50 Kilogramm hoch. Dort werden die Steine dann so groß, dass sie nicht mehr mit einem Arm zu stoßen sind, sondern oft mit beiden Armen geworfen werden. Nico Becker zeigte einen Wettkampf in Topform und verbesserte den Rekord bei den Männern im Achtkampf, der bis dato bei 85 Metern lag, mit seinen erreichten 101 Metern. Gemeinsam mit seinen Kollegen der TG Aachen erkämpfte er sich auch den Mannschaftssieg.

Anerkennung bekamen sie von allen Steinstoßern, die sich gegenseitig Tipps gaben und sich anfeuerten. Und auch Dieter Wolf, der nicht nur als Organisator im Einsatz war, sondern auch aktiv teilnahm, bewies, wie fit man in diesem hohen Alter noch sein kann. Zuletzt krönte der 80-Jährige seine Karriere mit Titeln bei den Werfer-Weltmeisterschaften der LSW-Spezialsportler im ungarischen Tata. Und auch in der Norfer Herbstsonne zeigte sich Wolf in Hochform. "Ich hatte einen guten Tag erwischt und konnte meinen Konkurrenten um vier Meter überbieten," sagte der Rekord-Weltmeister. "Ich bin sehr zufrieden, auch mit dem Wettkampftag. Es hat alles super geklappt und das Wetter hat mitgespielt. Nur unser Zeitplan ist nicht ganz aufgegangen." So kam es, dass die Siegerehrung erst am Abend stattfand, "dafür aber in den Räumen des Tennisheims und mit viel Kuchen, der nach so einem langen Wettkampftag auch nötig war," schloss Wolf schmunzelnd.

(NGZ)
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