Lokalsport Trainer appelliert an die scheidenden Spieler

Korschenbroich · 3. Handball-Liga West: TV Korschenbroich will morgen gegen Langenfeld den fehlenden Punkt zum Klassenerhalt holen.

 So sträflich frei dürfen die Korschenbroicher (l. Gerrit Stassen) Tim Menzlaff morgen Abend nicht zum Wurf kommen lassen.

So sträflich frei dürfen die Korschenbroicher (l. Gerrit Stassen) Tim Menzlaff morgen Abend nicht zum Wurf kommen lassen.

Foto: R. Matzerath

Trainingsfreie Tage sind für Sportler im Normalfall eine Belohnung für besonders gute Leistungen. Auch Ronny Rogawska gab seinen Schützlingen rund um die Ostertage frei - trotz zweier vollkommen missratener Vorstellungen gegen die Bundesliga-Reserven aus Gummersbach und Minden, die den von ihm trainierten TV Korschenbroich unverhofft noch einmal mitten in den Abstiegsstrudel der 3. Handball-Liga West rissen.

Aus dem kann sich der TVK schon morgen selbst befreien: Weil er im (bei Punktgleichheit zählenden) direkten Vergleich mit dem hinter ihm um den Klassenerhalt kämpfenden Trio besser ist, reicht ihm im Heimspiel gegen die SG Langenfeld (19.30 Uhr, Waldsporthalle) schon ein Zähler, um endlich sicher für die nächste Drittliga-Saison planen zu können. Nun kann man im Handball nur schwer auf Unentschieden spielen, deshalb sagt Ronny Rogawska auch deutlich: "Wir wollen und müssen dieses Spiel gewinnen." Tut der TVK das nicht, droht ihm am letzten Spieltag (6. Mai) ein "Endspiel" um den Klassenerhalt gegen die schon längst abgestiegene SG Ratingen - und das wollen die Korschenbroicher auf jeden Fall vermeiden.

Rogawska weiß auch, wie das gehen soll: "Wir brauchen wieder diese Leidenschaft, diese mannschaftliche Geschlossenheit, mit der wir gegen Krefeld, in Lemgo und in Volmetal gewonnen haben." Die hatte er in der mit 9:19 verlorenen zweiten Halbzeit gegen Gummersbach und noch mehr beim 21:32-Debakel in Minden vermisst. "Da war all das nicht vorhanden, was uns vorher ausgezeichnet hat", sagt der Trainer. Dass dies ursächlich damit zu tun hat, dass sich sein Kader am 6. Mai in alle Richtungen zerstreut, will Rogawska nicht ausschließen: "Die Gefahr, dass sich Spieler, die gehen, nicht mehr voll reinhängen, besteht immer," sagt der erfahrene Coach. Für den Dänen ist das "eine Einstellungs- und Charaktersache: So lange ich für einen Verein spiele, so lange muss ich für ihn alles tun, was möglich ist."

Und er packt seinen im Übrigen für die morgige Partie bis auf die Langzeitverletzten Michel Mantsch und Markus Neukirchen kompletten Kader noch an einer anderen Ecke bei der Ehre: "Ein Spieler tut sich selbst ja auch keinen Gefallen, wenn er als Absteiger zu einem neuen Klub kommt."

Wohl wahr - doch ob das plus die Tatsache, "dass wir zuhause spielen und eine hoffentlich volle Halle hinter uns haben" (Rogawska) ausreicht, um gegen Langenfeld zu bestehen, wird sich zeigen. Das Hinspiel gewann der TVK mit 32:24, doch daran verschwendet Rogawska keinen Gedanken: "Langenfeld hat sich mit seinen letzten Ergebnissen" - der Aufsteiger punktete in Schalksmühle (30:27) und gegen Ratingen (24:19) - "die Chance auf eine Rettung erarbeitet, die werden bei uns kämpfen bis zum Umfallen." Das erwartet er auch von seinen Spielern: "Wir brauchen jeden einzelnen." Darum gab es zu Ostern auch trainingsfrei, "damit nach den Niederlagen die Köpfe wieder frei werden." Na dann.

(NGZ)
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