Handball Witte hofft, dass der Knoten platzt

Neuss · Handball-Drittligist Neusser HV will morgen gegen Soest den ersten Saisonsieg.

 Fehlt dem NHV weiterhin: Kreisläufer Philip Schneider.

Fehlt dem NHV weiterhin: Kreisläufer Philip Schneider.

Foto: -woi

Nein, von Druck möchte René Witte nicht sprechen. Doch dem Trainer des Neusser HV ist klar, dass der Handball-Drittligist morgen Abend, wenn um 19 Uhr der Soester TV erstmals in der Hammfeldhalle gastiert, dringend ein Erfolgserlebnis braucht.

"Ich hoffe, dass der Knoten platzt", sagt Witte, "das würde der Mannschaft gut tun." Denn mit ihren Aktivitäten auf dem Transfermarkt haben sich die Neusser selbst unter Zugzwang gesetzt: Sie sind nicht mehr der Underdog ihrer Premierensaison, sondern verfügen bei einem Durchschnittsalter von 25,6 Jahren - ohne die beiden 21 Jahre alten Torhüter bringen es die Feldspieler sogar auf 26,5 Jahre - über einen der erfahrensten Kader der Liga. Und für den kämen 1:7 Punkte einem Fehlstart gleich.

Das weiß auch Witte. "Deshalb haben wir uns gut vorbereitet", sagt er mit Blick auf die morgige Partie. Was auch nötig sein dürfte, denn Aufsteiger Soester TV - der Westfalenmeister spielte zuletzt vor vier Jahren in der (damaligen) Regionalliga West - ist zwar wie alle Neulinge eine eher unbekannte Größe, aber auch "ein unangenehmer Gegner", wie der NHV-Trainer nach dem Videostudium der bisherigen Soester Pflichtspiele (28:27 über Mitaufsteiger SG Ratingen, 33:36 bei Mitaufsteiger Eintracht Wiesbaden und 31:34 gegen VfL Gladbeck) festgestellt hat.

Wobei die Schützlinge von Trainer Dirk Lohse am Sonntag bei ihrer ersten Heimniederlage seit April 2013 eine 25:20- und 27:23-Führung noch verspielten, weil sie zu viele Tormöglichkeiten vergaben. Unabhängig von der Schlussphase sprach Max Loer, mit 18/6 Treffern bisher Torschützenkönig der Soester, vom "eigentlich besten Saisonspiel bislang". Entsprechend selbstbewusst reisen die Gäste morgen nach Neuss. "Da können wir zeigen, dass wir es besser können", wird Loer im "Soester Anzeiger" zitiert, "wenn es uns gelingt, an die gute Leistung von Sonntag anzuknüpfen, dann können wir in Neuss auf jeden Fall gewinnen."

Was René Witte auf jeden Fall verhindern möchte: "Wir brauchen über die Stärken des Gegners nicht reden. Wir spielen zu Hause und wir wissen, dass wir gewinnen müssen." Schließlich ist das folgende Programm mit den Partien gegen Ferndorf (27. September), in Hagen (2. Oktober) und gegen Krefeld (11. Oktober) von der Papierform her um einiges schwieriger als der Saisonauftakt.

Verzichten muss der NHV morgen, möglicherweise auch noch ein paar weitere Wochen, auf Kreisläufer Philip Schneider (Schulter). Bei den kränkelnden Christopher Klasmann und Simon Schlösser hofft Witte auf rechtzeitige Genesung, "denn Soest wird hohes Tempo gehen, da brauchen wir jeden Mann," sagt der NHV-Trainer.

(NGZ)
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