St.-Augustinus-Kliniken Personalchef geht nach Verlängerung in die Rente

Neuss · Fast vier Jahrzehnte in einem Unternehmen - das hat in der heutigen Zeit fast schon Seltenheitswert. Doch bei den St.- Augustinus-Kliniken gibt es das noch. Bernward Gellenbeck, zuletzt viele Jahre Personalleiter in dem großen gemeinnützigen Unternehmensverbund und immer mit viel Herzblut bei der Sache, ist in den Ruhestand gegangen. Nachfolgerin ist Nina Christine Momm (38). Sie wechselte von der Lebenshilfe Bonn nach Neuss und hat ihren Dienst bereits angetreten.

 Hatte schon zwei Jahre verlängert und geht jetzt doch in den Ruhestand: Bernward Gellenbeck, Personalchef der St.-Augustinus-Kliniken

Hatte schon zwei Jahre verlängert und geht jetzt doch in den Ruhestand: Bernward Gellenbeck, Personalchef der St.-Augustinus-Kliniken

Foto: Unternehmen

Fast vier Jahrzehnte in einem Unternehmen - das hat in der heutigen Zeit fast schon Seltenheitswert. Doch bei den St.- Augustinus-Kliniken gibt es das noch. Bernward Gellenbeck, zuletzt viele Jahre Personalleiter in dem großen gemeinnützigen Unternehmensverbund und immer mit viel Herzblut bei der Sache, ist in den Ruhestand gegangen. Nachfolgerin ist Nina Christine Momm (38). Sie wechselte von der Lebenshilfe Bonn nach Neuss und hat ihren Dienst bereits angetreten.

Gellenbeck begann seinen Weg in der Personalverwaltung des Johanna-Etienne-Krankenhauses, das heute zum Verbund der St.-Augustinus-Kliniken gehört. Dort stieg er am 21. September 1978 als Personalsachbearbeiter ein. "Ich bekam gleich aus nächster Nähe mit, was das Haus von privaten beziehungsweise kommunalen Krankenhäusern unterscheidet", sagt er, "die Personalleiterin war eine Ordensschwester."

In den 1980er Jahren stieg Gellenbeck dann vom Personalreferenten zum stellvertretenden Personalleiter und schließlich zum Personalleiter und stellvertretenden Verwaltungsdirektor des Hauses auf.

Zur Gründung der St. Augustinus-Kliniken (am 1. Juli 2004) beauftragte die Gesamtgeschäftsführung ihn mit der Bildung einer zentralen Personalabteilung und der Zusammenführung aller bestehenden Personalabteilungen.

Aus vier Jahrzehnten Berufstätigkeit werden ihm einige Erlebnisse im Gedächtnis bleiben. "Anfang der 1990er Jahre standen eines Nachts 400 Roma in der Eingangshalle des Johanna-Etienne-Krankenhauses. Ihr König war stationär aufgenommen worden, und alle wollten ihn besuchen oder in seiner Nähe sein", nennt er ein Beispiel. Dann gab es noch die Krankenschwester, die unter dem Messie-Syndrom litt. "Keiner wusste davon. Als ich ihr Appartement in unserem damaligen Personalwohnheim betrat, fand ich meterhohe Müllberge vor", sagt Gellenbeck, der mit einer Krankenschwester aus Afrika eine andere Anekdote verbindet. Sie trocknete auf allen Heizungen auf ihrer Etage im Schwestern-Wohnheim ihren Stock-Fisch. "Der Gestank war unbeschreiblich", sagt Gellenbeck.

Seine Arbeit aber habe ihm immer Spaß gemacht, sagt er. Das war ihm sehr wichtig - und so vermittelte er es auch seinen Söhnen. "Nur so führt Arbeit zum Erfolg und macht zufrieden. Und eine respektvolle Einstellung zum Gegenüber ist wichtig. Man sollte nie die Achtung voreinander verlieren, mögen die Ansichten auch noch so voneinander abweichen", sagt Gellenbeck, für den sich der Wert eines Unternehmens nicht an Gebäude, Maschinen oder Bankguthaben misst: "Wertvoll sind die Menschen, die dafür arbeiten, und der Geist, in dem sie es tun."

Und weil er mit so viel Einsatz bei der Sache war, ist Bernward Gellenbeck der Wechsel in den Ruhestand auch nicht leicht gefallen. "Ich bin mittlerweile 67 Jahre und habe auf eigenen Wunsch bereits zwei Jahre länger gearbeitet", sagt er. Schon das zeige, dass er nicht so leicht loslassen konnte. Er habe vielmehr das Eine oder Andere noch auf den Weg bringen oder abschließen wollen. "Ich wollte meiner Nachfolgerin eine zukunftsorientierte und professionell aufgestellte Personalabteilung übergeben", sagt Gellenbeck. Immerhin betreut die Personalabteilung inzwischen mehr als 5000 Mitarbeiter.

Das Leben als Rentner lässt er auf sich zukommen. "Ich werde aber sicher nicht zu Hause hocken und in unserem Garten den ganzen Tag Unkraut zupfen", sagt er.

(NGZ)
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