The Others auf DVD

Die beiden Kinder der jungen Mutter (Nicole Kidman) leiden unter einer seltenen Lichtallergie, so dass ständig alle Fenster verhangen sein müssen. Die Filmbeleuchtung fällt dem entsprechend düster aus - was sich auch auf die Atmosphäre auswirkt.

Etwa vor zwei Jahren war es ein Film des bis dahin ziemlich unbekannten Regisseurs M. Night Shyamalan, der das Kinopublikum im Wortsinne begeisterte. Mit seiner neuen Art und Weise, einen Gruselfilm zu inszenieren, nahm er selbst hartgesottene Gegner dieses Genres für sich ein und lehrte sie mit "The Sixth Sense" das Grausen. Ohne übertrieben blutige Schockeffekte sorgte er mit einer fast schon aufreizend trägen und einfühlsamen Entwicklung der Geschichte, die aber in regelmäßigen Abständen auf unterschwellige Weise auch Spannungshöhepunkte bot, für Gänsehaut. Das hat wohl auch dem spanischen Regisseur Alejandro Amenabar so gut gefallen, dass er das Projekt "The Others" übernahm. Ein Film, der ganz ähnlich aufgebaut ist und doch nie in Verdacht kommt, das erfolgreiche Konzept einfach nur abzukupfern.

Zwar sorgte auch der Spanier mit einem überraschenden Ende beim Publikum für offenstehende Münder, doch auf eine so originelle Art, dass man ihm die parallelen zu "The Sixth Sense" nicht übel nehmen kann. Wer "The Others" im Kino verpasst hat, der hat jetzt die Möglichkeit, sich den Streifen auf DVD in die eigenen vier Wände zu holen. Dass die technische Umsetzung im ersten Augenblick nicht unbedingt perfekt erscheint, muss zu einem gewissen Teil auch der Machart des Films zugeschrieben werden. Denn dass das Bild nicht die Brillanz einer guten DVD-Produktion erreicht, liegt zu einem großen Teil auch an der Dunkelheit und den gedämpften Farben, die die düstere Atmosphäre des Streifens betonen sollen. Ärgerlich ist allerdings, dass immer wieder Unschärfen-Schleier auftauchen, die den Gesamteindruck trüben. Allzu viel erwarten sollte der Hörer nicht von den Tonspuren, die zwar sowohl in Englisch als auch in Deutsch in Dolby Digital 5 1 vorliegen, doch ein Dialog-dominierter Film bietet halt kein Soundspektakel.

Trotzdem sorgen Schrittgeräusche, quietschenden Türen und andere Gruseleffekte des Öfteren für ordentliche Raumeffekte. Im Regen stehen gelassen werden allerdings die Zuschauer, die gerne auch mit Hintergrundinformationen zu dem Film ihrer Wahl versorgt werden. Denn die Extras von "The Others" sind schlichtweg enttäuschend. Neben einem unkommentierten Blick hinter die Kulissen (B-Roll) gibt es noch fünf relativ nichts sagende Interviews mit den Hauptdarstellern und dem Regisseur, dazu erinnern starre Tafeln mit Künstlerporträts über Nicole Kidman und Alejandro Amen|2abar doch eher an die Anfangszeit der DVD, denn an eine Produktion aus dem Jahre 2002. Umso schwerer verständlich, als die US-amerikanische Umsetzung mit deutlich üppigerem Zusatzmaterial ausgestattet ist.

Doch sei es wie sei, da in absehbarer Zeit nicht mit einer Special Edition zu rechnen ist, lässt sich ein Kauf durchaus vertreten, zumal der Preis für eine gerade auf den Markt gekommene DVD um die 20 Euro deutlich unter dem Durchschnitt liegt. Und außerdem ist der Film immer noch das Wichtigste, und dabei hat Amen|2abar ganze Arbeit abgeliefert. Nicole Kidman spielt eine junge Mutter, die kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihren beiden Kindern in einem alten englischen Landhaus lebt. Der Nachwuchs leidet unter einer seltenen Lichtallergie, so dass ständig alle Fenster verhangen sein müssen. In dieser bedrückenden Atmosphäre kommte es immer häufiger zu unheimlichen Phänomenen, die vor allem an den Nerven der Mutter zehren. Die wie aus dem Nichts aufgetauchten, seltsam schrulligen vier Hausangestellten sorgen zum Schluss für eine Aufklärung, die alles auf den Kopf stellt, worauf der Zuschauer gewettet hätte. David Beineke

(NGZ)
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