Basketball TG spielt im Lokalderby ganz ohne Druck auf

Neuss · Basketball-Zweitligist BBZ Opladen reist als sicherer Play-off-Kandidat an, bezog in Neuss aber oft Prügel. Das Hinspiel war eine klare Sache.

 Knüppelharter Job: Julia Kleen im direkten Duell mit Opladens Leitwölfin Mareike Nettersheim.

Knüppelharter Job: Julia Kleen im direkten Duell mit Opladens Leitwölfin Mareike Nettersheim.

Foto: Andreas Woitschützke

Gut, die ausgesprochen kühn mal als Saisonziel ausgegebenen Play-offs um den Aufstieg ins Oberhaus sind für die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss schon ein ganzes Stück entfernt, doch Grund, sich enttäuscht in den Schmollwinkel zu verziehen, haben die Mädels von Trainerin Janina Pils nicht. Mit dem 77:61-Erfolg am vergangenen Sonntag in Barmen brachten Jana Heinrich & Co. nämlich den achten Sieg ein und haben damit schon jetzt genauso viele Punkte auf dem Konto wie im Vorjahr nach 22 Spielen. Vor dem Derby morgen Abend (19 Uhr) in heimischer Humboldt-Halle an der Bergheimer Straße gegen den Tabellenzweiten BBZ Opladen sieht Janina Pils ihre Schützlinge damit "in einer ganz netten Verfolgerrolle - und die passt auch sehr gut zur Mannschaft".

Dass für die 31-Jährige "Platzierungen jetzt nicht mehr so erstrangig" sind, "wir spielen nicht um einen Play-off-Platz, sondern einfach darum, Opladen zu schlagen", soll indes nicht bedeuten, dass die TG das Jahr schon vor der 15. Spieltag abgeschlossen hat. Der Vier-Punkte-Rückstand auf Rang vier und das Zehn-Punkte-Polster auf den ersten Abstiegsplatz bedeuten für sie lediglich, "dass kein Druck mehr da ist. Ich habe aber nicht das Gefühl, als würde sich die Mannschaft jetzt hängen lassen". Um gegen Opladen zu bestehen, müsste ihr Team sogar ans Limit gehen. Im schmerzlich deutlich mit 50:70 verlorenen Hinspiel gelang das nicht. "Da haben wir uns nicht so schlau angestellt", erinnert sich Pils. "Da hatten wir uns auch noch nicht gefunden." Allerdings ist ihr natürlich bewusst, "dass Opladen ein gutes Team ist. Die funktionieren als Mannschaft, sind sehr groß und auf allen wichtigen Positionen erfahren besetzt".

Als Leitwölfin anerkannt ist Mareike Nettersheim. Pils: "Das wäre die erste Spielerin, auf die man sich konzentrieren müsste. Und dann auch wieder nicht, denn wenn sie zehn Rebounds holen will, dann macht sie das eben." Im Schnitt stehen für die 31-Jährige 11,6 Punkte und 7,7 Rebounds zu Buche. Die heikle Aufgabe, ihren Wirkungskreis einzuschränken, fällt morgen Liz Horton zu. Von der nur selten überzeugenden US-Amerikanerin erwartet ihr Coach in dieser Saison noch einiges: "Sie ist eine gute Spielerin - und das wird sie auch noch gegen eine starke Mannschaft zeigen." Vor allem für ihre Defensivqualitäten bekannt ist bei den Gästen die ehemalige Oberhausenerin Leonie Prudent. Die meisten Punkte markiert US-Girl Nicole Nesbit (14,0). "Ein gutes Matchup für Paulina Körner", findet die TG-Trainerin. Die erst 18 Jahre alte Spielmacherin der Turngemeinde befindet sich zurzeit in überragender Form. Pils: "Grandios, was sie zum Beispiel in Barmen gezeigt hat. Sie macht einfach ihr Ding." Die Jugend-Nationalspielerin erfreut sich auch beim Gegner höchster Wertschätzung. So schwärmt BBZ-Trainerin Birgit Kunel: "Gar keine Frage, eine solche Spielerin hätte ich auch gerne in meinem Kader."

Unterstützt wird die Kölnerin endlich auch wieder von Hannah Wischnitzki. Die gesundheitlich angeschlagene Aufbauspielerin hatte sich schon vor Weihnachten eine Auszeit genommen, ist jetzt aber wieder fit und könnte dem Team mit ihrer Schnelligkeit wertvolle Dienste leisten. Da auch Franziska Worthmann und Kita Waller ihre Verletzungen mehr oder weniger auskuriert haben, fehlt morgen nur Nici Egert.

(NGZ)
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