Basketball TG Neuss ist vor dem TuSLi Berlin auf der Hut

Neuss · So richtig wahrgenommen werden die Zweitliga-Basketballerinnen von der Spree nicht. Zu Unrecht findet die Neusser Trainerin Janina Pils.

 Perfekter Sprungwurf: Nici Egert ist nach überstandener Knieverletzung wieder für die TG Neuss im Einsatz.

Perfekter Sprungwurf: Nici Egert ist nach überstandener Knieverletzung wieder für die TG Neuss im Einsatz.

Foto: Linda Hammer

Sechs Siege, sechs Niederlagen - so richtig sexy klingt das nicht. Graues Mittelmaß eben. Doch gerade diese Wahrnehmung stört Janina Pils kolossal, und darum warnt die Trainerin des Basketball-Zweitligisten TG Neuss ausdrücklich vor dem TuSLi Berlin, der morgen (19 Uhr) in der Sporthalle an der Bergheimerstraße zu Gast ist: "Ich finde, man unterschätzt die immer. Die haben letzte Woche Wolfenbüttel geschlagen und liegen in der Tabelle nur einen Sieg hinter uns."

Vor der Beschäftigung mit dem Gegner nimmt sich die 31-Jährige indes erst mal ihrem Team an: Das muss noch bis Ende des Monats ohne Hannah Wischnitzki auskommen. Die Aufbauspielerin will ihre chronische Erkältung nun vollständig auskurieren. Schon beim Sieg in Hannover zum Jahresauftakt hatte Paulina Körner die vollen 40 Minuten auf dem Feld gestanden. Die ist zwar erst 18, "aber ein absolut klarer Mensch und in der Mannschaft absolut akzeptiert", so ihr Coach. Unterstützt wird die Jugend-Nationalspielerin immer häufiger von Miriam Boulkheir. Für Janina Pils eine fast zwangsläufige Entwicklung, da "beide einen guten Job machen. Und wer gut und viel trainiert, spielt auch viel". Auch Miriam Boulkheir ist gerade mal 17, sogar noch zwei Jahre jünger sind Caro Tzokov und Ayla Faber von den in der U17-Bundesliga spielenden Rhein Girls. Beide gehören fortan fest zum Kader der Zweitliga-Damen, bestreiten mit den Rhein Girls aber natürlich noch die Play-offs um die Deutsche Meisterschaft.

Ins Team zurück kehren die in Hannover noch angeschlagen zum Zuschauen verurteilten Nici Egert und Franzi Worthmann, die das Hinspiel (75:64) mit vier schnellen Dreiern in Folge fast im Alleingang entschieden hatte. Bemerkenswert damals außerdem: Kita Waller und Franzi Worthmann kassierten in zusammen nur 29 Minuten auf dem Parkett jeweils fünf Fouls, waren gemeinsam mit Liz Horton aber die besten Korbschützinnen der TG. Ähnliches dürfte auch morgen vonnöten sein, schätzt Pils Lichterfelde doch als "gutes, junges deutsches Team". Herausragende Größen in der von Anne-Kathrin Dröll trainierten Truppe sind die 21 Jahre alte Aufbauspielerin Lena Gohlisch, die im Durchschnitt 16,8 Punkte erzielt, und die 16-jährige Satou Sabally (1,89 Meter), für die durchschnittlich 16,1 Zähler und 7,3 Rebounds zu Buche stehen. Sie müssen jedoch keineswegs als Alleinunterhalterinnen wirken. Auch Kristin Greiner (24), Marion Powilleit (27) und Julia Sandow (26) sind gestandene Zweitliga-Kräfte. "Die können alle Basketball spielen", mahnt Pils.

Interessant dürfte morgen vor allem das Duell der Spielmacherinnen werden, treffen doch zwei völlig unterschiedliche Typen aufeinander. Die Neusser Regisseurin Paulina Körner hilft ihrer Mannschaft eher als Gestalterin, die ihre Mitspielerin in Szene setzt und nicht zwangsläufig den eigenen Korberfolg sucht. Die Kölnerin kommt im Schnitt nur auf 5,0 Punkte. Lena Gohlisch ist in erster Linie ein Scorer. Im Hinspiel markierte sie 19 Punkte. Janina Pils möchte den Fokus allerdings nicht so sehr auf die individuellen Fähigkeiten ihres Personals legen: "Auch wenn wir jetzt fast wieder komplett sind. Wir müssen noch mal den Teamspirit aufs Feld bringen. Gerade darum ist der Sieg in Hannover sehr hilfreich gewesen, weil jede Spielerin gemerkt hat, dass wir nur gemeinsam gewinnen können."

(NGZ)
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