Lokalsport Trainerkarussell dreht sich im Fußballkreis

Rhein-Kreis · Georg Krahwinkel zurück in Jüchen, Yasar Kurt in Kaarst. Mo Elmimouni geht nach Düsseldorf, die Franciamores vom VdS zur Novesia.

 Personalrochade: Aus Nievenheim wechselt Salva Franciamore (l.) abrupt zur DJK Novesia. Yasar Kurt (oben) übernimmt bei der SG Kaarst für Mo Elmimouni (r.), der beim MSV Düsseldorf anheuert. Walter Muyres (unten r.) überredete seinen Freund Georg Krahwinkel zur Rückkehr nach Jüchen. Personalrochade: Aus Nievenheim wechselt Salva Franciamore (l.) abrupt zur DJK Novesia. Yasar Kurt (oben) übernimmt bei der SG Kaarst für Mo Elmimouni (r.), der beim MSV Düsseldorf anheuert. Walter Muyres (unten r.) überredete seinen Freund Georg Krahwinkel zur Rückkehr nach Jüchen.

Personalrochade: Aus Nievenheim wechselt Salva Franciamore (l.) abrupt zur DJK Novesia. Yasar Kurt (oben) übernimmt bei der SG Kaarst für Mo Elmimouni (r.), der beim MSV Düsseldorf anheuert. Walter Muyres (unten r.) überredete seinen Freund Georg Krahwinkel zur Rückkehr nach Jüchen. Personalrochade: Aus Nievenheim wechselt Salva Franciamore (l.) abrupt zur DJK Novesia. Yasar Kurt (oben) übernimmt bei der SG Kaarst für Mo Elmimouni (r.), der beim MSV Düsseldorf anheuert. Walter Muyres (unten r.) überredete seinen Freund Georg Krahwinkel zur Rückkehr nach Jüchen.

Foto: a. tinter, a. blazy, l. berns, privat

Von wegen besinnliche Weihnachtszeit: Der Fußballkreis und vor allem seine Trainer sind in der Winterpause nicht untätig geblieben, das Trainerkarussell dreht sich auf Hochtouren. Mit dabei sind alte Bekannte und zwei mehr oder weniger saubere Übergänge.

Lokalsport: Trainerkarussell dreht sich im Fußballkreis
Foto: Berns Lothar

Überraschend kam vor allem die Rückkehr von Georg "Jolo" Krahwinkel, der ab sofort wieder die Geschicke des Landesligisten VfL Jüchen/Garzweiler leitet. Nach dem Aufstieg 2015 hatte er seine illustre Trainerlaufbahn eigentlich als abgeschlossen gesehen und sich in den Ruhestand verabschiedet. Sebastian Muyres und sein Co-Trainer Philipp Reichartz, die den VfL seit einem Jahr betreuten, sahen nun allerdings ein, "dass wir Arbeit und Sport im nächsten Jahr nicht mehr unter einen Hut bringen können". Der VfL-Vorsitzende Christoph Sommer und Mäzen Walter Muyres wussten sofort, an wen sie sich wenden können. "Die beiden haben gesagt: 'Komm, Jolo, jetzt musst du uns helfen.' Da habe ich ehrlich gesagt nicht lange überlegt", erklärt der 66-jährige Krahwinkel, der sich von seinen beiden Freunden bereits in der Vergangenheit des Häufigeren zum Weitermachen hatte überreden lassen. Der ehemalige Sportlehrer ist seit dem Sommer Pensionär, hat aber kein langfristiges Engagement geplant: "Das soll eigentlich kein Rücktritt vom Rücktritt sein, sondern ist den Umständen geschuldet. Ich will nur helfen, den Klassenerhalt zu schaffen." Co-Trainer wird sein ehemaliger Spieler Michele Fasanelli.

Einen Rückkehrer gibt es auch in der Bezirksliga, wo die SG Kaarst auf den Rücktritt von Trainer Mo Elmimouni reagiert hat: Yasar Kurt, der von 2008 bis 2011 bei der SG spielte, übernimmt zur Rückrunde mit seinem Co-Trainer Sascha Polensky, der ebenfalls eine Kaarster Vergangenheit mitbringt. Kurt hatte erst Anfang 2016 beim Ligakonkurrenten Lohausener SV angefangen, war dort aber im November vor die Tür gesetzt worden. Er freut sich auf das Wiedersehen am Kaarster See: "Es ist einfach überragend, wieder ein Teil der SG-Familie zu sein." Nachdem sein Vorgänger Elmimouni und der Kaarster Vorstand nie auf eine Wellenlänge gekommen waren und die SG auch sportlich ihren Ansprüchen hinterherläuft, soll es laut Abteilungsleiter Reinhard Heich wieder aufwärts gehen: "Ich hoffe, dass mit den beiden ein bisschen Ruhe im Verein einkehrt und das Ziel Klassenerhalt so schnell wie möglich erreicht wird."

Elmimouni wiederum denkt gar nicht an eine Pause: Der 33-jährige, der mit seiner offenen und direkten Art in Kaarst auf wenig Gegenliebe gestoßen war, wechselt zum Tabellenführer MSV Düsseldorf, wo er auf Toni Pisano folgt. Elmimouni, der auch schon zwei Jahre die B-Junioren des Wuppertaler SV trainierte, übernimmt damit aber nicht nur die mit Abstand spielstärkste Truppe der Liga, sondern auch ein erst im Sommer gegründetes Multi-Kulti-Projekt, das in Düsseldorf ehrgeizige Ziele hat. "Der MSV wollte mich schon vor einem Jahr haben, damals hat es leider nicht geklappt. Der Grundgedanke ist, dass wir hier eine sehr gute Mannschaft haben, die aber keine lange Tradition hat. Solche Vereine sterben schnell aus, deswegen wollen wir vor allem auch die Jugendarbeit etablieren und uns hier einfach platzieren in Düsseldorf. Das Ganze ist sehr intelligent aufgesetzt und funktioniert nicht nur über das große Geld, wie ja viele denken."

In der Kreisliga A überrascht derweil der italienische Rotschopf Salva Franciamore mit seinem Wechsel vom VdS Nievenheim II zum Ligakonkurrenten DJK Novesia. Dort wird er ausschließlich als Trainer arbeiten und seinen gleichnamigen Cousin gleich mitbringen. "In Nievenheim ist alles anders gelaufen, als ich das erwartet habe. Es hat uns keinen Spaß mehr gemacht", sagt der 33-jährige zum Rücktritt. Das Angebot aus Neuss sei nur ein paar Tage später hereingekommen und habe damits nichts zu tun gehabt: "Mir ist klar, dass das jetzt viele denken werden. Aber die beiden Sachen sind völlig unabhängig voneinander gelaufen."

Einen faden Beigeschmack hat das allerdings für André Grunzel, sportlicher Leiter des VdS: "Der gesunde Menschenverstand sagt, dass da schon vorher Gespräche gewesen sein müssen." Verstehen könne er seine ehemaligen Mitspieler nicht so ganz: "Auf der Weihnachtsfeier waren die Jungs noch ganz normal. Und nachdem ich quasi mein halbes Leben mit beiden verbracht habe, hatte ich auch nicht den Eindruck, dass sich da ein Wechsel abzeichnet." Als Interimslösung soll nun Alexander Foth, der bereits in der Vergangenheit Zweit- und Drittvertretung coachte, den VdS vor dem Abstieg bewahren. Franciamore steht mit der DJK hingegen nur vier Punkte hinter Spitzenreiter Zons. "Der Aufstieg ist kein Muss, die Qualität dazu ist aber zweifellos da", glaubt der Neu-Novesianer.

(cpas)
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