Lokalsport Voltigierer greifen in Verden nach Edelmetall

Verden · Janika Derks, Pauline Riedl und Sophie Hofmann haben bei den Deutschen Meisterschaften Chancen auf erstklassige Platzierungen.

 Die stimmungsvolle Niedersachsenhalle in der Reiterstadt Verden ist ab heute Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Voltigieren.

Die stimmungsvolle Niedersachsenhalle in der Reiterstadt Verden ist ab heute Austragungsort der Deutschen Meisterschaften im Voltigieren.

Foto: Daniel Kaiser

Eine Voltigiersaison mit vielen Auf- und Abs für den RSV Neuss-Grimlinghausen geht in seine finale Phase. Den Auftakt des Turnier-Endspurts anno 2017 machen die Deutschen Meisterschaften in der altersoffenen Klasse in dieser Woche in der Reiterstadt Verden. Vom 8. bis 10. September folgen dann die nationalen U18-Titelkämpfe in Aachen.

Für die Niedersachsenhalle in Verden - einem Ort, an dem die Schützlinge vom Nixhof in den letzten Jahren bereits grandiose Erfolge feiert konnten - sind die Neusser mit ihrem ersten Team sowie den drei Einzelvoltigiererinnen Janika Derks, Pauline Riedl und Sophie Hofmann (die in dieser Saison vom VV Köln-Dünnwald nach Neuss wechselte) vertreten. Die Delegation trifft auf 48 weiteren Individualisten sowie 17 Konkurrenz-Teams aus 14 Landesverbänden. Die Chancen sowie Zielsetzungen sind hoch. Zwei bis sogar drei Medaillen bei den vier potenziellen Möglichkeiten liegen durchaus im Rahmen. Dafür muss jedoch auch der wichtige Partner Pferd mitspielen.

Auxerre, der zur EM im österreichischen Ebreichsdorf vor einem Monat große Probleme hatte und ohne die erhoffte Medaille für Derks heimgekehrt war (wie berichtet), erhält weiterhin Pause vom Wettkampftrubel. "Entscheidend für die Performance von Janika und Pauline wird also sein, wie gut Diamond Sky (Riedl) und Carousso Hit (Derks) mit dieser großen Halle und der entsprechenden Stimmung zurechtkommen", erklärt Jessica Lichtenberg. Die Meistertrainerin ist zurückhaltend zuversichtlich: "Diamond Sky ist erst sechs Jahre alt und hat ebenso wie Carousso Hit auf den kleineren Turnieren in der laufenden Saison schon einen richtig tollen Eindruck hinterlassen." Im Training auf der heimischen Anlage laufen beide Vierbeiner die anspruchsvollen Programme der Athletinnen "wie alte Hasen".

Lichtenberg weiß aber auch: "So eine Halle in Verden stellt eine Prüfung auf Herz und Nieren dar. Die als Mitfavoritin ins Rennen startende Derks könnte sich nach ihrem CHIO-Sieg in Aachen und der enttäuschenden EM mit ihrem ersten nationalen Titel ihrer Karriere krönen. Als stärkste Konkurrentin gilt die Hamburgerin Kristina Boe, die im Vorjahr mit nur drei Tausendstel Punkten Vorsprung gewann. Auch Pauline Riedl kann ein Wörtchen um die Top-Platzierungen mitreden. Sophie Hofmann, die im Vorjahr auf Rang neun gelandet war, wird auf Smarti antreten, auf dem sie mit der Gruppe schon den einen oder anderen Start gezeigt hat.

Die Mannschaft unter Leitung von Elisabeth Simon kehrt derweil mit ihrer Stute Delia FRH an den Ort zurück, an dem dem Tier im Jahr 2015 das Prädikat "FRH" - ein besonderes Gütesiegel für Spitzenpferde aus Hannoveraner Zucht - verliehen wurde. Das Meisterschafts-Rennen bei den Teams verspricht große Spannung, weil sich der frisch gekürte Europameister vom VV Köln-Dünnwald in der Niedersachsenhalle nun auch gegen die nationale Konkurrenz durchsetzen will. Die Mannschaft von Patric Looser hatte beim CVI in Krumke im Juli die Qualifikation für das Championat gewonnen, musste sich dann aber beim CHIO in der Aachener Soers auf ihrem Ersatzpferd den Neussern geschlagen geben. Nun wollen die Kölner endgültig ihre Saison krönen und das nationale Ranking zu ihren Gunsten entscheiden. Doch auch der jungen Equipe aus Neuss ist Gold zuzutrauen. Hinzu kommt die Konkurrenz vom VV Ingelsberg aus Bayern, die zwar 2017 noch nicht groß in Erscheinung getreten war, aber als Serien-Vizemeister immer für vorderste Platzierungen gut ist.

(NGZ)
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