Fußball VdS Nievenheim kann sich auf seine Routiniers verlassen

Nievenheim · Nicht wenige Experten hatten Trainer Marko Niestroj nach dem überraschenden Aufstieg des VdS Nievenheim in die Fußball-Oberliga zu einem sauberen Schnitt geraten. Die Alten sollten in den verdienten Ruhestand gehen, weil sie den gehobenen Anforderungen der neuen Klasse nicht mehr gewachsen sein würden, hieß es. Doch vor dem letzten Match 2014 heute bei Germania Ratingen (Anstoß 14 Uhr, Stadion am Stadionring) fühlt sich der Coach mehr denn je in seiner Einschätzung bestätigt: "Es geht nur über die Alten."

 Turm in der Schlacht: Abwehrchef Mehmet Yilmaz (35) fehlte dem VdS Nievenheim in dieser Saison nur in drei von bislang 16 Spielen.

Turm in der Schlacht: Abwehrchef Mehmet Yilmaz (35) fehlte dem VdS Nievenheim in dieser Saison nur in drei von bislang 16 Spielen.

Foto: Linda Hammer

Zu nennen ist vor allem Mehmet Yilmaz, mit 35 Jahren zwar der älteste Spieler im Kader, aber als Chef der Abwehr nicht zu ersetzen. Im Mittelfeld steht der 31-jährige Salvatore "der Rote" Franciamore für die ganz besonderen Momente. Der italienische Edeltechniker ist im Übrigen der einzige Nievenheimer, der alle 16 Spiele der Hinrunde mitgemacht hat. Mehmet Yilmaz fehlte nur dreimal. Maßgeblich am Erfolg beteiligt sind auch Salvatore "der Schwarze" Franciamore (31), der, obwohl von einigen Skeptikern längst abgeschrieben, auf 14 Einsätze kommt, Stephan Volk (31) und der zurzeit verletzte Kai Pelzer (32).

Trotz der gravierenden Personalprobleme, die durch den Ausfall des am kompliziert gebrochen Ringfinger operierten Jimmy Mbiyavanga weiter vergrößert werden, hat der Neuling sein Soll mit 20 Punkten bereits übererfüllt. Für Niestroj allerdings kein Grund, sich morgen für den im Anschluss an die Partie geplanten Mannschaftsabend in der Düsseldorfer Altstadt zu schonen. "Meine große Angst ist, dass jeder happy mit den 20 Punkten ist. Darum stand über der ganzen Trainingswoche die Überschrift: 'Wir dürfen nicht zufrieden sein, mit dem, was wir haben'. Natürlich ist das ein Bonusspiel, keiner rechnet mit uns. Aber warum sollen wir das Jahr nicht mit 21 oder gar 23 Punkten abschließen?"

Aufs Gemüt drücken freilich die personellen Engpässe. Weil die Ersatzbank heute nur drei Kickern Platz bieten muss, hatte Niestroj zunächst sogar Hilfe aus der in der Kreisliga A spielenden Zweitvertretung angefordert. Das heißt freilich nicht, dass auf der Bank keine Qualität vorhanden ist. Ganz im Gegenteil sogar: Gegen Baumberg markierte Johannes Meuter kurz nach seiner Einwechslung den 2:1-Siegtreffer. Der von zwei Operationen an der Leiste und einer Bauchmuskelzerrung zurückgeworfene Vollblutfußballer könnte dem VdS im weiteren Saisonverlauf noch gute Dienste leisten. Niestroj ist sogar der festen Überzeugung, "dass er in der Rückrunde geradezu explodiert. Jedes Spiel tut ihm gut".

Obgleich auch sein Kollege Peter Radojewski auf fünf Akteure verzichten muss, steht für Niestroj fest: "Ratingen ist der absolute Topfavorit. Aber wir freuen uns alle auf das tolle Stadion." Derweil erwartet Radojewski von seinen Jungs, "dass wir durch einen Sieg über Nievenheim mit 30 Punkten in die Winterpause gehen".

(NGZ)
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