Lokalsport Tigers beißen sich an der Spitze fest

Neuss · Zweitliga-Basketballerinnen aus Neuss machen in Recklinghausen mit ihrem 79:57-Erfolg vierten Sieg in Folge perfekt.

 Centerin Carlotta Ellenrieder war gegen Recklinghausen maßgeblich am vorentscheidenden 23:8-Lauf der Tigers im dritten Viertel beteiligt.

Centerin Carlotta Ellenrieder war gegen Recklinghausen maßgeblich am vorentscheidenden 23:8-Lauf der Tigers im dritten Viertel beteiligt.

Foto: WORO

Die Kür hatten die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss in der vergangenen Woche mit dem 93:87-Heimsieg im Topspiel über Spitzenreiter GiroLive Panthers Osnabrück mit der Höchstnote 6,0 abgeschlossen, doch auch die Pflicht erledigten die eleganten Tigers mit Bravour: Beim Schlusslicht Citybasket Recklinghausen feierten die Mädels von Trainerin Janina Pils mit dem am Ende souveränen 79:57-Erfolg (Halbzeit 41:37) den schon vierten Sieg in Folge und festigten damit ihren Platz an der Spitze.

Ins Schwitzen gerieten die Gäste dabei nur in der ersten Hälfte. Dass die Tigers nur sehr schleppend in die Partie fanden, fand die Trainerin gar nicht prickelnd, "denn genau das wollten wir unbedingt vermeiden. Die erste Halbzeit war überhaupt nicht gut." Wie ihre Schützlinge blieb Janina Pils indes gelassen. Sie vertraute darauf, dass die Umstellung von "Mann-Mann"- auf Zonenverteidigung Wirkung zeigen würde. Und das tat sie. Die damit verbundene Konzentration auf die gefährlichen Schützinnen des Neulings - Britta Worms, 13 Punkte in Hälfte eins, kam nach Wiederbeginn nur noch auf fünf Zähler, Lejla Bejtic (neun Punkte bis zur Halbzeitpause) blieb schließlich bei elf Punkten hängen -, zog Recklinghausen den Zahn. Die nun auch mental gebrochenen Schützlinge von Trainer Peer Reckinger verloren das dritte Viertel mit 8:23 (!). Ähnliches war ihnen auch schon beim 75:87 gegen die Panthers Osnabrück widerfahren (12:26 im dritten Abschnitt). Die Probleme des Kontrahenten ließen Janina Pils indes kalt. Sie freute sich vielmehr darüber, dass der Run im Grunde ohne die beiden gesundheitlich angeschlagenen US-Profis Briana Williams und Julia Duggan gelang. Carlotta Ellenrieder ersetzte im kompletten dritten Viertel die zusätzlich mit drei Fouls belastete Duggan. In 20:06 Minuten auf dem Feld legte die U18-Nationalspielerin fünf Punkte, vier Rebounds und einen Block auf. "Sie hat ganz wichtigen Input gegeben", lobte Janina Pils die 1,93 Meter große Centerin. Den Part von Williams im Spielaufbau übernahm in dieser Phase Sera Asuamah-Kofoh, die in den ersten 20 Minuten elf Zähler erzielte. Entscheidend am Sieg war in Karo Tzokov auch die dritte U18-B-Europameisterin im Trikot der Tigers beteiligt. Die 18-Jährige hatte Recklinghausen gar nicht auf dem Radar gehabt - eine Nachlässigkeit, die die coole Scharfschützin mit 15 Punkten (4/10 Dreier) bestrafte. Für Stimmung sorgte auch Larissa Felten: Die 16-Jährige, normalerweise für die Junior Tigers in der U18-Bundesliga aktiv, würzte ihr Debüt bei den Damen mit einem erfolgreichen Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie.

Die Leistung ihrer Mädchen im psychisch anspruchsvollen Match beim sieglosen Tabellenletzten erfüllte die Trainerin mit dem gleichen Stolz wie die Galavorstellung gegen Osnabrück. "So ein Spiel ist gefährlich, weil von uns jeder einen klaren Sieg erwartet hat. Klar, die erste Hälfte war nicht gut, aber ich will mich nicht beschweren. Die Mannschaft hört zu, ist immer ansprechbar. Natürlich werden wir auch wieder Spiele verlieren, denn wir sind noch keine Spitzenmannschaft. Aber es gelingt uns schon ganz gut, immer wieder Spielerinnen zu finden, die passen. So funktioniert ein Mannschaftssport. Wir haben jetzt 12:4 Punkte - wir haben unseren Job gemacht."

(NGZ)
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