Marianne Förster liest Texte und erzählt aus ihrem Leben Zur Beziehung zwischen Frauen und Männern

Marianne Förster liest Texte und erzählt aus ihrem Leben · Am Weltgesundheitstag zu einer Veranstaltung anlässlich des Weltfrauentags zu bitten, spricht für Instinkt. Diese Anerkennung gilt Michaele Messmann. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Korschenbroich bot bereits die dritte Veranstaltung zum aktuellen Titel "Frauen in Kunst, Kultur und Geschichte" an.

Und warum sollte zum Frauentag-Kreis-Thema nicht mal eine Künstlerin aus den eigenen Reihen das Wort haben? So wurde Marianne Förster mit einer Lesung im Liedberger Sandbauernhof angekündigt. "Wer als Frau abheben will, sollte sich vorher nach einem sicheren Landeplatz umsehen", hieß das von der in Glehn ansässigen Autorin vorgegebene Motto. Gut 40 Frauen und ein Mann wollten sich die Einzelheiten zu der vielversprechenden Aussage nicht entgehen lassen.

Folgerichtig lautete Marianne Försters Begrüßung: "Guten Abend, meine Damen, guten Abend Herr Josef Bongartz" und an den Vertreter des Liedberger Heimatvereins gewandt: "Schön, dass Sie da sind, denn ohne Männer können wir nicht." Zur Einleitung waren Gedichte der erfolgreichen Glehnerin zu hören. "Die Verwandlung" und "Ent-Rüstung", "Letztes Wort" und "Machos" ließen in Hoch und Tiefs der Stimmungslage sowie klar definierte Zu- und Abneigungen blicken.

Ganz dem von ihr vorgegebenen Motto entsprechend verriet die mit einer guten Portion Lebensweisheit bedachte Autorin einen ihrer Leitsprüche: "Anbiedern nein - anpassen schon." Und dass sie das Anpassen perfekt beherrscht, bewiesen die zahlreichen Anekdoten. Marianne Förster sprach aus dem "La Meng". Nicht ganz getreu ihrer ansonsten vertretenen Mundart-Linie. Aber die ins Hochdeutsch eingeworfenen dialektischen Bemerkungen vermittelten intensiv die so sehr geschätzte Vertraulichkeit.

Das Publikum hielt den Atem an, lauschte den Schilderungen vom Werdegang der Autorin mit Spannung. So wurde die in den Anfängen der Schriftstellerei geäußerte Bemerkung des inzwischen verstorbenen Ehemannes "Wir arbeiten mit Kunstdünger und nicht mit Kunst", nur mit verhaltenem Lachen quittiert. "Mit seiner Skepsis wurde mein Mann zum größter Förderer meiner Leidenschaft", bekennt Marianne Förster.

Ihr Ehrgeiz wuchs und Erfolg über Erfolg stellte sich ein. Es erschienen drei Kinderbücher und im vergangenen Jahr "Freud jeht vür e' nöi Hemb", Erinnerungen in Glehner Mundart, alles herausgegeben im eigens gegründeten Verlag der Autorin. Hinzu kamen Glückwunschkarten mit ausgefallenen Texten, die noch heute reißenden Absatz finden.

"Ich wollte ganz nach oben", sagt Marianne Förster. Erstaunliche Fügungen trafen aufeinander und immer spielten auch Männer eine entscheidende Rolle. Der weibliche Spürsinn hat vieles geregelt - frei nach dem Spruch "Das Huhn weiß, wann der Tag anbricht, aber es lässt den Hahn krähen".

Marianne Förster hat noch viel vor. Ein Kinderbuch ist in Arbeit und ein Roman, der "in friedlichen Zeiten" erscheinen soll. "Louisa Bella - Geschichte einer schönen Frau" birgt unbeschwerte und traurige Segmente. "Dieser Roman, angelehnt an das Leben einer Freundin, ist für mich eine Herzensangelegenheit." Diese Aussage der Autorin bildet den Schlusspunkt unter heiter-besinnlichen und ganz persönlichen Erzählungen. Monika Götz

(NGZ)
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