Quermaler Gemeinschaft fördert die Kreativität

Dormagen · Das großformatige Bild ist in 16 Quadrate unterteilt. Eine schöne Unterwasserszene steht im Zentrum. Drumherum gruppieren sich weitere bunte Motive. Einige Felder sind noch leer. Doch auch die werden bald gefüllt sein. Denn das allmählich wachsende Kunstwerk ist ein Projekt der Gruppe "Die Quermaler" im Netzwerk Alte Apotheke an der Kölner Straße - und dort wird Gemeinschaft großgeschrieben. In der Gruppe, die sich immer mittwochs um 17 Uhr trifft und die vom Dormagener Künstler Willi Janßen geleitet wird, sind Menschen mit und ohne Handicap aktiv. Die Altersspanne umfasst 35 Jahre: Simone Frank ist mit 41 die Jüngste, Leiter Janßen mit 76 Jahren der Älteste. Frank und Marion Meurer sind schon seit dem Start im August 2014 dabei, Andrea Müsch, Klaus Milchau, Margit Metzemacher, Heinz-Josef Neuen, Doris Lenardon, Andrea Bettinger und Irmgard Ritterbach kamen nach und nach dazu. Simone Frank nutzt auch andere Kreativangebote im Netzwerk. "Ich fühle mich wohl hier, die Gemeinsamkeit tut gut", erzählt sie. Seit einiger Zeit leitet sie selbst eine Malgruppe im "Haus Hildegard" der St.-Augustinus-Behindertenhilfe. Ihre eigenen Werke zeigt sie auch schon in einer Einzelausstellung; der Ambulanz in Hackenbroich hat sie diverse Bilder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Frank bestückt zudem zur Hälfte die Schau in der Dormagener Stadtbücherei bei der "Nacht der Bibliotheken" am 10. März. Die anderen 50 Prozent stellen die übrigen "Quermaler", jeder wird mit mindestens einem Werk vertreten sein. Im Juni gibt es dann eine Gemeinschaftsausstellung der Janßen-Gruppe in der Alten Apotheke. Die Bilder werden drei Monate dort zu sehen sein.

 Kunst verbindet: Die Mitglieder der Inklusionsmalgruppe geben sich gegenseitig Tipps und tauschen Ideen aus.

Kunst verbindet: Die Mitglieder der Inklusionsmalgruppe geben sich gegenseitig Tipps und tauschen Ideen aus.

Foto: Georg Salzburg

Das großformatige Bild ist in 16 Quadrate unterteilt. Eine schöne Unterwasserszene steht im Zentrum. Drumherum gruppieren sich weitere bunte Motive. Einige Felder sind noch leer. Doch auch die werden bald gefüllt sein. Denn das allmählich wachsende Kunstwerk ist ein Projekt der Gruppe "Die Quermaler" im Netzwerk Alte Apotheke an der Kölner Straße - und dort wird Gemeinschaft großgeschrieben. In der Gruppe, die sich immer mittwochs um 17 Uhr trifft und die vom Dormagener Künstler Willi Janßen geleitet wird, sind Menschen mit und ohne Handicap aktiv. Die Altersspanne umfasst 35 Jahre: Simone Frank ist mit 41 die Jüngste, Leiter Janßen mit 76 Jahren der Älteste. Frank und Marion Meurer sind schon seit dem Start im August 2014 dabei, Andrea Müsch, Klaus Milchau, Margit Metzemacher, Heinz-Josef Neuen, Doris Lenardon, Andrea Bettinger und Irmgard Ritterbach kamen nach und nach dazu. Simone Frank nutzt auch andere Kreativangebote im Netzwerk. "Ich fühle mich wohl hier, die Gemeinsamkeit tut gut", erzählt sie. Seit einiger Zeit leitet sie selbst eine Malgruppe im "Haus Hildegard" der St.-Augustinus-Behindertenhilfe. Ihre eigenen Werke zeigt sie auch schon in einer Einzelausstellung; der Ambulanz in Hackenbroich hat sie diverse Bilder als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Frank bestückt zudem zur Hälfte die Schau in der Dormagener Stadtbücherei bei der "Nacht der Bibliotheken" am 10. März. Die anderen 50 Prozent stellen die übrigen "Quermaler", jeder wird mit mindestens einem Werk vertreten sein. Im Juni gibt es dann eine Gemeinschaftsausstellung der Janßen-Gruppe in der Alten Apotheke. Die Bilder werden drei Monate dort zu sehen sein.

Bei der gemeinsamen Arbeit an den Kunstwerken geht es entspannt zu. Vorgaben oder Druck gibt es nicht - auch keinen zeitlichen. "Ich brauche immer am längsten", gibt Margit Metzemacher schmunzelnd zu. Heinz-Josef Neuen, der einst mit Bleistiftzeichnungen im Zug angefangen hat und dann über einen Aquarellkursus zu den Quermalern fand, schätzt die Tipps, die er hier bekommt. "Zum Beispiel, dass man Aquarell- mit Acrylfarben mischen kann", erläutert der 67-Jährige. "Darüber hinaus gönne ich mir die zwei Stunden Kreativität in der Woche hier für mich selbst."

Andrea Gremmer, Mitarbeiterin des Netzwerks Alte Apotheke, hebt den inklusiven Aspekt des Angebots hervor. "Wir haben viele Heimbewohner, die hier im Netzwerk mal aus ihrem alltäglichen Umfeld herauskommen. Bei uns können sie sich ausprobieren." Neuzugänge sind stets willkommen - nicht nur bei den Quermalern.

Stefan Schneider

(NGZ)
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