Rhein-Kreis Neuss Unterstützung für ein schwaches Herz

Rhein-Kreis Neuss · Tausende Menschen im Rhein-Kreis leiden an einer Herzschwäche. Wie Sie das erkennen und was Sie tun können, darüber informieren Ärzte im Auftrag der Deutschen Herzstiftung. Die sechsteilige Info-Reihe startet am 23. November.

Rhein-Kreis Neuss: Unterstützung für ein schwaches Herz
Foto: pixabay.com

Die Herzinsuffizienz ist eine Volkskrankheit und der häufigste Grund für einen Krankenhausaufenthalt: Allein in Deutschland leiden nach Expertenschätzungen bis zu drei Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Mehr als 444.000 von ihnen werden deshalb jedes Jahr in eine Klinik eingewiesen. Für den Herzspezialisten und Klinik-Chef am Neusser Lukaskrankenhaus, Professor Michael Haude, gibt es für die hohe Patientenzahl nur einen plausiblen Grund: "Eine bedrückende Unkenntnis. Trotz dieser alarmierenden Zahlen über diese lebensbedrohliche Krankheit wissen die Betroffenen immer noch viel zu wenig über ihr Herz."

Dies sieht auch die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt so. Sie hat genau aus diesem Grund "Das schwache Herz" zum Thema ihrer bundesweiten Aufklärungskampagne für 2017 gemacht. "Wir werden in mehr als 1000 Veranstaltungen die Wissensdefizite aufarbeiten", sagt Stiftungssprecher Michael Wichert. Kreisweit beteiligen sich Fachärzte - Niedergelassene und Kliniker - mit sechs Herzseminaren an der Aufklärungsaktion. Die Info-Reihe in Kooperation mit der Neuß-Grevenbroicher Zeitung und der Rheinischen Post startet am 23. November in Neuss. Die sechs kreisweiten Veranstaltungen sollen helfen, Betroffene, Angehörige und Interessierte vor Ort verständlich zu informieren, aufzuklären und wachzurütteln. "Wir wollen so die Betroffenen für ihre eigene Gesundheit sensibilisieren", sagt Michael Haude, der die Staffel bereits seit 2006 als Wissenschaftlicher Leiter verantwortet.

Die chronische Herzschwäche beginnt zumeist schmerzfrei, unspektakulär und schleichend. "Betroffene nehmen die Symptome einer Herzschwäche wie Leistungsabfall, Atemnot oder auch Wassereinlagerungen in geschwollenen Beinen oft als altersbedingt resignierend hin. Sie wissen einfach nicht, dass sie etwas dagegen tun können", erklärt Michael Haude gegenüber unserer Redaktion.

Eine chronische Herzschwäche ist bisher nicht heilbar. Sie führt dazu, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, den Körper ausreichend mit Blut und damit mit Sauerstoff sowie Nährstoffen zu versorgen. Nicht nur das Herz selbst, auch andere Organe wie Gehirn, Nieren, oder Muskeln werden so in Mitleidenschaft gezogen. Die Herzinsuffizienz kann aber - je früher sie erkannt wird - mit den heutigen Methoden gut behandelt werden. Fest steht, die Lebensqualität der Betroffenen lässt sich entscheidend und das vielfach über Jahre hinweg deutlich verbessern.

Was Betroffene, Angehörige und Interessierte tun können, erfahren die Teilnehmer in den kostenfreien Herzseminaren. Ursachen, Diagnose, Therapie und die Möglichkeit der Vorbeugung, werden von den Spezialisten aus dem Rhein-Kreis in jeweils drei Referaten vorgestellt. Wer dann noch Fragen zum schwachen Herz hat, kann diese in einer sich anschließenden Fragerunde stellen.

Neben Professor Haude gehören in dieser Staffel 2017/18 die Fachärzte Barbara Lüthen, Frank Bernhöft, Rainer Budde, Ralf Maring, Matthias Breise, Carlos Correia de Freitas, Dirk Krause, Torsten Becker, Hubertus Degen zu der Referentenriege.

Die sechsteilige Veranstaltungsreihe startet im Rhein-Kreis Neuss am Donnerstag, 23. November, von 18 bis 20 Uhr, im Neusser Sparkassen-Forum an der Michaelstraße. Es folgen Herzseminare in Korschenbroich, Meerbusch, Kaarst, Dormagen und Grevenbroich. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Eintritt ist frei.

(NGZ)
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