Lokalsport Tigers machen Druck

Neuss · Im letzten Spiel der Hinrunde treten die Zweitliga-Basketballerinnen aus Neuss in Berlin an. Und das selbstbewusst - trotz der Personalnöte.

 Zum Abschluss der Hinrunde ist morgen in Berlin vor allem von Jana Heinrich (22) eine Top-Leistung vonnöten.

Zum Abschluss der Hinrunde ist morgen in Berlin vor allem von Jana Heinrich (22) eine Top-Leistung vonnöten.

Foto: Andreas Woitschützke

Platz zwei in der Halbzeit-Tabelle ist ihnen nicht mehr zu nehmen, doch als Urlaubstrip sehen die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss Tigers den Trip nach Berlin ganz und gar nicht. Vor dem letzten Spiel der Hinrunde morgen Abend (17 Uhr, Halle der Goethe-Oberschule an der Drakestraße in Lichterfelde) beim Tabellenfünften TuSLi Berlin macht Trainerin Janina Pils ordentlich Druck: "Es ist nicht so, als hätten wir da nichts zu verlieren. Wir wollen das, was wir uns in der Hinrunde so hart erarbeitet haben, jetzt nicht aufs Spiel setzen."

Auf dem Weg zur seit dem Aufstieg 2010 erstmals erreichten Zwischenbilanz von 14:4-Punkten waren die Neusserinnen auch in harten Zeiten stabil geblieben: Die kleine Misserfolgsserie mit Niederlagen im DBBL-Pokal (47:77 gegen den Erstligisten NB Oberhausen) und in der Liga (72:85 gegen den TK Hannover, 63:81 in Barmen) konterten sie durchaus selbstbewusst, erfreuten zuletzt mit Siegen über Opladen (73:65), Braunschweig (69:57) und Wolfenbüttel (64:50). Da sollte doch die ohne Import-Profis antretende Truppe von der Spree kein wirklicher Stolperstein sein. Dummerweise hakt's in Neuss mal wieder beim aktiven Personal: Topscorerin Kita Waller ist übel erkältet, musste am Mittwoch das Training schon nach knapp zehn Minuten abbrechen. Kaum besser geht es Miriam Boulkheir. Karo Tzokov verknackste sich im Training den Knöchel, ihr Einsatz ist fraglich. Definitiv nicht dabei ist aus beruflichen Gründen Mara Höfer. Und Franziska Worthmann kommt jobbedingt direkt aus der Türkei nach Berlin. "Das ist Einsatz, den man gar nicht hoch genug bewerten kann", findet ihre Trainerin, die ansonsten wie üblich nicht allzu viel Aufhebens ums Personal machen will: "So ist es halt. Wie die anderen Spielerinnen in der Lage sind, dies aufzufangen, unterscheidet ein gutes von einem sehr guten Team." Angesprochen fühlen sollten sich am ehesten Jana Heinrich und Karly Roser, "weil auch sie absolut dominieren können", sagt Janina Pils und fügt hinzu: "Dazu müssten sie aber eine bessere Leistung abrufen als zum Beispiel letzte gegen Wolfenbüttel."

Wie gut die Gäste in Berlin wirklich sein müssen, ist freilich völlig offen, denn die junge Truppe von Trainerin Alexandra Maerz ist ganz schwer einzuschätzen. Im Zeugnis steht ein 76:69-Erfolg in Göttingen, aber auch eine 85:89-Niederlage in Braunschweig. "Das ist dem geschuldet, dass das ein junges deutsches Team ist", weiß Janina Pils, die bei den Berlinerinnen in Lena Gohlisch (16,7 Punkte im Schnitt) und Patricia Broßmann (13,3) zwei Alphawölfinnen ausgemacht hat. Für Erfahrung stehen Marion Powilleit und Julia Sandow (12,0), mit 27 Jahren die ältesten Akteurinnen im Kader. Ergänzt wird das Führungspersonal von einem Kollektiv, aus dem Annalena Blume (8,6) und die 15-jährige Nyara Sabally (7,4 Punkte/8,2 Punkte) noch herausstechen, "in dem jede ganz gut weiß, welchen Job sie auf dem Feld hat", hat die TG-Trainerin erkannt und kommt zu dem Schluss: "Lichterfelde funktioniert als Team."

Bei der Niederlage am vergangenen Wochenende in Braunschweig überragten die nur 1,73 Meter große Lena Gohlisch (22) mit 28 und Patricia Broßmann (18) mit 26 Punkten. Darüber hinaus punktete indes nur Julia Sandow (10) zweistellig.

(NGZ)
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