Jüchen "Wir müssen erklären, was nicht geht"

Jüchen · Noch weiß Bürgermeister Harald Zillikens nicht, ob er 2015 erneut kandidieren wird. Doch bis dahin sind noch einige Entscheidungen für die Gemeinde Jüchen zu treffen – von der Dorfentwicklung bis hin zu barrierefreien Wohnungen.

 Das Jahr 2013 bringt für Jüchens Bürgermeister Zillikens zahlreiche Aufgaben – von neuen Bauplänen bis hin zu Lösungen in der Schulpolitik.

Das Jahr 2013 bringt für Jüchens Bürgermeister Zillikens zahlreiche Aufgaben – von neuen Bauplänen bis hin zu Lösungen in der Schulpolitik.

Foto: L. berns

Noch weiß Bürgermeister Harald Zillikens nicht, ob er 2015 erneut kandidieren wird. Doch bis dahin sind noch einige Entscheidungen für die Gemeinde Jüchen zu treffen — von der Dorfentwicklung bis hin zu barrierefreien Wohnungen.

Jüchen Zum Jahreswechsel stehen wichtige Entscheidungen in der Gemeinde an — Bürgermeister Harald Zillikens erläutert, was er 2013 unternehmen will.

Haben Sie sich bereits entschieden, ob Sie bei der Bürgermeisterwahl 2015 erneut antreten wollen?

Zillikens Da ich bis 2015 gewählt bin, ist noch Zeit für diese Entscheidung.

Im Etat klafft ein Millionen-Defizit, gleichzeitig soll die Gemeinde für (Neu-)Bürger attraktiv bleiben: Wie wollen Sie 2013 diesen Spagat schaffen?

Zillikens Wir müssen unseren Bürgern auch weiter ehrlich erklären, was geht und was nicht. Auch Jüchen hat strukturell höhere Ausgaben als Einnahmen. Dabei sind als wesentlicher Grund die weiter steigenden Ausgaben für soziale Leistungen und auch die Kosten für die Unterkunft, Eingliederungshilfe für Behinderte, Grundsicherung für Erwerbstätige und Jugendhilfe zu nennen. Ein Problem: Die Einnahmen aus der Gewerbesteuer sind kaum seriös, besser gesagt: nicht planbar. Die Einnahmen aus der Einkommenssteuer fließen kontinuierlicher und haben sich über die Jahre zum größten Einnahmeposten der Gemeinde entwickelt. Das ist für mich noch mehr Motivation, die Lebensverhältnisse in Jüchen zu verbessern sowie die weichen und harten Standortfaktoren zu optimieren.

Ein paar Beispiele?

Zillikens Wir müssen für die ältere Bevölkerung ebenso für Berufstätige und Familien ein Wohnort sein, der immer attraktiver wird. Der Baubeginn des Seniorenheimes in Garzweiler ist ein Beispiel dafür. Nach Hochneukirch sind auch weitere seniorengerechte und barrierefreie Wohnungen geplant.

Viele Hochneukircher klagen über die Belastungen durch den Tagebau und den wegbrechenden Einzelhandel. Was kann ihnen das Dorfentwicklungskonzept bringen?

Zillikens Das Dorfentwicklungskonzept wird von einem Fachingenieurbüro erarbeitetet, das auch die einzelnen Schritte moderieren wird. Die Auftaktveranstaltung ist am 16. Januar in der Aula der GTHS/Sekundarschule an der Mühlenstraße. Ganz wichtig ist es, möglichst viele Akteure aus dem Ort für eine Mitarbeit am Konzept und für die Umsetzung der noch zu erarbeitenden Maßnahmen zu gewinnen.

Als erste Gemeinde im Rhein-Kreis Neuss verfügt Jüchen über eine Sekundarschule. Jetzt wird in Grevenbroich eine zweite Gesamtschule geplant, gegen die Sie Widerspruch eingelegt haben. Wie sieht für Sie eine Lösung aus?

Zillikens Die Bezirksregierung muss die weiteren Schritte moderieren. Aus Sicht der Gemeinde Jüchen ist die Errichtung einer sechszügigen zweiten Gesamtschule neben den bereits bestehenden Schulen mit einer Sekundarstufe II nicht zu akzeptieren, weil auch die Schulentwicklungsplanung nicht aufzeigt, dass die erforderliche Schülerzahl für eine Schule in dieser Größenordnung mit eigener Oberstufe erreicht wird. Die Gemeinde Jüchen sieht die konkrete Gefahr, dass hier mit Schülern aus dem Umland geplant wird, und sieht dadurch die Vierzügigkeit des Gymnasiums und der Sekundarschule in Jüchen gefährdet.

Das Kabarettprogramm der Gemeinde Jüchen ist stark gefragt. Gibt es Pläne für einen Ausbau?

Zillikens Derzeit gibt es keine Pläne für eine Erweiterung. Ziel ist, die gute Qualität zu halten. Im September 2013 wird die Gemeinde aus Anlass der Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags am 22. Januar 1963 eine Ausstellung auf Schloss Dyck gemeinsam mit der Stiftung Schloss Dyck und mit dem Rhein-Kreis Neuss organisieren.

DANIELA BUSCHKAMP STELLTE DIE FRAGEN.

(NGZ)
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