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Basketball TG Neuss flirtet mit Sprung auf Rang eins

Neuss · Erst in der Verlängerung platzt für den Basketball-Zweitligisten beim 70:71 gegen Osnabrück der schöne Traum vom Sprung an die Spitze.

 Keine leichten Punkte: Hannah Wischnitzki (4) im Luftkampf mit Osnabrücks Spielmacherin Angela Pace. Links die starke Britta Worms.

Keine leichten Punkte: Hannah Wischnitzki (4) im Luftkampf mit Osnabrücks Spielmacherin Angela Pace. Links die starke Britta Worms.

Foto: Georg Salzburg

Julia Kleen war todtraurig. Das zum Krimi geratene Duell der 2. Basketball-Bundesliga mit Spitzenreiter GiroLive-Panthers Osnabrück war schon lange zu Ende, da hauchte die frischgebackene Juristin in Diensten der TG Neuss mit Stein erweichendem Blick "Entschuldigung!" Richtung Coach Janina Pils. Obwohl die 25-Jährige, die bis zur Prüfung am Freitag für vier Wochen keinen Ball in der Hand gehabt hatte, in der Verlängerung 1,9 Sekunden vor Schluss mit dem letzten Wurf scheiterte und damit die unglückliche 70:71-Niederlage (30:32/64:64) besiegelte, stand für die junge Trainerin natürlich fest: "An ihr lag es ganz bestimmt nicht, dass wir dieses Spiel verloren haben."

Allerdings tat sich die Oberhausenerin schwer, die Ursache für die Niederlage zu finden. "Wenn ich darüber ins Grübeln komme, kann ich die ganze Nacht nicht schlafen", sagte sie. Und darum beließ sie es in den Minuten nach der Partie bei folgendem Fazit: "Wir haben gegen den fast ausschließlich mit Erstliga-Spielerinnen bestückten Tabellenführer ein richtig starkes Spiel abgeliefert. Schade, dass wir trotzdem mit leeren Händen dastehen."

In der Tat agierten die Gastgeberinnen, die in der vergangenen Saison erst am letzten Spieltag den Klassenverbleib unter Dach und Fach gebracht hatten, mit dem Erstliga-Absteiger über insgesamt 45 Minuten hinweg auf Augenhöhe. Darum war es fast schon logisch, dass das über Platz eins entscheidende Top-Duell in die Verlängerung ging. 20 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Kita Waller per Dreier zum 64:64 getroffen. Das US-Girl avancierte freilich auch zur tragischen Figur dieses Basketball-Thrillers: Zum einen war sie mit 24 Punkten und elf Rebounds die dominierende Kraft auf dem Spielfeld, zum anderen leistete sie sich in der Verlängerung ihr fünftes und damit disqualifizierendes persönliches Foul. Die 26-Jährige hatte angenommen, erst drei Fouls auf ihrem Konto zu haben.

Da ihr wenig später in Jana Heinrich eine weitere Schlüsselspielerin auf die Bank folgte, ging der TG im Finale schlichtweg die Erfahrung ab. Osnabrück konnte dagegen auf sein Spitzenpersonal bauen: US-Spielmacherin Angela Pace (18 Punkte/elf Rebounds), der zuvor schon zwei entscheidende Ballgewinne gegen Paulina Körner und Hannah Wischnitzki gelungen waren, glich 48 Sekunden vor Schluss nach einem Sprint vom eigenen zum gegnerischen Korb ("Coast to coast") aus (70:70). Und als auf der anderen Seite Franzi Worthmann mit noch 28 Sekunden auf der Spieluhr von jenseits der Drei-Punkte-Linie verfehlte, verwandelte die überragende Centerin Britta Worms (24 Punkte/sechs Rebounds) für die körperlich deutlich überlegenen Gäste einen von zwei Freiwürfen zum 71:70.

Dass die TG, die den Ball 1,9 Sekunden vor Ende nach einer Auszeit in der gegnerischen Hälfte ins Spiel bringen durfte, in der Folge nicht die freistehende und für diese Aufgaben prädestinierte Franzi Worthmann fand, sondern den letzten Wurf der nicht optimal postierten Julia Kleen aufbürdete, war nur einer der vielen möglichen Ursachen für die bittere Niederlage gegen den allerdings auch erstklassigen Kontrahenten. Den Sieg vergab Neuss letztlich wohl aus der Nahdistanz. Aus unmittelbarer Korbnähe saßen nur acht von 35 Versuchen (Waller 2/11). Zudem blieb die drittbeste Korbjägerin Jana Heinrich bei für sie indiskutablen zwei Punkten (1/15 Würfe) hängen.

(NGZ)
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