Lokalsport TG Neuss Tigers feiern in Göttingen historischen Sieg

Neuss · Sicher. Die drei deutlichen Siege der TG Neuss Tigers zum Saisonstart über die beiden Aufsteiger SG Bergische Löwen (85:57) und König Wusterhausen (98:65) sowie die personell geschwächten Grünbergerinnen (91:53) ließen sich noch ganz geschmeidig als Schnäppchen bezeichnen. Doch mit dem strahlenden 82:64-Erfolg (Halbzeit 40:41) bei den Veilchen Ladies der BG 74 hat der Tabellenführer der Zweiten Basketball-Bundesliga Nord wahrhaftig Historisches vollbracht.

 Drehte in Göttingen auf: Karly Roser erzielte 25 Punkte.

Drehte in Göttingen auf: Karly Roser erzielte 25 Punkte.

Foto: Jens Hecker

In den acht vorangegangenen Duellen seit 2011 hatten die Neusserinnen das Feld immer als Verliererinnen verlassen. Vor allem in Göttingen gab es dabei oft Haue: In der Saison 2011/12 unterlag die TG in Niedersachsen noch unter Trainer Mathias Gierth mit 39:61, in der darauffolgenden Spielzeit setzte es eine klare 53:73-Niederlage. Vor heimischem Publikum gewannen die Veilchen auch die beiden zurückliegenden Vergleiche mit 55:39 (2013/14) und 93:83 (2014/15). Doch gestern drehten die Tigers den Spieß einfach um. "Das war ein Ausrufezeichen", sagte Trainerin Janina Pils: "Die Mannschaft hat gezeigt, zu was sie in der Lage ist." Besonders imponierte ihr, wie ihre Mädels allen Widrigkeiten zu trotzen wusste. "Wir sind ja mit vielen Fragezeichen nach Göttingen gefahren."

Den berufsbedingten Ausfall von Centerin Mara Höfer kompensierten die Tigers als Team, kontrollierten so an den Brettern die physisch ungemein starke Raven Anderson (nur sieben Punkte). Im Aufbau bescheinigte die Trainerin Karly Roser (25 Punkte) eine erstklassige Leistung: "Sie war überragend, einfach überall zu finden." Eigentlich widerstrebte es ihr jedoch, individuelle Größe zu preisen, "denn die Mannschaft hat durchweg super gespielt. Wir haben vor allem sehr, sehr diszipliniert verteidigt." Die lange enge Partie kippte zu Beginn des Schlussviertels zugunsten der Gäste: Die kurz zuvor von Jana Heinrich per Dreier zum ersten Mal deutlicher in Führung geworfenen Tigers (57:49/28.) zogen mit einer 8:0-Serie zunächst von 58:52 (30.) auf 66:52 (32.) und kurz darauf auf 71:54 (34.) davon. Maßgeblich an diesem rasanten Zwischenspurt beteiligt war Franzi Worthmann, die beim Saisondebüt alle ihre sieben Punkte zwischen der 31. und 33. Minute erzielte.

"Unterm Strich haben wir verdient gewonnen", resümierte Janina Pils, wollte das hohe Ergebnis vor dem Topspiel am Samstag in heimischer Halle gegen den TK Hannover allerdings nicht überbewerten: "Wir haben einen kleinen Schritt Richtung Play-offs getan, mehr nicht."

(NGZ)
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