Lokalsport SV Uedesheim steht vor "Endspiel" in drei Akten

Uedesheim · In der Aufstiegsrelegation der Fußball-Landesliga muss der SVÜ heute Abend gegen den VfL Benrath das erste von drei Levels überleben.

 2010 in der Abstiegsrelegation gegen Fichte Lintfort noch selber für Uedesheim am Ball: Trainer Ingmar Putz hat Erfahrung in Entscheidungsspielen.

2010 in der Abstiegsrelegation gegen Fichte Lintfort noch selber für Uedesheim am Ball: Trainer Ingmar Putz hat Erfahrung in Entscheidungsspielen.

Foto: woi

Wer diese Relegation überleben will, braucht Nerven aus Stahl, einen langen Atem und darüber hinaus auch eine Portion Glück. Ein Endspiel mit drei Levels hat der Fußballverband Niederrhein für die acht Teams vorbereitet, die sich um das letzte Landesliga-Ticket streiten - nur einer wird am Mittwochabend in einer Woche feiern können. "Das ist brutal", weiß Ingmar Putz, Trainer des Bezirksliga-Zweiten SV Uedesheim, der in allen drei K.-o.-Spielen Heimrecht genießen würde.

Im ersten Level wartet heute Abend um 19.30 Uhr der VfL Benrath, der in der Landesliga am letzten Spieltag noch vom VfL Jüchen/Garzweiler überflügelt wurde und auf den Relegationsplatz rutschte. "Das könnte für uns ein besserer Gegner sein, weil Benrath gefühlt schon gerettet war und erst in den letzten Wochen gefallen ist", mutmaßt Putz, der einen leichten psychologischen Vorteil sieht: "Wir haben ja nichts zu verlieren, obwohl wir natürlich unbedingt aufsteigen wollen. Der große Druck liegt bei Benrath, für die würde sich nämlich bei einer Niederlage eine Menge ändern." Dennoch ist ihm bewusst, dass die Süddüsseldorfer die spielerisch vielleicht schwerste Aufgabe der Relegation darstellen: "Da kommt schon ein Kaliber auf uns zu, gerade offensiv." Aufpassen muss er vor allem auf Torjäger Alexander Willms, der allein für 20 Saisontreffer verantwortlich zeichnete.

Schwer treffen wird Uedesheim der Ausfall von Lukasz Koziatek, der von Putz vom Torjäger mittlerweile zum Abwehrchef umfunktioniert wurde. Im letzten Saisonspiel sah Koziatek beim 2:2 gegen TuRU Düsseldorf II in der Nachspielzeit noch die Rote Karte, nachdem er den Schiedsrichter beleidigt haben soll und wurde für zwei Spiele gesperrt. "Im letzten Spiel würde er uns also wieder zur Verfügung stehen. Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass wir auch ohne ihn so weit kommen", meint Putz. Der hatte sich nach dem Spiel fürchterlich über den Schiedsrichter und vor allem dessen Ansetzung vom Verband aufgeregt. "Dieser Frust musste einfach raus. Ich dachte mir: Besser direkt nach dem Spiel, einen Tag später kannst du es ja auch nicht mehr machen. Damit war das Thema für uns aber auch abgehakt", sagt er. Wer die Lücke in dem eingespielten, aber nicht sonderlich tief besetzten Kader schließen soll, sei noch offen: "Da müssen wir uns etwas einfallen lassen."

Ein Teil der Mannschaft hat übrigens schon Relegationserfahrung: 2010 musste Uedesheim als Landesligist nach einer schwachen Saison nachsitzen, zitterte sich nach Erfolgen gegen den TuS Fichte Lintfort - ein möglicher Gegner in Runde drei - und den TuS Wermelskirchen zum Ligaverbleib. Dabei waren Malte Hauenstein, Bene Günther, Yasuhito Sunohara, Lukasz Koziatek und auch der reaktivierte Spielertrainer Putz. Nur zwei Jahre später folgte der Oberliga-Aufstieg.

In Benrath war die Stimmung nach dem Absturz in letzter Minute am Tiefpunkt. Bei der 1:3-Pleite beim TSV Meerbusch II hätte ein Punkt zum Klassenverbleib gereicht. Nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen sagt Coach Frank Stoffels: "Das haben wir uns selbst eingebrockt. Wir haben jetzt keine Zeit, uns zu akklimatisieren, sondern müssen sofort liefern."

(NGZ)
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