Rhein-Kreis Neuss Unternehmen fürchten negative Brexit-Folgen

Rhein-Kreis Neuss · Viele im Ausland aktive Unternehmen am Mittleren Niederrhein befürchten bei einem Austritt Großbritanniens aus der EU mittelfristig negative Folgen für ihre Exporte in das Vereinigte Königreich. Dies ist das Ergebnis einer Blitzumfrage der IHK Mittlerer Niederrhein, an der sich gut 150 Exporteure aus der Region mit mehr als 20.000 Beschäftigten beteiligten. "Knapp 56 Prozent der im Ausland aktiven Unternehmen in unserer Region unterhalten Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien", erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein. "Das zeigt, dass dieser Markt von großer Bedeutung für die Unternehmen am Mittleren Niederrhein ist." Dies gilt insbesondere für den Export. 46 Prozent der Betriebe exportieren Güter und Dienstleistungen nach Großbritannien.

Für den Zeitraum der Verhandlungsphase des EU-Austritts - gehen zunächst 22 Prozent der Unternehmer mit Geschäftsbeziehungen in Großbritannien davon aus, dass die Exporttätigkeit nach Großbritannien beeinträchtigt wird, 74 Prozent der Betriebe gehen von einer Beibehaltung des Status-Quo aus, vier Prozent erwarten sogar eine Zunahme der Exporte ins Vereinigte Königreich. "Dass mehr als jedes fünfte Unternehmen von einem Rückgang der Exporte nach Großbritannien ausgeht, bedeutet nicht, dass jetzt Geschäftsbeziehungen gekappt werden", erläutert Jürgen Steinmetz. "Vielmehr dürfte hier die Befürchtung zum Ausdruck gebracht werden, dass nach der Abwertung des Pfunds Produkte aus der Euro-Zone für die Abnehmer in Großbritannien teurer und somit weniger nachgefragt werden."

Etwas anders bewerten die Unternehmer die mittelfristige Perspektive nach dem Ablauf der Übergangszeit von zwei Jahren. 45 Prozent der im Vereinigten Königreich aktiven Unternehmen gehen von sinkenden Exporten nach Großbritannien aus, 51 Prozent prognostizieren gleich bleibende Exporte, vier Prozent eine Steigerung der Ausfuhren.

(NGZ)
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