Ngz-Sportler Des Monats Mai Gilbert Tillmann Wenn Träume fliegen lernen ...

Neuss · Der Springreiter aus Neukirchen hat mit dem zehn Jahre alten Wallach Hadjib wieder ein Top-Pferd in seinem Stall.

Neukirchen Er hat es wieder einmal geschafft: Springreiter Gilbert Tillmann ist der NGZ-Sportler des Monats Mai. Pferdesport im Rhein-Kreis Neuss ohne ihn - das ist für seine zahlreichen Fans undenkbar. Die Fernsehübertragung vom Deutschen Spring-Derby in Hamburg ist für die meisten ein Pflichttermin geworden. Auch dieses Jahr haben sie am Bildschirm auf Turnieren, Zuhause - und sogar live vor Ort - mitgefiebert, als Tillmann in den schwersten Parcours der Welt galoppierte. Dieses Mal landete er mit seinem zehnjährigen Wallach Hadjib auf Platz sechs. Trotz zweier Abwürfe, "die voll auf meine Kappe gingen", wie der Reiter selbst sagt.

"Hadjib ist ein ganz anderes Pferd als Hello Max, aber eben auch ein Charakterkopf", erklärt der gelernte Hufschmied. "Er hat nicht so viele Möglichkeiten. Aber er gibt immer alles für mich. Und er ist eine Kämpfernatur und sehr mutig, Hallo Max war viel eigensinniger und stürmischer. Hadjib ist gelassener."

Während der Braune voll austrainiert im Stall steht, genießt der "alte" Derbystar - inzwischen ist Hello Max 22 Jahre alt - seine "Rente" auf der Weide, ganz gemütlich mit seinen Pferdekumpels. "Das Derby ist einfach mein Steckenpferd. Mit Hello Max wurden meine Träume real, mit Hadjib geht der Traum weiter", sagt Gilbert Tillmann, der fest an das Pferd glaubt. "Das muss man auch, wenn man in so einen Parcours galoppiert. Er hat das Potenzial für solche Kurse. Das hat er dieses Jahr mit Platz sechs bewiesen!"

Doch auch neben dem Derby-Kult reitet der Neukirchener erfolgreich, hat weitere Pferde für schwere Springen im Stall. "Das geht in dem ganzen Trubel immer ein bisschen unter", findet er. Täglich trainiert er nach seiner Arbeit als Hufschmied, die ihn in Reitställe im ganzen Rheinland führt, die eigenen Pferde: "Gemeinsam mit meinem Bruder, wir unterstützen uns, wo wir können." Am Wochenende ist er auf Turnieren unterwegs - oder mit seiner Ehefrau Jessica und der kleinen Tochter. "Familie ist mir ungeheuer wichtig", betont er.

Und wenn mal Zeit bleibt, bleibt der Springsattel in der Sattelkammer. Dann wird der Fußball rausgeholt. Vor dem Springsattel lag nämlich das runde Leder in seinem Kinderzimmer, erst mit zwölf Jahren entschied sich Gilbert Tillmann vollends für den Reitsport. Die EM-Spiele der DFB-Elf schaut sich der 43-Jährige natürlich an. Ich werde sicher kein Spiel der deutschen Elf verpassen. Da fiebere ich richtig mit." Ob sich sein Traum von einem zweiten Derby-Triumph mit Hadjib jemals erfüllt? "Das ist irgendwie unwahrscheinlich, aber träumen darf man ja", sagt er mit einem Augenzwinkern. "Da gehört auch so viel Glück dazu, alles muss stimmen. Aber vielleicht bringen mir die ganzen Hufeisen, die ich jeden Tag bei der Arbeit in der Hand halte, das ja irgendwann." Im Winter nimmt Gilbert Tillmann das Derby-Training mit Hadjib wieder auf. Bis dahin stehen andere sportliche Herausforderungen an. "Ich habe im Moment nur ein Toppferd, da muss ich genau überlegen, wann und wie oft ich mit Hadjib starte", erklärt er. "Ich werde noch einige schwere Springen reiten diesen Sommer, auch internationale - und hoffentlich einige Schleife mit nach Hause bringen." Unter anderem stehen Ende Juni die Rheinischen Meisterschaften an. Zuletzt holte er da 2007 mit Lusedom den Titel. Letztes Jahr waren Hadjib und Tillmann Vierter. Eine Medaille ist das Ziel.

Gewinn Der Trainingsgutschein der medicoreha Neuss geht an Sören Hebrock aus Kaarst. Bitte vor dem ersten Training unter 02131/8900 einen Termin vereinbaren.

(NGZ)
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