Rhein-Kreis Neuss Stabile Preise bei Weihnachtsbäumen

Rhein-Kreis Neuss · Nordmanntannen sind die beliebtesten Weihnachtsbäume, dicht gefolgt von Blautannen. Aber auch die klassische Fichte wird wieder nachgefragt, berichten Baumverkäufer aus dem Rhein-Kreis. Sie testen außerdem neue Sorten.

Pfingststurm "Ela" hat zahlreiche Lücken im Baumbestand des Rhein-Kreises Neuss geschlagen. "Gerade jüngere Damen kaufen deshalb diesmal bevorzugt einen Tannenbaum im Topf, um ihn anschließend im Garten einzupflanzen", hat Josef Kremer festgestellt. Er verkauft seit 40 Jahren Weihnachtsbäume auf dem Reuschenberger Kirmesplatz. Die Bäume aus dem Sauerland kosten bei ihm - wie letztes Jahr - zwischen zwölf Euro bis über 80 Euro. "Der größte Teil der Kunden nimmt aber nach wie vor geschlagene Nordmanntannen", berichtet Kremer. "Bei Familien mit kleinen Kindern ist außerdem die deutsche Fichte als traditioneller Weihnachtsbaum wieder hoch im Kurs."

Eine Tannenbaumknappheit wie nach Sturm "Kyrill" vor einigen Jahren gebe es durch "Ela" nicht, berichtet Rainer Coenen, der den gleichnamigen Hofladen in Kaarst-Driesch betreibt. "Unsere Bäume stammen aus dem Bergischen Land", sagt er. "Ich habe die Bäume im Sommer selbst ausgesucht." Letzte Woche seien die Nordmann- und Blautannen geschnitten worden. "Bei guter Pflege halten die Nordmanntannen bis Mitte Januar." Bäume im Topf hat der Kaarster nur wenige. "Die wachsen meist nicht wieder so gut an", erklärt er.

Weiterer Vorteil von Nordmanntannen: "Sie pieksen nicht und sind deshalb leichter zu schmücken", sagt Lukas Schmitz vom Gartencenter "Groß in Grün" in Büttgen. "Blaufichten hingegen pieksen zwar, duften dafür aber nach Tanne." Eine Alternative sei eine Nobilis-Tanne. "Sie piekst nicht, duftet und wächst etagenförmig." Preislich liege sie im Büttger Gartencenter gleichauf mit einer gut gewachsenen Nordmanntanne. "Für eine gute Qualität geben Kunden gerne etwas mehr aus", hat der Landschaftsarchitekt beobachtet.

Die Baumschule Goetschkes verkauft Bäume auf ihrem Hof in Kaarst-Vorst sowie an Ständen in Düsseldorf, Mönchengladbach und Viersen. "Nordmanntannen gehen am besten, weil sie kaum nadeln", berichtet Barbara Goetschkes. "Blautannen werden vor allem für echte Kerzen nachgefragt, weil sie stabilere Äste haben."

Die Weihnachtsbäume auf dem Neusser Eggenhof stammen aus eigenem Bestand sowie aus Grevenbroich und Schiefbahn. "Wir haben seit fünf Jahren dieselben Preise", sagt Monika Küppers, die mit ihrem Mann den Hof betreibt. "Für einen kleinen Preisaufschlag liefern wir die Bäume auch. Vor allem ältere Kunden nehmen das gerne in Anspruch."

Das Weckhovener Gartencenter Dierath hat neben Tannen aus dem Sauerland auch in Form geschnittene Bäume aus Dänemark. "Anders als Nordmanntannen, die häufig im oberen Drittel kahl sind, sind die dänischen Bäume bis zur Spitze pyramidenförmig gewachsen", erklärt Inhaber Willi Dierath. Rund 70 Euro koste eine solche etwa 2,25 Meter große Tanne.

Ein Novum gibt es ebenfalls im Birkhof in Korschenbroich. "Wir haben zum ersten Mal Korktannen aus den Rocky Mountains im Sortiment", berichtet Uwe Bremeyer. "Sie sind ganz weich, sehen aus wie Blautannen und verströmen einen leichten Apfelsinengeruch." Preis: rund 40 bis 50 Euro. Den Baumkauf können Familien am Wochenende mit einem Besuch des Weihnachtsmarktes (Eintritt: 5 Euro, Kinder bis 14 Jahre frei) auf dem angeschlossenen Rittergut verbinden. "Highlight ist immer um 18 Uhr die Bescherung", verspricht Bremeyer.

(NGZ)
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