Lange Nacht Bibeltexte treffen auf Alltagsliteratur

Grevenbroich · Bibel und Alltagsliteratur müssen keine Gegensätze sein. Schließlich widmen sich beide existentiellen Fragen. Zur ersten langen Bibelnacht im Martin-Luther-Haus in Kleinenbroich wagten die Veranstalter von der Netzwerkkirche St. Marien Pesch sowie dem Büchereisystem Korschenbroich die Begegnung der Heiligen Schrift mit höchst unterschiedlichen Gattungen wie Roman, Thriller, Kurzgeschichte und Autobiographie.

Ursprünglich sollte die Veranstaltung in der Marienkirche stattfinden, doch da diese saniert wird, bot das Martin-Luther-Haus Quartier. Pastoralreferent Dieter Praas freute sich über die "wundervolle Alternative", die der Kirchenraum für die Lesungen und Musikbeiträge bereit hielt, während die anderen Teile des Gebäudes Rückzugsmöglichkeiten sowie Tapas- und Weinlounge boten. "Beim Lesen möchte man ungestört sein, doch beim Vorlesen teilt man sich eine Geschichte und gemeinsame Zeit", hob Claudia Kampers von der Bibliothek hervor. Sie war Mitorganisatorin und hervorragende Vorleserin. Christoph Sochart führte mit Inhaltsangaben und Erläuterung durch die Nacht mit Auszügen aus zwölf Büchern und Bibelpassagen. Für die Gegenüberstellungen traten die Vorleser jeweils zu zweit an. Am Anfang las Manfred Schmitz aus Zafons "Der Schatten des Windes". Nicola Maßen stellte diesem Text einen Auszug aus dem "Zwiegespräch mit Gott" des biblischen Propheten Habakuk gegenüber. Zur eindringlich gelesenen Bergpredigt regte Katrin Maaß die oft diskutierte Frage an, wie diese Lehre im realen Leben umsetzbar sei. Mandelas Autobiographie "Der lange Weg zur Freiheit" fand ihr Pendant im Buch Moses über "Josef im Gefängnis". Für die musikalische Gestaltung sorgte der Pianist Narek Ghazaryan. (anw)

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort