Basketball TG Neuss legt als Team tolle Premiere aufs Parkett

Neuss · Zum Start in die Basketball-Saison bezwingt der Zweitligist den Play-off-Kandidaten TK Hannover deutlich mit 74:49.

 Fügte sich nahtlos ins Spiel der TG ein: Kita Waller.

Fügte sich nahtlos ins Spiel der TG ein: Kita Waller.

Foto: Andreas Woitschützke

Wenn die famose Leistung beim überaus deutlichen 74:49-Sieg (Halbzeit 40:32) über den TK Hannover ein erster Hinweis auf die Güteklasse der am Samstag angelaufenen Saison des Damen-Zweitligisten TG Neuss gewesen sein sollte, können sich die Basketball-Freunde im Rhein-Kreis auf anregende Monate freuen.

Sicher, bei den immerhin mit vier Amerikanerinnen angereisten Gästen fehlten in Alena Tusek und Steffi Grigoleit zwei ganz starke Spielerinnen, doch ausschlaggebend für den Ausgang der Partie waren diese Personalien nicht. Die neuformierten Gastgeberinnen waren einfach gut. "Dabei war in unserem ersten Spiel in dieser Konstellation deutlich zu erkennen, dass noch viel Arbeit vor uns liegt", sagte TG-Trainerin Janina Pils. Vor allem mit dem Auftritt vor der Halbzeitpause war die Oberhausenerin überhaupt nicht zufrieden: "Wir haben es nicht geschafft, das Tempo konstant hochzuhalten. In der Verteidigung haben wir schlecht ausgeboxt und die Passwege nicht zugemacht."

Schon in den mit 22:17 und 18:15 gewonnenen ersten Vierteln deutete die kompakte Truppe indes ihr Potenzial an. Der junge Coach nutzte die Vorzüge des qualitativ ungemein tief besetzten Kaders voll aus, hatte bereits im Verlauf des ersten Abschnitts sämtliche Mitglieder der neun Basketballerinnen umfassenden Rotation gebracht. Die Gäste setzten dagegen auf ihre US-Importe, von denen freilich immer nur zwei gleichzeitig auf dem Court stehen dürfen. Das konnte nicht gutgehen, zumal dem deutschen Personal in Diensten der Niedersachsen insgesamt nur 17 Punkte gelangen.

In der Kabine fand Janina Pils klare Worte, die bei ihren einsichtigen Mädels auf fruchtbaren Boden fielen. "In der zweiten Hälfte haben wir unglaublich gut verteidigt", befand die 31-Jährige. Die Folge: Unterstützt von einer 12:0-Serie führten die Neusserinnen in der 25. Minute vorentscheidend mit 52:32. Dass an diesem Run punktemäßig gleich sechs Spielerinnen beteiligt waren, machte den Coach glücklich.

Im letzten Viertel steuerten die von vielen Experten als heißer Play-off-Kandidat eingestuften Gäste auf ein Debakel zu. Doch angesichts einer 70:42-Führung (34.) hatte Janina Pils ein Einsehen und brachte in Miriam Boulkheir sowie Christina Krall ihre ganz jungen Bankspielerinnen. Dass Boulkheir, in der vergangenen Saison noch in der U17-Bundesliga für die Rhein Girls im Einsatz, den Ball von jenseits der Drei-Punkte-Linie sofort ins Netz pflanzte, sorgte zusätzlich für Stimmung.

Bezeichnend für die herausragende Teamleistung der Neusserinnen war, dass fast das gesamte Personal der Stammrotation um die 20 Minuten auf dem Court stand. Ähnlich wie beim Eishockey nahmen die TG-Mädchen nach rund vier höchst intensiven und damit produktiven Minuten auf der Bank Platz, um dem Gegner kurz darauf - gut erholt - wieder mit Feuereifer auf die Pelle zu rücken. Franzi Worthmann fand dabei als Topscorer Gelegenheit, 18 Punkte zu markieren - und dazu benötigte die Scharfschützin keinen einzigen "Dreier". Bemerkenswert.

(NGZ)
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