Tsvbayerdo TSV Bayer stellt Weichen für die Zukunft

Dormagen · Basic bittet um Vertragsauflösung, Genz, Strosack und Damm verlassen Dormagen am Saisonende, Doetsch und Eisenkrätzer bleiben.

 Gehört zu den ersten Spielern, die ihren Vertrag verlängerten: Rechtsaußen Robin Doetsch bleibt dem TSV Bayer Dormagen bis 2018 treu.

Gehört zu den ersten Spielern, die ihren Vertrag verlängerten: Rechtsaußen Robin Doetsch bleibt dem TSV Bayer Dormagen bis 2018 treu.

Foto: H. J. Zaunbrecher

Björn Barthel hat die Tabelle der Zweiten Liga im Kopf: "Wir glauben zwar fest daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen", sagt der Handball-Geschäftsführer des TSV Bayer Dormagen, "trotzdem planen wir zweigleisig" - schließlich befindet sich der Vorjahresaufsteiger nach knapp einem Drittel der Saison auf einem Abstiegsplatz.

In diesen Planungen sind die Dormagener während der zweiwöchigen Länderspielpause einen gewaltigen Schritt voran gekommen. "Zumindest wissen wir jetzt bei fast allen Spielern, woran wir sind", sagt Barthel. Einer hat aus den Gesprächen sofort Konsequenzen gezogen: Weil der TSV ihn nicht über den 30. Juni 2016 hinaus beschäftigen wollte, bat Marijan Basic um sofortige Vertragsauflösung - der Bitte des erst im Januar verpflichteten Kroaten sind die Dormagener inzwischen nach gekommen.

Die Spieler haben - nicht unbedingt überraschend - angekündigt, den TSV Bayer zum Saisonende zu verlassen: die Linkshänder Peter Strosack und Jo-Gerrit Genz, die die HSG Nordhorn-Lingen bereits im Sommer gerne aus ihrem laufenden Vertrag herausgekauft hätte, sowie der zur Zeit verletzte Haupttorschütze Sebastian Damm. "Sie haben unser Angebot nicht angenommen, weil sie sich anderswo bessere Perspektiven versprechen", sagt Barthel über das jeweils 20 Jahre alte Trio. "Das ist der Lauf der Dinge, damit müssen wir als Ausbildungsverein leben", sagt Jörg Bohrmann.

Der Trainer ist überzeugt: "Peter Strosack wird seinen Weg in der Ersten Liga gehen, Basti Damm hat sich weiter entwickelt und kann es auch schaffen. Jo-Gerrit Genz hat ein schwieriges Jahr hinter sich, aber er ist zumindest ein Mann für einen Spitzenklub der Zweiten Liga." Und um ein solcher zu werden, fehlen den Dormagenern einfach die finanziellen Mittel. Bohrmann "freut sich für die Jungs, genau so wie ich mich für Simon Ernst und Moritz Preuss gefreut habe" und glaubt "fest daran, dass sie bis zum Schluss alles geben werden, damit wir unser Saisonziel erreichen."

Überhaupt begrüßt der Trainer, dass die Sportliche Leitung die Pause genutzt hat, um Nägel mit Köpfen zum machen: "Das gibt Planungssicherheit. Und vielleicht kehrt jetzt die Ruhe ein, die wir im Abstiegskampf brauchen." Am besten schon bis morgen, wenn das unter dem Patronat der VM-Vermögensberatung stehende Kellerduell mit dem TV Neuhausen um 19 Uhr im Bayer-Sportcenter angepfiffen wird. Ähnlich sieht das Björn Barthel: "Wir erhoffen uns einen positiven Effekt aus den Gesprächen." Aus denen er drei Vertragsverlängerungen mitnehmen konnte: Robin Doetsch, Jonathan Eisenkrätzer und Nachwuchsmann Julian Mumme, der zuletzt in Essen einen starken Eindruck hinterließ, haben bis 2018 unterschrieben.

Mit Alexander Kübler, Mikk Pinnonen und dem Torhüterduo Sven Bartmann und Max Jäger "laufen noch Gespräche", wobei die mit Bartmann "schon sehr weit fortgeschritten sind", verrät der Handball-Geschäftsführer. Sind die beendet, sollen möglichst schnell die teilweise bereits in der Zweiten Liga eingesetzten Talente aus der A-Jugend längerfristig an den Verein gebunden werden: "Und danach wissen wir, für welche Positionen wir uns noch nach Spielern umschauen müssen", sagt Barthel. Priorität besitzt die Linkshänderposition im Rückraum, "wenn's ginge, würden wir da gerne noch während der Saison etwas tun", so der Handball-Geschäftsführer. Maximilian Bettin, Patrick Hüter, Pascal Noll und Dennis Marquardt besitzen noch Verträge über das Saisonende hinaus.

Eine in Internetforen und Dormagener Wochenblättern angezettelte Trainerdiskussion möchte Björn Barthel erst gar nicht führen: "Mit Jörg Bohrmann sind wir uns mündlich schon über eine weitere Zusammenarbeit einig." Der 47-Jährige macht dagegen wie immer keinerlei Aufheben um seine Person: "Wir haben im Moment wichtigere Dinge zu tun als über meine Vertragsverlängerung zu reden. Ich fühle mich sehr wertgeschätzt innerhalb des Vereins, und das auf allen Positionen", sagt der A-Lizenzinhaber, der inklusive seiner Zeit als Jugendtrainer - 2012 führte er die B-Jugend zum ersten Deutschen Meistertitel der Vereinsgeschichte - inzwischen zehn Jahre am Höhenberg tätig ist. Und er betont: "Ich arbeite hier mit Freude, auch in schweren Zeiten wie diesen."

(NGZ)
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