Lokalsport Neusser Tour-Chef feiert heute einen runden Geburtstag

Neuss · Christian Prudhomme hat noch fünf Jahre Zeit, bis er sechzig wird. Vielleicht kann sich der mächtige Chef der großen Tour de France heute (und bei der morgigen Feier) bei seinem Neusser "Kollegen" abschauen, wie man dieses Fest zünftig begeht. Denn Stephan Hilgers, nicht minder mächtiger Vorsitzender des eher kleinen Neusser Radfahrervereins (NRV) und "Chef" der Tour de Neuss, wird heute sechzig Jahre alt. Womit die Parallelen zwischen den beiden Radsport-Machern noch nicht abgeschlossen sind - wie der Franzose ist auch Stephan Hilgers nie Radrennen gefahren.

 Legendär: Stephan Hilgers, Rudi Hahne, Hennes Junkermann (v.l.).

Legendär: Stephan Hilgers, Rudi Hahne, Hennes Junkermann (v.l.).

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Und wie Christian Prudhomme hat auch Stephan Hilgers zunächst assistiert: Der eine war drei Jahre lang Stellvertreter von Tour-Legende Jean-Marie Leblanc, der andere Stellvertreter des nicht minder legendären Friedhelm Hamacher. Als der langjährige NRV-Vorsitzende und "Erfinder" der Tour de Neuss vor sieben Jahren viel zu früh verstarb, glaubten viele, damit sei auch das Ende des Neusser Radrennens besiegelt. Stephan Hilgers trauten die wenigsten zu, die Fußstapfen ausfüllen zu können, die Friedhelm Hamacher auf seine unnachahmliche Weise hinterlassen hatte.

Der kleine, zähe Mann aus Grimlinghausen hat alle Lügen gestraft - die Tour de Neuss gibt es als eines der wenigen deutschen Radrennen von Rang immer noch. Und das hat viel mit Stephan Hilgers zu tun: Ähnlich gut vernetzt wie sein Vorgänger, trägt er den Etat des größten Spitzensport-Events im Rhein-Kreis vornehmlich durch "kötten gehen" zusammen, ist sich nicht zu fein, auch Kleinstspenden von 50 Euro fein säuberlich zusammen gerollt in die Hemdtasche zu stecken. Unterschätzt wird der Gartenbau-Unternehmer, der auch schon mal eine Million Primeln "aus der Lameng" an einen der großen Discounter liefert, ebenso gerne wie oft wie fälschlicherweise. Die Tour-Fahrer hingegen, die wissen, wem sie das Rennen in Neuss zu verdanken haben, begegnen ihm mit Respekt - wie Christian Prudhomme.

(NGZ)
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