Ringen Vorgeschmack auf Olympia

Ringen · Unter den rund 200 Ringerinnen aus 20 Nationen, die am Wochenende beim Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland in Dormagen auf die Matte steigen, befinden sich auch zehn für London qualifizierte Kämpferinnen.

 Im Vorjahr beendete die Ückeratherin Kimberley Grieß (im roten Trikot) den Grand Prix in Dormagen auf dem dritten Platz. Dabei bezwang sie unter anderem Natalia Lubowska aus Polen.

Im Vorjahr beendete die Ückeratherin Kimberley Grieß (im roten Trikot) den Grand Prix in Dormagen auf dem dritten Platz. Dabei bezwang sie unter anderem Natalia Lubowska aus Polen.

Foto: H. Jazyk

In seiner 15. Auflage ist das Hans-von-Zons-Turnier des AC Ückerath längst zum Big Business geworden. Zum Grand Prix der Bundesrepublik Deutschland geadelt, bringt der Weltcup (seit 2002) von morgen bis Sonntag mit das Beste, was das Damen-Ringen international zu bieten hat, in das TSV-Bayer-Sportcenter.

Auch wenn starke Nationen wie Japan, Schweden, USA und Russland wegen des gleichzeitig in Japan stattfindenden Mannschafts-Weltcups nur mit Kadettinnen und Juniorinnen anreisen, dürften die Zuschauer Weltklasse in dieser Dichte wohl nur noch bei den Olympischen Spielen in London zu sehen bekommen. Beim Blick in die mit mehr als 200 Ringerinnen aus 20 Nationen gefüllten Meldelisten kommt der als Trainer am Landesleistungsstützpunkt in Nievenheim beschäftigte Heinz Schmitz auf bis zu zehn für die Sommerspiele qualifizierte Athletinnen. "Auch das zeigt, dass unser Turnier weltweit anerkannt ist", findet er.

Bis auf die EM-Dritte Alexandra Engelhardt – die ehemalige Ückeratherin hatte sich in Sofia das Olympia-Ticket geholt und danach auf Mallorca ausgespannt – sind in Dormagen auch die besten deutschen Ringerinnen am Start. Bei den Frauen bekommt es Lokalmatadorin Nina Hemmer in der Gewichtsklasse bis 51 Kilogramm zudem mit erstklassiger internationaler Konkurrenz zu tun. So könnte sie zum Beispiel auf Patricia Bermudez, die für Argentinien nach London fährt, treffen. "Aber für eine Überraschung ist Nina immer gut", sagt Schmitz. Für einen Platz auf dem Treppchen kaum infrage kommen dürften dagegen ihre Teamkolleginnen Laura Mertens (51 kg), Franziska Ballas (55 kg), Kimberley Grieß (63 kg), der Duelle mit den Olympia-Startern Anastasija Grigorjeva (Lettland) und Marianna Sastin (Ungarn) bevorstehen könnten, sowie Denise Schultheiß (67 kg), der das Los die dreifache Weltmeisterin Martine Dugrenier (Frankreich) bescheren könnte.

Lisa Hug (KSK Konkordie Neuss) kann sich in der Gewichtsklasse bis 72 Kilogramm schon im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2016 auf die Auseinandersetzungen mit ihren deutschen Rivalinnen Anna Schell, Maria Selmaier und Bianca Buch konzentrieren. Bei den Kadettinnen geht es vor allem für Daniela Kalek (AC Ückerath) ans Eingemachte. Gut möglich, dass sie im Finale der Gewichtsklasse bis 43 Kilogramm wie bei den Deutschen Meisterschaften auf Luisa Springmann trifft. Im Titelkampf hatte die Ückeratherin zum ersten Mal überhaupt gesiegt. "Aber nun steht die EM-Quali auf dem Spiel, und ihre Gegnerin ist wesentlich erfahrener", weiß Schmitz.

In der Klasse bis 56 Kilogramm ist der ACÜ durch Nicole Schulz und Michelle Kalek vertreten, der KSK Konkordia Neuss schickt in der Klasse bis 72 Kilogramm die starke Anna Holtz ins Rennen.

(NGZ)
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