Lokalsport TSV Bayer muss Aufstiegsfeier vertagen

Köln · Weil der TSV Altenholz keine Lizenz für die Zweite Handball-Bundesliga erhält, entfallen die Aufstiegsspiele der Drittliga-Vizemeister. Den ersten Matchball zum Aufstieg hat der TSV Bayer Dormagen gestern in Longerich vergeben.

 Den Zweitliga-Aufstieg haben die Dormagener Handballer weiterhin fest im Blick.

Den Zweitliga-Aufstieg haben die Dormagener Handballer weiterhin fest im Blick.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Der TSV Bayer Dormagen hat noch zwei Chancen auf die Rückkehr in die Zweite Handball-Bundesliga - mit einem Sieg heute in einer Woche (28. April, 16.30 Uhr) beim ATSV Habenhausen oder am 5. Mai (19 Uhr) im Heimspiel gegen VfL Gummersbach II. Den ersten Matchball zum Aufstieg vergaben die Bayer-Handballer gestern Abend mit ihrer 27:28-Niederlage (Halbzeit 10:15) beim Longericher SC in der restlos ausverkauften Sporthalle in Köln-Chorweiler.

Eine Aufstiegsrunde wird es hingegen nicht geben. In der wären die Bayer-Handballer auf den TSV Altenholz getroffen, der in der 3. Liga Nord Platz zwei hinter dem bereits als Aufsteiger feststehenden HSV Hamburg sicher hat. Doch der Talentschuppen des THW Kiel erhält keine Lizenz für die Zweite Liga.

Das teilte die Handball-Bundesliga (HBL) gestern in einer um 13.03 Uhr versandten Pressemitteilung zum Stand des Lizenzierungsverfahren in Erster und Zweiter Bundesliga mit. Neben der Nachricht, dass alle Erst- und Zweitligisten die Lizenz für die kommende Saison und das "nur in wenigen Einzelfällen .... unter Auflagen" erhalten, enthält die Mitteilung eine für den TSV Bayer Dormagen höchst bedeutsame Fußnote: "Aus den 3. Ligen haben TuS Ferndorf, TV Großwallstadt, HSV Hamburg und TSV Bayer Dormagen einen Lizenzantrag für die 2. Bundesliga gestellt, so dass die Durchführung einer Qualifikation nicht erforderlich ist." Danach überschlugen sich am Höhenberg die Ereignisse. Handball-Geschäftsführer Björn Barthel, gerade auf dem Rückweg von einem Sponsorengespräch bei Ineos, wurde von Pressesprecher Detlev Zenk telefonisch über die Verlautbarung der HBL informiert und zeigte sich entsprechend überrascht: "Wir waren gerade dabei, die Aufstiegsspiele zu planen." Das Hinspiel im Bayer-Sportcenter war bereits für Samstag, 12. Mai um 19 Uhr, terminiert worden. Allerdings hatte er sich gewundert, "dass ich auf meine am Montag gestellte Anfrage, zu welchem Termin das Rückspiel vorgesehen sei, bis heute Mittag keine Antwort des TSV Altenholz erhalten hatte."

Die Lösung des Rätsels brachte ein Blick auf die Internetseite des TSV Altzenholz. Dort heißt es unter der Überschrift "Wölfe erhalten keine Lizenz für die zweite Liga" unter anderem: "Unsere wirtschaftliche Lage hat sich gegenüber der letzten Saison verbessert, deswegen haben wir den Lizenzantrag gestellt. Wir wussten, dass die 2. Liga ein dickes Brett ist und wir uns mit unseren Planzahlen am unteren Ende der Fahnenstange für Zweitligisten bewegen. Nun hat die HBL uns darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine Lizenz nicht erteilt werden kann. Wir akzeptieren das! Wir werden 2018/19 wieder in der 3. Liga angreifen und unsere Hausaufgabenn machen, so dass bei einem sportlichen Erfolg die wirtschaftlichen Grundlagen für eine Lizenz reichen. Die Relegationsspiele machen von daher keinen Sinn."

Über die wirtschaftliche Seite der vier Zweitliga-Aufsteiger muss die HBL noch entscheiden. "Die Lizenzentscheidungen für diese Aufsteiger aus den 3. Ligen in die 2. Bundesliga werden in den kommenden Wochen bekannt gegeben," heißt es in der gestrigen Pressemitteilung. Björn Barthel geht davon aus, dass der TSV Bayer die wirtschaftlichen Kriterien für die Zweitliga-Lizenz erfüllen wird.

(NGZ)
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