Tennis Ungewissheit vor dem brisanten Lokalduell

Neuss · Weder der TC Blau-Weiss Neuss noch der Düsseldorfer Rochusclub wissen, mit welchen Spielern sie morgen gegeneinander antreten.

 Er hat bislang nicht nur überzeugt, Adrian Ungur war bis gestern Abend auch der einzige Spieler aus dem Kader des TC Blau-Weiss Neuss, dessen Einsatz morgen sicher ist. Den Düsseldorfer Gästen geht's freilich nicht anders.

Er hat bislang nicht nur überzeugt, Adrian Ungur war bis gestern Abend auch der einzige Spieler aus dem Kader des TC Blau-Weiss Neuss, dessen Einsatz morgen sicher ist. Den Düsseldorfer Gästen geht's freilich nicht anders.

Foto: Linda Hammer

So hatten sich Dietmar Skaliks und Detlev Irmler das Lokalduell der Tennis-Bundesliga bestimmt nicht vorgestellt. Denn wohl erst heute Abend werden die Teamchefs des TC Blau-Weiss Neuss und des Düsseldorfer Rochusclubs wissen, welche Spieler ihnen für die brisante Auseinandersetzung morgen ab 11 Uhr an der Jahnstraße zur Verfügung stehen.

Schuld daran sind diverse Turniere in der weiten Welt des Tenniszirkus, bei denen ihre Spieler gestern noch aktiv am Geschehen teilnahmen oder bei denen sie ab Montag am Geschehen teilnehmen möchten. "Es qualmt mal wieder ganz gewaltig. Bisher habe ich nur eine feste Zusage für die Begegnung in Neuss", sagt Irmler, der dienstälteste unter den Bundesliga-Teamchefs. Und meint damit den an Position 76 der Weltrangliste geführten Niederländer Igor Sijsling.

Sicher scheint hingegen, wer bei den Gästen nicht spielen kann: Pere Riba-Madrid (ATP 97) muss sich in seiner spanischen Heimat um seine schwer erkrankte Mutter kümmern. Martin Klizan (ATP 50) ist nach seiner Handgelenksverletzung ebenso wenig fit wie Mischa Zverev (ATP 381) - der ältere Bruder der neuen deutschen Tennishoffnung Alexander Zverev trägt nach einer Operation den Arm in Gips. Albert Montanes (ATP 113) und Jozef Kovalik (ATP 356) haben für das ATP-Turnier in Kitzbühl gemeldet, müssen dort aber in der bereits heute beginnenden Qualifikation 'ran. Bleiben noch Teymuraz Gabashvili (ATP 68), Pablo Andujar (ATP 71), die ehemaligen Neusser Jesse Huta-Galung (ATP 163) und Matwe Middelkoop (ATP 683), Peter Torebko (ATP 316), Filip Horansky (ATP 550) und Doppelspezialist Michal Mertinak. Doch die waren gestern allesamt noch zwischen dem schweizerischen Gstaad, dem kroatischen Umag und dem finnischen Tampere in Turnieren engagiert - sollten sie ausscheiden, bleibt immer noch das Problem, sie rechtzeitig an die Jahnstraße zu bekommen. "Da muss ich kurz vor knapp zaubern", sagt Irmler, "ich werde kämpfen und alles geben, um unser bestes Team mit nach Neuss zu nehmen."

Und das keineswegs nur der Lokalrivalität der "Bundesliga-Dinos" wegen. Sondern weil den sonst zu diesem Saisonzeitpunkt meist schon geretteten oder sogar noch mit höheren Ambitionen versehehen Düsseldorfern mit bislang erst einem Sieg (5:1 bei Aufsteiger TV Reutlingen) das Wasser im Tabellenkellerbis zum Hals steht. Die Gastgeber sind da mit zwei Siegen und der Punkteteilung gegen den Gladbach in einer vergleichsweise komfortableren Situation, aber eben auch noch nicht zu einhundert Prozent gesichert. Deshalb hätte Dietmar Skaliks gerne eine größere Planungssicherheit gehabt. Davon konnte gestern Abend freilich keine Rede sein. "Sicher ist bis jetzt nur der Einsatz von Adrian Ungur", verrät der blau-weisse Teamchef. Zur Verfügung stünden auch Jeremy Jahn und Philipp Oswald, aber die haben bis jetzt in ihren Einzelmatches nicht so recht überzeugt. "Und gegen Düsseldorf hätte ich schon gerne eine starke Formation ins Rennen geschickt", sagt Skaliks.

Doch Filippo Volandri scheut zwischen den Turnieren in Gstaad und Cortina d'Ampezzo die Reise aus der Höhe in die niederrheinische Tiefebene. Marcel Granollers, der bislang noch nicht eingesetzte Spitzenspieler, verabschiedete sich zwar gestern mit einer 5:7, 3:6-Niederlage gegen den "Düsseldorfer" Pablo Andujar aus dem Turnier in Gstaad, passt aber schlecht ins Budget. Bleiben Facundo Bagnis (in Gstaad im Doppel im Halbfinale) und Peter Gojowczyk, der gestern im Viertelfinale in Oberstaufen in zwei Sätzen (3:6, 1:6) am Italiener Roberto Marcora scheiterte. Doch deren Vorstellung am Sonntag gegen Gladbach war alles andere als überzeugend. Skaliks Hinweis - "wir haben zum letzten Heimspiel eine Tombola mit schönen Preisen" - klingt da schon ein bisschen wie Galgenhumor.

(NGZ)
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