Heimat Urgestein erzählt von 50 Jahren Horrem

Dormagen · Einer, der Horrem und seinen Wandel über die vergangenen fünfzig Jahren miterlebt hat, ist Martin Strauch. "Das Besondere hier ist das Internationale, das hat mir schon immer gefallen", sagt Strauch. Am 1. November wohnt er seit genau 50 Jahren seinem Lieblingsstadtteil. "Über die Jahre hat sich in Horrem natürlich viel verändert", sagt Strauch. "Als ich hierher zog, war Horrem noch ein Dorf. Es gab eine kleine Kapelle, einzelne Läden und viele Bauernhöfe. Die einzelnen Bauern kannte ich gut und war teilweise auch mit ihnen befreundet", sagt Strauch. Heute sei das Leben in Horrem viel anonymer. "Früher hat man mit jedem eine Beziehung aufgebaut, das geht heute nicht mehr so leicht. Der Stadtteil ist natürlich größer geworden und vieles von früher erkennt man heute nicht mehr wieder", sagt Strauch.

 Martin Strauch am Tierbrunnen in seinem Lieblingsstadtteil Horrem.Hier ist er zu Hause, hier fühlt er sich wohl.

Martin Strauch am Tierbrunnen in seinem Lieblingsstadtteil Horrem.Hier ist er zu Hause, hier fühlt er sich wohl.

Foto: Georg Salzburg

Einer, der Horrem und seinen Wandel über die vergangenen fünfzig Jahren miterlebt hat, ist Martin Strauch. "Das Besondere hier ist das Internationale, das hat mir schon immer gefallen", sagt Strauch. Am 1. November wohnt er seit genau 50 Jahren seinem Lieblingsstadtteil. "Über die Jahre hat sich in Horrem natürlich viel verändert", sagt Strauch. "Als ich hierher zog, war Horrem noch ein Dorf. Es gab eine kleine Kapelle, einzelne Läden und viele Bauernhöfe. Die einzelnen Bauern kannte ich gut und war teilweise auch mit ihnen befreundet", sagt Strauch. Heute sei das Leben in Horrem viel anonymer. "Früher hat man mit jedem eine Beziehung aufgebaut, das geht heute nicht mehr so leicht. Der Stadtteil ist natürlich größer geworden und vieles von früher erkennt man heute nicht mehr wieder", sagt Strauch.

An seinem 18. Geburtstag kam der gelernte Maler nach Dormagen. "In meinem Heimatort haben die Leute in der Kneipe zu mir gesagt: 'Junge, geh doch in die Welt.' 1961 war das hier für mich die weite Welt. Also bin ich aus einem kleinen Dorf in der Eifel nach Dormagen und hat es seit dem nie bereut. Heimat ist für mich Horrem", sagt Strauch. Dort habe er besonders Toleranz gelernt: "Bei so vielen verschiedenen Nationen in der Nachbarschaft muss man das einfach", sagt das Horremer Urgestein. "Eine der italienschen Familien kenne ich heute noch, die wohnen genau so lange hier wie ich", sagt der heute 73-Jährige. Besonders Spaß macht es Strauch in der multikulturellen Nachbarschaft seine Mehrsprachigkeit zu trainieren. "Italienisch, Spanisch und Englisch lernte ich ganz schnell", sagte Strauch.

"Heute kommen nur immer mehr Sprachen dazu, die ich nicht mehr sprechen kann", sagt Strauch. Er sieht diese Veränderung in Horrem jedoch nicht als negativ. "Modernität ist der Wandel der Zeit. Früher war Horrem hässlich grau, heute ist es bunt. Sorge bereitet ihm nur der Leerstand vieler Wohnungen: "Das ist eine ungesunde Situation", sagt Strauch.

Sein Lieblingsort in Horrem ist seine Wohnung. "Die gehört der Baugenossenschaft und aus der bin ich seit 50 Jahren nicht ausgezogen, so glücklich bin ich hier", sagt der Rentner. "Ich fühle mich hier mit den anderen Mietern in einer guten Gemeinschaft." Karoline Gellrich

(NGZ)
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