Bodypainting Künstler verwandeln Models in leuchtende Kunst

Neuss · Als "abstrakte Kunst" bezeichnet Marlies Brinker aus Rheine das, mit dem sie jetzt in Neuss ihre "lebendige Leinwand" bemalte: grüne, orange Streifen, dazu schwarze Kreise - leuchtend, auf dem ganzen Körper verteilt. Die Künstlerin ist seit zehn Jahren eine sogenannte Bodypainterin und bepinselte ihre Models am Wochenende in der Wetthalle am Rennbahnpark mit Neonfarben.

Neuss: Bodypainter zeigen Kunstwerke in Wetthalle
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Bodypainter zeigen Kunstwerke in Neusser Wetthalle

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Foto: Andreas Woitschützke

Als "abstrakte Kunst" bezeichnet Marlies Brinker aus Rheine das, mit dem sie jetzt in Neuss ihre "lebendige Leinwand" bemalte: grüne, orange Streifen, dazu schwarze Kreise - leuchtend, auf dem ganzen Körper verteilt. Die Künstlerin ist seit zehn Jahren eine sogenannte Bodypainterin und bepinselte ihre Models am Wochenende in der Wetthalle am Rennbahnpark mit Neonfarben.

Unter Schwarzlicht feierten dort 30 Künstler und Models ihre Leidenschaft für die Körperkunst. "Ich arbeite mich von unten nach oben hoch", sagte Marlies Brinker, während ihr Model - ein Mann - vor ihr nur mit einer Unterhose bekleidet auf einem Tisch wartete, dass sie ihr Werk vollendet.

Je nach Motiv kann das schon einmal mehrere Stunden dauern - so wie bei Laura Knepper. Die 26-Jährige liebt Kunst, hat selbst mehrere Tätowierungen und ließ sich bei der Veranstaltung in der Wetthalle zum ersten Mal komplett bemalen. Ihre Verwandlung in eine "Fantasy-Figur" durch einen anderen Künstler dauerte stolze dreieinhalb Stunden. "Wir wollen die Kunst feiern", erzählte die Neusserin und sprach damit wohl auch für die anderen Models. Mit einem Wettbewerb hatte die Aktion, die jetzt zum zweiten Mal in Neuss stattfand, nichts zu tun. "Bei uns steht die Freude am Bodypainting im Mittelpunkt", sagte Organisator Michael Müller aus Neuss.

Er betreibt eine "Schule für Gesichtsgestaltung" und möchte der Bodypainting-Szene der Region mit seiner Veranstaltung eine Plattform bieten. Müller selbst ist als Körper- und Gesichtsmaler bekannt; vor einigen Jahren hatte er etwa das Karnevals-Prinzenpaar wie Monster aussehen lassen. "Seit dem nennen mich auch viele ,Monstermacher'", erzählt der 55-Jährige und lacht. Mit der Veranstaltung in der Wetthalle, die unter anderem mit Spenden finanziert wurde, möchte Müller die Arbeit eines Neusser Hospizes unterstützen: Die Überschüsse aus den Einnahmen für Eintrittskarten sollen der Einrichtung zugute kommen.

Die Bodypainting-"Party" in der Wetthalle dürften viele der Künstler auch genutzt haben, um sich auf Festivals oder gar die Weltmeisterschaft im Bodypainting vorzubereiten - mit speziellen Farben, sanften Pinseln und Airbrush-Methoden. "Ich mache das jetzt seit zwölf Jahren und versuche, für jedes Model ein passendes Motiv auszuwählen", erzählte Künstlerin Tanja Hommes aus den Niederlanden, die auch Theater-Schauspieler schminkt. Sie verwandelte jetzt die Mönchengladbacherin Silvia Immen in eine wandelnde, tropische Blumenlandschaft.

(NGZ)
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