Sportpolitik Weltmeistertitel spornen zu Wachstum an

Rhein-Kreis · Auf ihrer Erfolgsbilanz wollen sich die "Partner für Sport und Bildung" nicht ausruhen, sondern im Sponsoring weiter expandieren.

 Um ähnlich erfolgreich zu sein wie die Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen - hier feiern Nicolas Limbach und Benedikt Wagner den Gewinn des WM-Titels - fördern die Partner für Sport und Bildung jetzt auch den Nachwuchs. Johanna Gref vom VfR Büttgen freut sich über den Scheck, den Christoph Buchbender und Jürgen Steinmetz (v.r.) dazu jetzt überreichten.

Um ähnlich erfolgreich zu sein wie die Säbelfechter des TSV Bayer Dormagen - hier feiern Nicolas Limbach und Benedikt Wagner den Gewinn des WM-Titels - fördern die Partner für Sport und Bildung jetzt auch den Nachwuchs. Johanna Gref vom VfR Büttgen freut sich über den Scheck, den Christoph Buchbender und Jürgen Steinmetz (v.r.) dazu jetzt überreichten.

Foto: dpa/Lothar Berns

Zwei Weltmeistertitel, je eine Bronzemedaille bei Welt- und Europameisterschaften und der Aufstieg in die Zweite Handball-Bundesliga - die sportliche Bilanz der von ihnen geförderten Vereine und Athleten kann sich für 2014 aus Sicht der "Partner für Sport und Bildung" wirklich sehen lassen.

Doch ausruhen will sich Christoph Buchbender auf diesen Lorbeeren keineswegs. Im Gegenteil: "Unser Ziel ist, zu wachsen und zu expandieren", sagt das Vorstandsmitglied der RheinLand-Versicherungsgruppe, der als Präsident dem vor knapp zwei Jahren gegründeten Zusammenschluss von inzwischen 30 Sponsoren und 45 persönlichen Mitgliedern, der sich kurz und bündig "PSB" nennt, vorsteht.

Die Ziele sind ebenso ehrgeizig wie eindeutig: Mittelfristig träumt Buchbender davon, die aktuelle Fördersumme (Finanz- und Sachleistungen) von rund 500 000 Euro zu verdoppeln. "Eine Million pro Jahr für den heimischen Sport, damit müsste sich einiges bewegen lassen", glaubt der PSB-Chef. Kurzfristig peilt er eine Erhöhung des Etats auf 700 000 Euro an.

Das hält auch Jürgen Steinmetz für realistisch. Der stellvertretende Landrat und Sportdezernent des Rhein-Kreises ist die zweite treibende Kraft hinter den PSB. Das möchte er auch gerne bleiben, wenn er zum 1. März als Hauptgeschäftsführer in die Dienste der Industrie- und Handelskammer (IHK) tritt: "Vielleicht ergeben sich daraus ja neue Impulse und Synergieeffekte." Unabhängig davon ist ihm klar: "Wenn wir wachsen wollen, müssen wir neue Unternehmen für einen Beitritt gewinnen. Allein mit den bisherigen Partnern ist eine deutliche Anhebung der Fördersumme nicht zu leisten." Christoph Buchbender lässt dabei keineswegs zufällig den Blick aus seinem Büro in der obersten Etage des RheinLand-Hauses über den Neusser Hafen schweifen: "Da müsste noch genügend Potenzial vorhanden sein."

Das Problem ist, diese Quellen zu erschließen und anzuzapfen. "Bisher haben wir das alle nebenbei gemacht, aber trotz allem guten Willen - das funktioniert auf Dauer nicht", sagt Buchbender, der als zweites ehrenamtliches Standbein Komiteemitglied im Neusser Bürger-Schützen-Verein und dort für die Finanzen zuständig ist. Dort hat er vor knapp einem Jahr die Vermarktung auf Honorarbasis "outgesourct". Ähnliches schwebt ihm für die "Partner für Sport und Bildung" vor, deren Geschäftsführung bislang ehrenamtlich von Thomas Kempen, dem Leiter Unternehmenskommunikation bei der RheinLand, erledigt wird. Der PSB-Präsident ist überzeugt, dass eine hauptamtliche Stelle nicht nur kostenneutral wäre, sondern auch einen Mehrwert erwirtschaften würde: "Aber das ist erst einmal nur eine Idee, entscheiden müssen das Sponsoren und Mitglieder."

Auch Steinmetz sieht darin Vorteile: "Dann könnten wir auch das Thema Bildung stärker angehen als das bisher möglich ist." Praktikums- und Ausbildungsplätze gäbe es reichlich, der Knackpunkt sei, die anbietenden Unternehmen und Bildungseinrichtungen und die solche Plätze suchenden Sportler zusammen zu bringen: "Trotz der guten Zusammenarbeit mit dem Olympiastützpunkt Rheinland ist uns das noch nicht im richtigen Maße gelungen", sagt Steinmetz.

Ein dritter Bereich ist die Nachwuchs- und Talentförderung. Auch hier möchten sich die PSB in Zukunft verstärkt engagieren. Drei Vereinen, "die wir in diesem Bereich als vorbildlich betrachten", überreichten Steinmetz und Buchbender jetzt Förderschecks in Höhe von jeweils 5000 Euro: den Basketballerinnen der TG Neuss, ihren Disziplinkollegen der Elephants Grevenbroich und der Radsportabteilung des VfR Büttgen. "Das Geld ist zweckgebunden für die ohnehin schon gute Jugendarbeit in diesen Vereinen einzusetzen", sagt PSB-Geschäftsführer Thomas Kempen.

Verbunden mit der leisen Hoffnung, dass sich daraus ähnliche Erfolgs- und Sympathieträger entwickeln wie die Dormagener Fecht-Weltmeister, die Voltigier-Weltmeister des RSV Grimlinghausen oder die WM- und EM-Dritte Alexandra Höffgen vom Neusser Ruderverein, die alle (unter anderen) von den PSB unterstützt werden. "Ein besseres Argument, bei uns einzusteigen, als diese Erfolge und diese Sportler kann es gar nicht geben", findet Christoph Buchbender.

(NGZ)
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