Ringen Viel mehr Frauenringen geht nicht mehr

Dormagen · "11. Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland" des AC Ückerath holt über Pfingsten die Weltspitze nach Dormagen.

 Für Ückerath auf der Matte: Während sich Nina Hemmer (blaues Trikot) noch von den Folgen ihres Kreuzbandrisses erholt, geht ihre Teamkollegin Laura Mertens in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm an den Start.

Für Ückerath auf der Matte: Während sich Nina Hemmer (blaues Trikot) noch von den Folgen ihres Kreuzbandrisses erholt, geht ihre Teamkollegin Laura Mertens in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm an den Start.

Foto: Hans Jazyk

Das 2004 zum "Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland" geadelte Hans-von-Zons-Turnier des AC Ückerath geht in seine 17. Auflage. Der Ehrenvorsitzende ist immer noch eingebunden in die Organisation der von Ringerinnen aus 22 Nationen besuchten Großveranstaltung - und zu Recht stolz auf sein Kind: "Das Turnier nimmt längst einen festen Platz im weltweiten Sportkalender ein. Außerdem ist es der einzige Weltcup für Frauen, Juniorinnen und Kadettinnen im Bundesgebiet."

Und weil viele Länder den Grand Prix als ganz wichtige Standortbestimmung für die Weltmeisterschaften vom 8. bis 13. September in Tashkent (Usbekistan) nutzen - der Österreichische Verband führt ihn sogar explizit als Vorbereitungsturnier auf -, ist von morgen bis Sonntag im TSV-Sportcenter am Dormagener Höhenberg bis auf Japan fast alles vertreten, was auf internationalem Parkett Rang und Namen hat: etwa die amtierende Weltmeisterin Marianna Sastin aus Ungarn sowie die Weltmeisterinnen von 2012, Jessica Macdonald (Kanada) und Vanessa Kaladschinskaja aus Weißrussland. Erstmals haben Delegationen aus Mexiko und Kamerun gemeldet. Und auch die Ringerinnen aus Kirgisien waren zuvor noch nicht dabei.

Die besten Ringerinnen aus den stärksten europäischen Ringer-Nationen wie Frankreich, Polen, Russland, Schweden und Weißrussland sind ebenfalls wieder am Start. Für den Nationalkader des Deutschen Ringer-Bundes ist die Teilnahme Pflicht.

Fehlen wird diesmal indes Lokalmatadorin Nina Hemmer Die Junioren-Europameisterin von 2012 steigt nach ihrem Kreuzbandriss erst in zwei Wochen wieder auf die Matte. Im Duell mit der WM-Dritten Jacqueline Schellin (TV Mühlacker), die in Dormagen in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm antritt, hofft sie, bei den anstehenden Turnieren noch auf den WM-Zug aufspringen zu können. Heinz Schmitz, Trainer am Bundes- und Landesstützpunkt in Dormagen: "Sie ist gut drauf, aber man sollte nicht zu viel von ihr erwarten."

Das gilt beim Gran Prix auch für ihre Vereinskollegin Laura Mertens. Dass sie jederzeit für eine Überraschung gut ist, zeigte die Ückeratherin im Mai bei den Deutschen Meisterschaften der Frauen in Freiburg, als sie sich im Finalkampf der Klasse bis 53 Kilogramm mit einem 3:2-Sieg über Jacqueline Schellin den Titel sicherte. Fünfte Plätze erreichten in Freiburg die Ückeratherinnen Jennifer Veelmann (63 kg) und Kimberley Grieß (69 kg). Ein ähnlich gutes Abschneiden ist in Dormagen nicht zu erwarten. Schmitz: "Dazu sind sie noch zu jung und das Starterfeld zu hochklassig."

Der KSK Konkordia Neuss schickt in Lisa Hug (69 kg) die Drittplatzierte der nationalen Titelkämpfe ins Turnier. Ebenfalls der internationalen Konkurrenz stellt sich ihre Klubkameradin Nicole Schulz (Kadettinnen), die im März bei den Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend in Demmin überraschend die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 60 Kilogramm gewonnen hatte. Weit nach vorne könnte es für die in Ückerath trainierende Aline Focken vom KSV Germania Krefeld gehen.

(NGZ)
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