Lokalsport Tigers gehen ans Limit

Neuss · Neusser Zweitliga-Basketballerinnen reisen nach dem Doubleheader gegen Krofdorf schon wieder nach Mittelhessen. Nun wartet Grünberg.

 Hier kommt keine vorbei: Die Tigers Ayla Faber (l.) und Ronja Spießbach (r.) machen den Laden dicht. Mit ihrer knüppelharten Defensive wollen die Neusserinnen auch morgen in Grünberg bestehen.

Hier kommt keine vorbei: Die Tigers Ayla Faber (l.) und Ronja Spießbach (r.) machen den Laden dicht. Mit ihrer knüppelharten Defensive wollen die Neusserinnen auch morgen in Grünberg bestehen.

Foto: Andreas Woitschützke

Der erste Härtetest liegt hinter den Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss: Am Wochenende bezwangen die Tigers den hochgehandelten Neuling Krofdorf Knights sowohl in der Punktspiel- als auch in der Pokalrunde ungefährdet. Weil die heimische Elmar-Frings-Sporthalle an diesem Wochenende belegt ist, müssen Trainerin Janina Pils und ihre Mädels indes erneut auswärts ran. Morgen (16.30 Uhr) geht es in der Halle der Theo-Koch-Schule an der Struppiusstraße gegen die Bender Baskets Grünberg.

Eine durchaus heikle Angelegenheit, denn das Team aus Mittelhessen hat seinen Kurs in dieser Saison geändert. War der Kooperationspartner des Erstligisten BC Marburg bislang für seine Jugendförderung bekannt, was als DBB-Leistungsstützpunkt mit angeschlossenem Teil- und Vollzeitinternat in Grünberg eigentlich auch seine vornehmste Aufgabe sein sollte, so beschäftigt der Zweitligist nun gleich drei sogenannte Importspielerinnen. Für Abteilungsleiter Manuel Jung eine aus der Not geborene Aktion: "Nachdem einige Internatsspielerinnen den Sprung in die 1. Liga schafften, Laura Steuber und Natascha Heuser ihre Laufbahn beendeten und wir weiterhin in der 2. DBBL starten wollten, mussten wir auf dem Spielerinnenmarkt tätig werden." Also durfte sich der neue Coach Ritz Ingram nach dem Abgang von Alexandra Kojic, die sich wieder auf ihren Trainer-Job am Teil- und Vollzeitinternat in Grünberg konzentrieren möchte, in Sarah Olson (USA), Vanessa Zailo (Kanada) und Vasiliki Karambatsa (Griechenland) Verstärkung aus dem Ausland ins Boot holen. Und das Trio hatte in den beiden ersten Partien gegen die GiroLive Panthers Osnabrück (47:56) und Eintracht Braunschweig (71:52) die Hauptlast zu tragen: Olson stand im Schnitt 37:34 Minuten auf dem Feld und markierte dabei 18,5 Punkte, Zailo packte in ihre 33:01 Minuten 9,5 Punkte und 14,0 Rebounds (20 gegen Braunschweig) und Karambatsa gelangen bislang in durchschnittlich 26:27 Minuten 10,0 Punkte.

Die vierte Säule im Spiel der Baskets ist Isabell Meinhardt. Die 22-Jährige kommt in 33:30 Minuten auf 10,0 Punkte. Außer ihr bedachte der Coach in den Auftaktpartien nur noch zwei deutsche Akteurinnen mit relevanten Einsatzzeiten: Annemarie Potratz (19) durfte pro Match 25:37 Minuten ran, Kira Barra (18) noch 20:19.

Das Neusser Team ist dazu der komplette Gegenentwurf: Selbst die beiden US-Girls Dara Taylor (28:34) und Kita Waller (23:36) spielen im Schnitt weniger als 30 Minuten, dafür stehen gleich acht Tigers mit zweistelligen Spielzeiten im Kader. Und das macht Janina Pils echt froh, denn auf diese Weise lassen sich Ausfälle sehr gut kompensieren. In Grünberg definitiv fehlen wird Sarah Stock. "Wer krank ist und nicht trainieren kann, spielt am Wochenende auch nicht", lautet die klare Ansage der Trainerin. Aufbauspielerin Miriam Boulkheir ist angeschlagen, soll aber am Sonntag ebenso dabei sein wie Jana Heinrich und Anke Ollig, die wegen Klassenfahrten mit dem Training aussetzten. Damit ist für Janina Pils dieses Thema beendet, "denn eben weil wir einen so großen und tiefen Kader haben, muss ich mir keine Sorgen für das Spiel machen." Von ihrer Spielidee, den Gegner über 40 Minuten maximal unter Druck zu setzen, rückt sie jedenfalls nicht ab.

Allerdings ist ihr natürlich bewusst, dass Grünberg größer und athletischer als Krofdorf aufgestellt ist. "Auch deren Ergebnisse waren gut: Gegen Osnabrück, für mich immer noch der Topfavorit auf den Aufstieg, nur knapp verloren und gegen Braunschweig gewonnen."

(NGZ)
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