Lokalsport Tigers haben Lust auf Göttingen

Neuss · Basketball-Zweitligist aus Neuss tritt im Topspiel bei den Veilchen Ladies an.

 Die Neusser Trainerin Janina Pils (l.) beobachtet eins der Schlüsselduelle im Match der Tigers bei den Veilchen: Göttingens beste Schützin Katarina Flasarova gegen Kita Waller.

Die Neusser Trainerin Janina Pils (l.) beobachtet eins der Schlüsselduelle im Match der Tigers bei den Veilchen: Göttingens beste Schützin Katarina Flasarova gegen Kita Waller.

Foto: Woi

Göttingen, die sympathische Universitätsstadt in Südniedersachsen, lebt und atmet Basketball. Hier wurden schon Deutsche Meistertitel gefeiert, als sich in den USA ein gewisser Magic Johnson (Los Angeles Lakers) gemeinsam mit seinem großen Rivalen Larry Bird (Boston Celtics) gerade anschickte, die amerikanische Profiliga NBA zu revolutionieren. Kein Wunder also, dass die TG Neuss Tigers morgen Nachmittag (16 Uhr, Sporthalle des Felix-Klein-Gymnasium an der Böttingerstraße) mit einem guten Gefühl zum Spitzenspiel der 2. Basketball-Bundesliga Nord bei der BG 74 Veilchen Ladies antreten. "Das ist eins der Spiele, auf die man sich freut", sagt Trainerin Janina Pils: "Es macht immer Bock, in Göttingen zu spielen."

Dass Kollege Giannis Koukos ihren Mädels die Favoritenrolle zuschanzt, damit hat die 33-Jährige gar kein Problem, immerhin führen die wilden Tigers die Liga Nord mit makellosen 16:0-Punkten an. Rückschlüsse auf den Ausgang der Partie erlaube das indes nicht, sagt Janina Pils: "Es sieht ja im Moment so aus, als würden vier Teams die Play-off-Plätze unter sich aufteilen. Ich bin mir ganz sicher, dass da jede Mannschaft jede schlagen kann." Dass Göttingen auf Rang drei seine bislang einzige Niederlage gegen die GiroLive Panthers Osnabrück kassiert hat (60:73), Neuss den Erstliga-Absteiger dagegen mit 93:75 abfertigte, interessiert sie darum überhaupt nicht: "Quervergleiche sind unsinnig - die sagen gar nichts aus. Ich würde niemals sagen, dass wir besser sind als Osnabrück. Wir waren halt an diesem Tag besser, mehr aber auch nicht."

Ihr ist nicht entgangen, dass die Veilchen bei der Niederlage gegen die Panthers mit der gerade erst nachverpflichteten und natürlich noch nicht integrierten Inesa Visgaudaite angetreten waren. An der litauischen Nationalspielerin macht die Neusser Trainerin auch den grundsätzlichen Unterschied zwischen den beiden Vereinen fest: Auf die Ausfälle wichtiger Spielerinnen mit der Verpflichtung einer nur bis zum Jahresende für das Team tätigen Toparbeitskraft zu reagieren, "wäre für uns vollkommen utopisch", stellt sie klar. Im konkreten Fall: Weil zu Saisonbeginn Mayka Pilz, Jennifer Crowder und Fee Zimmermann passen mussten, sorgte das Management in Göttingen innerhalb kürzester Zeit für Ersatz. Die Tigers müssen Verluste mit dem vorhandenen Kader ausgleichen: Jugend-Nationalspielerin Karo Tzokov (Kreuzbandriss) hat noch gar nicht gespielt, Miriam Boulkheir (Bruch des kleinen Fingers) trug zuletzt sechs Wochen Gips. Gegen Göttingen fehlen auch Ronja Spießbach (Bänderriss im Sprunggelenk), die morgen eigentlich für die Startformation vorgesehen war, und Scharfschützin Franziska Worthmann, die in Mexiko an einer Familienhochzeit teilnimmt. Die Ausfälle von gleich vier Guards trifft die auf ihren tiefen Kader und ihre kräftezehrende Defensive bauenden Neusserinnen hart, zumal die Veilchen mit der in Tschechien geborenen Katarina Flasarova (19,4 Punkte im Durchschnitt), dem erfahrenen US-Girl Alissa Pierce (15,7), im Trikot der Rhein-Main-Baskets sogar mal Topscorerin der 1. Liga, Inesa Visgaudaite (15,8) und der 1,96 Meter großen Verdine Warner aus der Karibik (14,3 Punkte/13,9 Rebounds) gerade offensiv extrem gefährlich sind. Janina Pils jammert aber nicht: "Dafür spielst du einen Teamsport. Wir haben als Mannschaft in dieser Saison schon vielen Dingen getrotzt!"

(NGZ)
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