Lokalsport TG Neuss Tigers sind einfach Spitze

Neuss · Der Tabellenführer der 2. Basketball-Bundesliga schlägt Grünberg mit 91:53.

 Drei Grünbergerinnen gegen eine Neusserin: TG-Centerin Mara Höfer trotzt der Übermacht unter dem gegnerischen Korb.

Drei Grünbergerinnen gegen eine Neusserin: TG-Centerin Mara Höfer trotzt der Übermacht unter dem gegnerischen Korb.

Foto: Georg Salzburg

Besser geht's nicht: Noch nie seit der Rückkehr in die Zweite Basketball-Bundesliga Nord 2010 sind die TG Neuss Tigers mit drei Siegen in eine Saison gestartet. Mehr noch: Die von Janina Pils trainierten Mädels sind sogar Tabellenführer - und das zu Recht, wie der unerwartet deutliche 91:53-Heimerfolg (Halbzeit 44:28) über die Bender Baskets Grünberg eindrucksvoll beweist.

Sicher. Die Turngemeinde profitierte bei ihrem Sturm an die Spitze auch von der günstigen Spielplangestaltung, doch was die Mannschaft aus diesem Vorteil bislang macht, verdient Respekt. Auch gegen Grünberg, gemeinsam mit Opladen vor Neuss dienstältestes Mitglied des Nord-Unterhauses, wussten die Tigers die ihnen gewährte Gelegenheit zu nutzen. Während sie nur auf die bislang eh noch nicht eingesetzten Franziska Worthmann und Julia Kleen zu verzichten hatten, vermissten die Gäste in Natascha Heuser und Luana Rodefeld zwei Korsettstangen. "Hätten sie gespielt, hättest du ein anderes Spiel gehabt", räumte Janina Pils ein und drückte mit Blick auf die Anzeigetafel energisch auf die Euphoriebremse: "So gut sind wir nicht."

Vor den anstehenden Härteproben in Göttingen und gegen den Topfavoriten TK Hannover hatte die Trainerin noch genug Defizite erkannt, gab indes ebenfalls zu: "Das ist Kritik auf hohem Niveau, aber dafür bin ich schließlich die Trainerin. Ich kann meinem Team ja nicht sagen, dass es alles richtig macht." Gegen die in dieser Formation von Beginn an chancenlosen Hessinnen strahlten die Tigers freilich pure Dominanz aus. Sie kontrollierten mit Centerin Mara Höfer, die mit einem Double-Double (zehn Punkte/elf Rebounds) nachhaltig ihren Wert für die Mannschaft unterstrich, die Bretter (47:19 Rebounds). Und im Aufbau drängte sich dem neutralen Beobachter der Eindruck auf, dass Karly Roser bei entsprechender Gegenwehr trotz ihrer schon stattlichen elf Punkte und neun Rebounds deutlich mehr zu leisten imstande ist. "Aber man hat jetzt einen kleinen Eindruck davon bekommen, wie gut sie ist", betonte ihr Coach.

Die auch physisch ungemein starke Kanadierin gehörte gemeinsam mit Mara Höfer, Kita Waller (20), der in der Kategorie "Junioren Einzel" gerade zu Meerbuschs "Sportlerin des Jahres" gewählten Karo Tzokov (12) und Jana Heinrich (18) zu den fünf Neusserinnen mit zweistelligen Punktewerten. Gemeinsam sorgten sie in der Defensive auch dafür, dass Grünbergs US-Import Maria Blazejewski (beim 61:70 in Opladen noch für 19 Zähler gut) mit ganz schwacher Wurfquote von elf Prozent (1/9) bei mageren fünf Punkten blieb.

Waren die Tigers vor der Pause in der Verteidigung oft noch zu ungeduldig (9/9 Freiwürfe der Baskets), beherrschten sie ihre Widersacherinnen nach dem Seitenwechsel unter beiden Körben nach Belieben. So ging das dritte Viertel mit 26:9 an die TG. Selbst Grünbergs erstligaerfahrener Coach Aleksandra Kojic, von der DBBL 2002 zur "Trainerin des Jahres" gekürt, stellte ihre Bemühungen, die ihr leicht ein technisches Foul hätten einbringen können (in der vergangenen Saison hatte sie in Neuss nach einem verbalen Disput mit dem auch am Samstag eingesetzten Unparteiischen Florian Möllmann sogar die Halle verlassen müssen), am Ende nahezu komplett ein.

(NGZ)
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