Lokalsport TG Tigers sind auch im Pokal zu Großem fähig

Neuss · In der zweiten Hauptrunde empfängt der Basketball-Zweitligist aus Neuss morgen Abend den Erstligisten evo New Basket Oberhausen.

 Am Samstag maß sich Anne Storck (l.) mit Hannovers Stefanie Grigoleit, morgen spielt sie mit Neuss im Pokal gegen Oberhausen.

Am Samstag maß sich Anne Storck (l.) mit Hannovers Stefanie Grigoleit, morgen spielt sie mit Neuss im Pokal gegen Oberhausen.

Foto: Andreas Woitschützke

Kaum hat sich bei den Basketballerinnen der TG Neuss Tigers der Adrenalinpegel wieder normalisiert, geht es abermals in die Vollen: Auf das emotionsgeladene Topspiel der Zweiten Bundesliga Nord am Samstag gegen Hannover (72:85) folgt schon morgen Abend (20 Uhr, Humboldt-Sporthalle an der Bergheimer Straße) der Pokal-Hit der zweiten Hauptrunde (DBBL) gegen den einstigen Erzrivalen evo New Basket Oberhausen.

Ein Duell, in das die in Oberhausen wohnende TG-Trainerin Janina Pils mit durchaus gemischten Gefühlen geht: Zum einen stuft sie den Wettbewerb als "total unbedeutend ein, denn die Chance, als Zweitligist den Pokal zu gewinnen, ist eher gering." Zum anderen liebt sie wie ihre Mädels Herausforderungen auf hohem Niveau. "Darum freuen wir uns auf dieses Spiel." Zwar maßen sich die Tigers schon in der Vorbereitung zweimal mit dem Erstligisten - daheim gewann Neuss überraschend mit 69:62, in Oberhausen setzte es eine standesgemäße 52:85-Niederlage -, doch Rückschlüsse auf den bevorstehenden Schlagabtausch erlauben diese Testspiele nicht. Denn in den vergangenen Wochen hat es beim zweimaligen Deutschen Vizemeister, der nach der abgelaufenen Saison nur wegen des Rückzuges der Rhein-Main Baskets erstklassig geblieben war, gleich mehrfach mächtig gekracht: Zunächst schickte der neue Trainer Wim van Ek seine Aufbauspielerin Mélissa Diawakana ("Sie war die faule Frucht im Korb.") fort, kurz darauf packte er selber seine Koffer, weil er das Vertrauensverhältnis zwischen Coach und Mannschaft unkittbar zerstört sah. Am Wochenende im Kellerduell mit den bis dahin ebenfalls noch sieglosen ChemCats Chemnitz saß zum ersten Mal Teammanager Henry Canton auf der Bank. Der verlor nicht nur diese enorm wichtige Partie (62:78), sondern auch seine Topscorerin Amber Thompson, die wegen eines Todesfalls in der Familie um ihre Freigabe bat. Kurz vor ihrem Comeback steht inzwischen sogar Sarah Zierhut (30), die unter ihrem Mädchennamen Austmann 95 A-Länderspielte für Deutschland absolviert hatte.

Diese Verwicklungen erschweren es Janina Pils nun kolossal, ihre Schützlinge optimal auf den Gegner vorzubereiten. Sie stellt indes klar: "Es ist und bleibt Erste gegen Zweite Liga. Im Normalfall geht das mit 30 Punkten Unterschied aus, das ist ein Pflichtsieg für Oberhausen." Von vornherein abhaken mag sie diese Partie freilich nicht, schließlich habe der Liga-Schlager gegen den erstklassig besetzten TK Hannover deutlich gezeigt, "dass wir auch auf diesem Niveau mithalten können. Wir sind mental stark und leistungswillig." Obwohl der Job in Liga zwei natürlich vor geht - am Samstag sind die Tigers auswärts gegen den TV Barmen gefordert -, schickt sie morgen die bestmögliche Formation aufs Feld. "Spielerinnen wie Kita Waller fiebern doch gerade diesen Spielen entgegen. Sie draußenzulassen, das kann ich ihr nicht antun. Außerdem wäre das respektlos gegenüber Oberhausen."

Ein Fragezeichen steht allerdings hinter dem Einsatz von Jana Heinrich, die nicht nur gesundheitlich angeschlagen ist, sondern auch mit Knieproblemen zu kämpfen hat.

(NGZ)
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