Basketball TG Neuss macht den Rekord perfekt

Neuss · Mit dem 82:47 über Grünberg verteidigt der Zweitligist seinen Play-off-Platz.

 Uneigennützig: Topscorerin Franziska Worthmann passt den Ball zu einer besser postierten Mitspielerin. Laura Masek (l.) hofft vergeblich.

Uneigennützig: Topscorerin Franziska Worthmann passt den Ball zu einer besser postierten Mitspielerin. Laura Masek (l.) hofft vergeblich.

Foto: Woitschützke

Die Zweitliga-Basketballerinen der TG Neuss haben ihre Hausaufgaben gemacht - ab jetzt bewegen sich die Mädels von Trainerin Janina Pils im Bonusbereich. Mit dem blitzsauberen 82:47-Heimerfolg (Halbzeit 34:16) über die Bender Baskets Grünberg stellten Jana Heinrich & Co. zum einen einen neuen Vereinsrekord auf: Seit dem Wiederaufstieg ins Bundesliga-Unterhaus 2010 waren der Turngemeinde noch nie 13 Saisonsiege gelungen. Zum anderen verteidigten die Neusserinnen im Fernduell mit Opladen ihren zur Teilnahme an den Play-offs berechtigenden vierten Tabellenplatz.

Natürlich warten nun im Spitzentrio Osnabrück, Göttingen und Wolfenbüttel die denkbar dicksten Brocken, doch das hat keinen Einfluss auf die prächtige Stimmung in der Mannschaft. "Wir freuen uns auf die Spiele", sagt Janina Pils sogar, "wir haben jetzt genau den positiven Druck, den wir haben wollten". Und Vorstellungen wie die gegen Grünberg machen Mut für das knüppelharte Saisonfinale. Sicher, die Hessinnen mussten auf die für den Kooperationspartner BC Marburg tätigen Finja Schaake und Jennifer Crowder sowie auf die gesundheitlich angeschlagene Kim Winterhoff verzichten, aber ausschlaggebend für den Spielausgang waren diese Ausfälle nicht. Die doch ohne Hannah Wischnitzki (krank) angetretene TG dominierte die Partie von der ersten bis zur letzten Minute fast nach Belieben. Wären den Gästen durch Nicola Happel und Natascha Heuser nicht zwei Dreier geglückt, Neuss hätte schon nach dem ersten Viertel deutlicher in Führung gelegen als 18:9. Ihr vielleicht bestes Spiel im Trikot der TG machte Liz Horton, für die bis zur Pause zehn Punkte (2/2 Dreier) zu Buche standen. Überhaupt deutet vieles darauf hin, dass die stille US-Amerikanerin den ihr gewährten Vertrauensvorschuss in der entscheidenden Phase der Saison zurückzuzahlen beginnt.

Im dritten Viertel brach Franziska Worthmann wie ein Sturmgewitter über die Gäste herein: Zwischen der 27. und 30. Minute setzte die 28-Jährige von jenseits der Drei-Punkte-Linie vier Bälle in Folge in den Korb, alleine in diesem Durchgang markierte die Scharfschützin 16 ihrer am Ende 25 Punkte (5/7 Dreier!). Den deutlichen Erfolg wollte Janina Pils jedoch nicht alleine an ihrer Topscorerin festmachen. "Wir haben als Mannschaft überzeugt", resümierte sie glücklich. So ging auch das dritte Viertel mit 29:16 an die Gastgeberinnen. Nach 30 Minuten hieß es damit 63:32. Mit ziemlicher Sicherheit hätten die Neusserinnen ihren sichtlich irritierten Kontrahenten sogar mit einer weitaus deftigeren Packung nach Hause geschickt, wenn der Ausschluss von Aleksandra Kojic nicht als Stimmungskiller gewirkt hätte. Der beim Deutschen Basketball-Bund (DBB) als Bundestrainerin der U20-Damen angestellte Coach der Grünbergerinnen wurde in der 33. Minute nach einem verbalen Disput mit Schiedsrichter Florian Möllmann mit dem zweiten technischen Foul aus dem Innenraum geschickt. Das Coaching übernahm fortan als Spielertrainerin die erfahrene Natascha Heuser (32).

Zwar erhöhte Liz Horton die Neusser Führung danach auf 72:36 (33.), "doch so richtig Spaß hat das nicht mehr gemacht", gab Janina Pils zu. Und das fand sie ausgesprochen schade, "denn eigentlich sollten wir nach diesem Spiel nur über unsere starke Leistung sprechen".

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort