Lokalsport TVK im Angriff harmlos

Korschenbroich · Bei der 19:28-Heimpleite hatte Handball-Drittligist TV Korschenbroich der 6:0-Deckung des Tabellenführers kaum etwas entgegenzusetzen.

 Von Nicolai Zidorn, hier im Griff von Fredenbecks Jonas Vonnahme, hätte aus dem Korschenbroicher Rückraum mehr kommen müssen.

Von Nicolai Zidorn, hier im Griff von Fredenbecks Jonas Vonnahme, hätte aus dem Korschenbroicher Rückraum mehr kommen müssen.

Foto: Georg Salzburg

Dass für seinen TV Korschenbroich aus den beiden Spielen beim Leichlinger TV und gegen den VfL Fredenbeck nur im Ausnahmefall etwas Zählbares herausspringen würde, war Ronny Rogawska klar. Die Art und Weise, in der der Handball-Drittligist während der beiden Niederlagen aufgetreten ist, war für den Trainer aber auch angesichts der Tatsache, dass er auf vier seiner Stammspieler verzichten muss, nicht in Ordnung. Denn nachdem sein TVK beim 29:44 in Leichlingen bereits den Ligahöchstwert an Gegentoren aufgestellt hat, war er bei der 19:28-Niederlage (7:14) am Samstag lange Zeit auf einem guten Weg, auch den Tiefstwert an eigenen Treffern zu markieren, den Gummersbach mit der 16:34 Niederlage in Minden hält.

"Es war auf jeden Fall eine Steigerung zum Leichlingen-Spiel", fand Rogawska, der in der Vorwoche Einstellung und Kampfgeist seiner Rumpftruppe kritisiert hatte, "aber nur eine kleine." Denn vor allem der 6:0-Deckung des Tabellenführers hatte Korschenbroich kaum etwas entgegenzusetzen. Ganze drei Tore brachten die Gastgeber in den ersten 21 Minuten zustande, von diesem 3:8-Rückstand erholten sie sich bis zum Schlusspfiff nicht. "Das war viel zu harmlos. Gerade in der ersten Halbzeit sind wir viel zu zaghaft in Richtung Fredenbeck gegangen", sagte der Coach. Ganze sieben der 26 Korschenbroicher Angriffe fanden vor der Pause den Weg ins Tor. Dabei habe Rogawska seine Schützlinge explizit darauf angewiesen, mit Vollgas zu beginnen: "Ich hatte gehofft, dass wir uns mit einem guten Start ins Spiel 'reinkämpfen. Denn dass es über 60 Minuten sehr, sehr schwer wird, war ja klar."

Weil Fredenbeck, das gleichzeitig über das 25:25 des Aufstiegskonkurrenten HSG Krefeld gegen Minden jubeln durfte, vor allem über Linksaußen Jürgen Steinscherer (6/3 Tore) und Lars Kratzenberg aus dem linken Rückraum (9) nicht zu stoppen war, entwickelte sich eine höchst einseitige Partie. "Fredenbeck hat uns zu jedem Zeitpunkt dominiert", sagte der sportliche Leiter Kai Faltin. Der VfL präsentierte sich wie ein Spitzenteam, ließ hinten keinen einzigen freien Abschluss zu, machte kaum Fehler und fand immer wieder den gewünschten Abschluss. Der TVK wirkte dagegen planlos und schraubte das Paraden-Konto von Schlussmann Edgars Kuksa in die Höhe. Bei 20 gehaltenen Bällen stand der lettische Nationalspieler am Ende. "Uns fehlte da klar die Erfahrung, bei dem einen oder anderen Rückraumspieler fehlte mir aber auch der Mut", fand Rogawska, der später genauer wurde und Nicolai Zidorns magere Ausbeute von zwei Toren ansprach: "Nico hätte mehr machen müssen, um seine Chance zu nutzen."

Besser wurde es erst nach der Pause, als die Gäste angesichts eines konstant zwischen sechs und neun Toren liegenden Vorsprungs nicht mehr in letzter Konsequenz verteidigten. Dass das Ergebnis am Ende also in erträglichen Sphären liegt, stimmt Rogawska milde: "Mit neun zu verlieren, ist in unserer Situation gegen diesen Gegner okay. Heute ging es nicht darum, dass wir hier Fredenbeck schlagen. Dafür ist unsere personelle Situation einfach zu angespannt." Angesichts der spielfreien Karnevalswoche kann Kai Faltin allerdings aufatmen: "Jetzt kommt die Pause gerade recht, um auch mal abzuschalten." Und die Chancen, dass in der Deckung des Tabellenvorletzten aus Gummersbach danach größere Lücken auszumachen sind als beim Spitzenreiter, stehen nicht allzu schlecht.

(NGZ)
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