Tennis Tenniskreis Neuss bastelt an Konzept für Jugendarbeit

Rhein-Kreis · Der Nachwuchs und die spielstarken Senioren beschäftigten die Delegierten auf der Mitgliederversammlung des Tenniskreises Neuss am meisten. Beide Zielgruppen sollen sich dank Vereins-übergreifender Modelle weiter entwickeln, "doch dafür müssen die Vereine auch mal loslassen können und zu einer Zusammenarbeit bereit sein", sagt Dr. Helmut Keck.

Der Vorsitzende sieht den heimischen Tenniskreis ansonsten in Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten: "Talentierte Jugendliche verlassen unsere Vereine, da sie hier nicht ausreichend Spiel- und Trainingspartner finden, und schließen sich Großvereinen in den Nachbarstädten an, die ihnen das bieten können." Um dem entgegen zu wirken, schwebt ihm ein "regionaler Jugendstützpunkt" im Rhein-Kreis vor, finanziert durch einen noch zu gründenden "Jugendfonds." Dort sollen die Talente, "die wir trotz der durch die Änderungen in der Schullandschaft schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen immer noch haben", gemeinsam trainieren. "Unsere Vereine haben im Schnitt um die 200 Mitglieder, von denen kann das keiner alleine leisten", sagt Keck. Dem für seine Altersgenossen eine ähnliche Lösung praktikabel erscheint, die noch nicht einmal Geld kostet: "Statt im Klub immer mit den und gegen die gleichen Leute zu spielen", ließe sich auch im Seniorenbereich ein Vereins-übergreifendes Training installieren: "Die Herren 60 treffen sich immer dienstags da, die Damen 55 mittwochs dort, das müsste doch ohne viel Aufwand möglich sein." Die Idee dazu sei aus Kreisen der Mitglieder an ihn herangetragen worden, "jetzt wollen wir versuchen, sie umzusetzen."

Insgesamt, sagt Keck, gehe es mit dem Tennissport "leicht aufwärts. Wir haben stabile oder sogar leicht steigende Mitgliederzahlen." Um so mehr stört ihn, dass "ständige Querelen im DTB und auch in unserem eigenen Tennisverband Niederrhein unseren Sport mehr ins Gerede als ins Gespräch" bringen.

Einer, dem solches Gehabe vollkommen fremd ist, stand im Mittelpunkt der Ehrungen: Hardy Baltes gehörte zu denjenigen, die 1983 die damalige Tennisabteilung des SV Rot-Weiss Elfgen ins Leben riefen. Seit der Gründung eines eigenständigen Vereins 1986 ist er dessen Vorsitzender und ließ sich im Februar für weitere zwei Jahre in dieses Amt wählen. Weil er in Urlaub weilt, will Keck ihm die "längst überfällige" Ehrengabe nachreichen.

(NGZ)
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