"Wir werden gestärkt aus der Sache hervorgehen"

Neuss · Der Vorsitzende Klaus Haas sagt, wie es beim akut vom Abstieg bedrohten Fußball-Landesligisten SV Uedesheim weitergeht.

 Stand Rede und Antwort: Vorsitzender Klaus Haas

Stand Rede und Antwort: Vorsitzender Klaus Haas

Foto: Andreas Woitschützke

Herr Haas, wie sieht die aktuelle Lage in Uedesheim nach der Trennung von Trainer Michael Stork aus?

Klaus Haas: Wir werden die Situation mit Ruhe und aller Klugheit angehen. Der Interimstrainer Andreas Drobysz wurde der Mannschaft vorgestellt, sie ist bereit, alles zu geben.

Wie kam es zur Entlassung so kurz vor Saisonende?

Haas: Wir hingen in der Luft und hatten keinen Plan B, der Abstiegskampf hat uns unvorbereitet getroffen. Nun haben wir uns kurzfristig zusammengesetzt. Dass wir reagieren mussten, tut mir persönlich für Michael leid, doch wir sind von den Gesetzmäßigkeiten nicht befreit und versuchen so, das Letzte aus der Mannschaft herauszukitzeln.

Woran liegt die sportliche Misere?

Haas: Gegen Dormagen standen sieben, acht Oberliga-Spieler auf dem Feld. Diese Mannschaft muss, trotz der Abgänge in der Winterpause, nicht gegen den Abstieg spielen. Das ist Kopfsache. Den versuchen wir jetzt wieder frei zu bekommen.

Und wenn es in die Bezirksliga geht?

Haas: Dann geht es weiter. Wir haben schon viele Trainerbewerbungen bekommen und wollen frühzeitig eine Entscheidung treffen. Das werden wir mit Verstand angehen, um den Richtigen für den SVÜ zu finden. In der kommenden Woche setzen wir uns mit dem neuen Trainer zusammen und reden gemeinsam über die Mannschaft für die kommende Saison. Wir werden gestärkt aus der Sache hervorgehen.

Wie konnte es zu dem drohenden Absturz in die Bezirksliga kommen?

Haas: Unser Konzept ist langfristig angelegt. Die Oberliga war eine geniale Sache, aber dafür fehlte uns vor allem die Infrastruktur. Dort haben wir mit dem Bau unseres Kunstrasenplatzes angesetzt, auch wenn der Eigenbeitrag bei 180 000 Euro lag. Es war uns wichtig, langfristig guten Fußball anzubieten. Wir haben es in Kauf genommen, die Ressourcen aus der Oberliga-Mannschaft in den Kunstrasen zu stecken, haben uns bewusst von guten Spielern getrennt. Wir sind immer noch überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war. Wir haben also den Oberliga-Fußball und nun eventuell die Landesliga für die Infrastruktur geopfert.

PATRICK RADTKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(NGZ)
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