Sportpolitik Weltmeisterlicher Glanz beim Vereinssporttag

Rhein-Kreis · Beim Vereinssporttag des Rhein-Kreises auf Gut Gnadental gab es nicht nur Ehrungen, sondern eine weltmeisterlich besetzte Talkrunde

Sportpolitik: Weltmeisterlicher Glanz beim Vereinssporttag
Foto: Berns, Lothar (lber)

Mit ganz besonderen Gästen wartete der Vereinssporttag des Rhein-Kreises bei seiner sechsten Auflage auf Gut Gnadental auf. Gekommen waren vier aktuelle Weltmeister aus dem Rhein-Kreis, um in einer von NGZ-Sportredakteur Volker Koch moderierten Talkrunde den 100 Gästen, unter ihnen die Preisträger im Sportabzeichen-Wettbewerb und die Sieger im Lauf-Cup, über Training im Alltag und Festtage auf dem Siegertreppchen zu berichten.

 Jede Menge Hände hatte Jürgen Steinmetz (r.) zu schütteln - der stellvertretende Landrat ehrte die Preisträger im Sportabzeichen-Wettbewerb und die Sieger und Platzierten im Lauf-Cup des Rhein-Kreises.

Jede Menge Hände hatte Jürgen Steinmetz (r.) zu schütteln - der stellvertretende Landrat ehrte die Preisträger im Sportabzeichen-Wettbewerb und die Sieger und Platzierten im Lauf-Cup des Rhein-Kreises.

Foto: Lothar Berns

Dem Fechtquartett des TSV Bayer Dormagen mit Nicolas Limbach, Max Hartung, Benedikt Wagner und Matyas Szabo gelang im Sommer ein historischer Sieg: "Es war der erste Weltmeister-Titel eines deutschen Säbel-Teams überhaupt", sagt TSV- Fechtkoordinator Olaf Kawald, "es ist daher eine große Schande, dass ausgerechnet bei den nächsten Olympischen Spielen es keinen Teamwettbewerb geben wird." Daher sind die vier Freunde, die nicht nur auf der Fechtbahn gemeinsam zu sehen sind, von nun an Konkurrenten auf dem Weg nach Rio. "Jeder aus unserer Mannschaft hat die Chance auf eine Qualifikation im Einzelwettbewerb, jedoch wird es für uns alle ein harter Weg," sagt Fechter Benedikt Wagner. Alle vier befinden sich zur Zeit im Studium: "Die Doppelbelastung ist nicht immer einfach. Das erfordert viel Kommunikation zwischen Trainer und Sportler. Ohne finanzielle Unterstützung ist dieser Spagat nicht zu schaffen," sagt Wagner.

 Gaben im Gespräch mit NGZ-Sportredakteur Volker Koch (r.) Einblicke in den weltmeisterlichen Alltag: Mutter Petra und Tochter Mona Pavetic, Johannes Kay, Benedikt Wagner, TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald und Vera Spanke (v.l.).

Gaben im Gespräch mit NGZ-Sportredakteur Volker Koch (r.) Einblicke in den weltmeisterlichen Alltag: Mutter Petra und Tochter Mona Pavetic, Johannes Kay, Benedikt Wagner, TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald und Vera Spanke (v.l.).

Foto: Berns, Lothar (lber)

Auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke weiß, dass Leistungssportler Unterstützung in verschiedenen Bereichen benötigen, wie Fahrt- und Materialkosten. "Daher werden weiterhin kontinuierliche Ausgaben in den Sport gegeben," versichert Petrauschke, "vor allem benötigen sie aber auch Hilfe bei der Verwirklichung von beruflicher Karriere und Sport."

Die elfjährige Mona Pavetic, Voltigiererin des RSV Grimlinghausen, bekommt diese Unterstützung von der Janusz-Korczak Gesamtschule. Im September gewann sie bei den Weltreiterspielen die Goldmedaille mit dem Team Neuss. "In der Zeit der Vorbereitung und während den Spielen fehlte ich oft in Schule. Den Stoff konnte ich dann vor- oder nachbereiten," erzählt die jüngste des Voltigierteams. Auch ihr Teamkollege Johannes Kay ist mit der Unterstützung in Neuss sehr zufrieden, er macht zur Zeit eine Ausbildung zum Physiotherapeut, was sich gut neben dem Training vereinbaren lässt. "Unser Ziel ist es, das Level im Voltigiersport zu steigern und den Sport weiter voran zu treiben", sagt Kay, "und natürlich wollen wir im nächsten Jahr bei den Europameisterschaften in Aachen wieder ganz vorne mit dabei sein."

Vera Spanke, Weltmeisterin mit dem Ruderachter, bleibt bei ihren Zielen recht bescheiden. "Ich muss ab jetzt in der U23 antreten, da muss ich jetzt erstmal schauen, wo ich stehe," sagt die Abiturientin. Sie liebt vor allem auch die Geselligkeit im Neusser Ruderverein: "Wir verbringen alle viel Zeit miteinander und es wird oft gemeinsam im Bootshaus beisammen gesessen und gefeiert. Die Verbindung zwischen Breiten- und Leistungssport ist bei uns im Verein sehr eng."

Petrauschke betont ebenso die Vorbildfunktion von Sportlern. "Sie haben sehr gute 'soft skills' wie Pünktlichkeit, Leistungsbereitschaft, Toleranz und Fairplay, die im Berufsleben von Vorteil sind. Wer in den Sport investiert, investiert in unsere Jugend," appelliert der Landrat. Dass er dem Sport im Rhein-Kreis weiterhin verbunden ist, zeigte sein Vorgänger - Dieter Patt untermalte den Abend mit Klängen von der E-Gitarre.

(hane)
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